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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Schulter und murmelte seinen Namen. Er achtete nicht auf sie, sah von Jeeves zu Maud und wieder zu Jeeves.
    »Möchtet ihr Ungeheuer sehen? Dann seht euch selbst genau an. Und wenn ihr in die Geisterbahn zurückkommt, die ihr ein Zuhause nennt, dann seht euch auch eure Freunde und Verwandten gut an.«
    »Du verstehst nicht«, sagte Maud. Ihre Augen waren dunkel und ernst. »Aber das wirst du. Ay – das wirst du.«
    »Geht jetzt«, sagte Susannah leise. »Ein Gespräch zwischen uns bringt nichts; die Worte fallen nur auf toten Boden. Geht einfach und versucht, euch an die Gesichter eurer Väter zu erinnern, denn ich glaube, diese Gesichter habt ihr schon vor langer, langer Zeit vergessen.«
    Die beiden gingen ohne ein weiteres Wort in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Aber von Zeit zu Zeit sahen sie über die Schultern, und sie hielten sich immer noch bei den Händen: Hänsel und Gretel, die sich im tiefen, dunklen Wald verirrt hatten.
    »Ich will hier raus«, sagte Eddie niedergeschlagen. Er sicherte die Ruger, steckte sie in den Hosenbund, rieb sich die Augen mit dem Handrücken. »Ich will nur hier raus, mehr will ich nicht.«
    »Ich verstehe, was du meinst, Hübscher.« Sie hatte eindeutig Angst, den Kopf aber dennoch auf die trotzige Weise geneigt, die er so sehr liebte. Er legte ihr die Hände auf die Schultern, bückte sich und küßte sie. Und er ließ sich weder von ihrer Umgebung noch von dem aufziehenden Sturm daran hindern, das gründlich zu machen. Als er schließlich zurückwich, sah sie ihn mit großen, leuchtenden Augen an. »Mann! Wofür war der denn?«
    »Weil ich dich so sehr liebe«, sagte er, »und ich schätze, das reicht. Reicht es?«
    Ihr Blick wurde sanft. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie ihm das mögliche Geheimnis verraten sollte, das sie hütete, aber selbstverständlich waren Zeit und Ort völlig falsch – sie konnte ihm jetzt ebensowenig sagen, daß sie möglicherweise schwanger war, wie sie verweilen und die Inschriften auf den Portaltotems lesen konnte.
    »Es reicht, Eddie«, sagte sie.
    »Du bist das Beste, das mir je über den Weg gelaufen ist.« Seine Mandelaugen waren einzig und allein auf sie gerichtet. »Es fällt mir schwer, so etwas zu sagen – ich schätze, das Leben mit Henry hat es mir schwer gemacht –, aber es stimmt. Ich glaube, anfangs habe ich dich geliebt, weil du alles verkörpert hast, was Roland mir weggenommen hatte – in New York, meine ich –, aber mittlerweile ist es viel mehr, weil ich nicht mehr zurück will. Du?«
    Sie betrachtete die Krippe. Sie hatte Todesangst vor dem, was sie dort finden mochten, aber dennoch… sie sah ihn wieder an. »Nein, ich will nicht zurück. Ich will den Rest meines Lebens damit verbringen, vorwärts zu gehen. Das heißt aber nur, solange du bei mir bist. Komisch, weißt du, daß du sagst, du hättest mich anfangs nur geliebt, weil er dir alles weggenommen hatte.«
    »Wieso komisch?«
    »Ich habe angefangen, dich zu lieben, weil du mich von Detta Walker befreit hast.« Sie machte eine Pause, dachte nach, dann schüttelte sie verhalten den Kopf. »Nein – es geht weiter. Ich habe angefangen, dich zu lieben, weil du mich von beiden Flittchen befreit hast. Eine war ein diebisches, geiles Schandmaul, und die andere ein verzogenes, hochnäsiges Gör. Ich mag Susannah Dean lieber als die beiden… und du warst derjenige, der mich befreit hat.«
    Diesmal preßte sie die Handflächen auf seine stoppligen Wangen, zog ihn nach unten und küßte ihn sanft. Als er ihr zärtlich eine Hand auf die Brust legte, seufzte sie und legte ihre darauf.
    »Ich glaube, wir sollten besser gehen«, sagte sie, »sonst vögeln wir noch hier mitten auf der Straße… und werden naß, wie es aussieht.«
    Eddie betrachtete die stummen Türme, die eingeschlagenen Fensterscheiben, die rebenüberwucherten Wände mit einem letzten stummen Blick. Dann nickte er. »Ja. Ich glaube sowieso nicht, daß es in dieser Stadt eine Zukunft gibt.«
    Er schob sie weiter, und sie verkrampften sich beide, als der Rollstuhl über die Grenze fuhr, die Maud als die Todeslinie bezeichnet hatte, weil sie fürchteten, sie könnten einen uralten Schutzmechanismus auslösen und beide sterben. Aber nichts passierte. Eddie schob sie über den Vorplatz, und als sie sich den Stufen näherten, die zur Krippe führten, setzte ein kalter, windgepeitschter Regen ein.
    Sie wußten es beide nicht, aber der erste große Herbststurm von Mittwelt hatte

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