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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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das tät Ticktack gar nich gefallen; daher sag ich, daßde noch ne Weile sicher bist.« Schlitzers Hände ließen Jakes Ohren los, die wie Feuer brannten, und packten ihn hinten am Hemd. »Und jetzt beug dich vor, biste die Leiter auffer annern Seite spürst. Und gib obacht, daßde nich rutschst und uns beide runterziehst.«
    Jake beugte sich mit ausgestreckten Armen nach vorne und litt Todesangst, er könnte in ein Loch fallen, das er nicht sah. Während er nach der Leiter tastete, spürte er warme Luft – frisch und fast duftend –, die an seinem Gesicht vorbeistrich, und sah einen Schimmer rosigen Lichts von unten.
    Seine Finger berührten eine Stahlsprosse und umklammerten sie. Die Bißwunden an der linken Hand brachen wieder auf, und er spürte warmes Blut über die Handfläche rinnen.
    »Gefunden?« fragte Schlitzer.
    »Ja.«
    »Dann runter mit dir! Worauf wartste, verflucht!« Schlitzer ließ sein Hemd los, und Jake konnte sich vorstellen, wie er den Fuß hob, damit er ihn mit einem Arschtritt zur Eile antreiben konnte. Jake stieg über die schwach leuchtende Öffnung und kletterte die Leiter hinunter, wobei er die verletzte Hand so wenig wie möglich benützte. Diesmal waren die Sprossen weder ölig noch moosbewachsen und so gut wie gar nicht rostig.
    Der Schacht war sehr lang, und während Jake hastig hinunterkletterte, damit Schlitzer ihm nicht mit den dicken Stiefelsohlen auf die Finger trat, mußte er an einen Film denken, den er einmal im Fernsehen gesehen hatte – Reise zum Mittelpunkt der Erde.
    Das Pochen der Maschinen wurde lauter, der rosige Schein stärker. Die Maschinen hörten sich immer noch nicht richtig an, aber seine Ohren verrieten ihm, daß diese hier in einer besseren Verfassung waren als die oben. Und als sie schließlich den Boden erreichten, stellte er fest, daß es dort trocken war.
    Der neue horizontale Schacht war eckig, etwa zwei Meter hoch und mit vernietetem Edelstahl verkleidet. Er erstreckte sich, soweit Jake sehen konnte, in beide Richtungen und war schnurgerade. Er wußte instinktiv, ohne daß er darüber nachdenken mußte, daß dieser Tunnel (der mindestens zwanzig Meter unter Lud liegen mußte) ebenfalls dem Pfad des Balkens folgte. Und irgendwo genau über ihm – Jake war ganz sicher, auch wenn er den Grund dafür nicht hätte sagen können – stand der Zug, den sie suchten.
    Dicht unter der Decke des Schachts verliefen schmale Lüftungsgitter; aus diesen strömte die reine, trockene Luft. Von einigen hing Moos wie blaugrüne Bärte, aber die meisten waren noch sauber. Unter jedem zweiten Gitter befand sich ein gelber Pfeil mit einem Symbol, das ein wenig Ähnlichkeit mit einem t hatte. Die Pfeile zeigten in die Richtung, in die Schlitzer und Jake gingen.
    Das rosafarbene Licht kam von Glasröhren, die in Zweierreihen parallel an der Decke des Schachts verliefen. Manche – etwa eine von drei – waren dunkel, andere flackerten krampfhaft, aber mindestens die Hälfte davon funktionierte noch einwandfrei. Neonröhren, dachte Jake. Was sagt man dazu?
    Schlitzer sprang neben ihm herunter. Er sah Jakes überraschten Gesichtsausdruck und grinste. »Hübsch, was? Kühl im Sommer, warm im Winter, und soviel zu essen, dasses fünfhunnert Männer nich in fünfhunnert Jahren essen könnten. Und weißte, wasses Beste ist, Bübchen? Das Beste anner ganzen verflixten Chose?«
    Jake schüttelte den Kopf.
    »Die elenden Pubes haben nichte geringste Ahnung, daß das Ding hier überhaupt existiert! Sie denken, es sin’ Ungeheuer hier unnen. Kein Pubie kommt ‘nem Kanaldeckel näher als zwanzich Schritte, wenners vermeiden kann!«
    Er warf den Kopf zurück und lachte herzlich. Jake stimmte nicht ein, auch wenn eine kalte Stimme in seinem Hinterkopf ihm sagte, daß es klug wäre. Er stimmte nicht ein, weil er genau wußte, was die Pubes empfanden. Es waren Ungeheuer unter der Stadt – Trolle und Gnome und Orks. War er nicht von einem gefangengenommen worden?
    Schlitzer schubste ihn nach links. »Geh – wir sind jetzt fast da. Hopp!«
    Sie liefen weiter, und ihre Schritte folgten ihnen als Echos. Nach zehn oder fünfzehn Minuten sah Jake etwa zweihundert Meter entfernt eine wasserdichte Schleuse. Als sie näher kamen, sah er ein großes Ventilrad daraus hervorragen. An der Wand rechts daneben war eine Sprechanlage montiert.
    » Ich bin fertich«, keuchte Schlitzer, als sie die Tür am Ende des Tunnels erreicht hatten. »So was is zuviel fürn alten Invaliden wie dein’ Kumpel, so

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