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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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verblüfft und gequält die Augen auf und tastete nach einem seltsamen Tumor mitten auf der Brust, der vor einem Augenblick noch nicht da gewesen war.
    Jake wurde klar, daß der Ticktackmann im Herumdrehen eine Bewegung gemacht hatte – so schnell, daß sie kaum mehr als ein Flackern gewesen war. Das Messer steckte nicht mehr im Halfter des Ticktackmannes, sondern in der Brust der dunkelhaarigen Frau auf der anderen Seite des Zimmers. Ticktack hatte mit einer unheimlichen Schnelligkeit geworfen, und Jake war nicht sicher, ob selbst Roland schneller ziehen konnte. Es war wie ein böser Zaubertrick gewesen.
    Die anderen sahen stumm zu, wie die Frau auf Ticktack zustolperte, keuchend würgte und die Hände um den Griff des Messers gelegt hatte. Sie stieß mit der Hüfte gegen eine Stehlampe, und der Mann, der Hoots genannt wurde, sprang hinzu und fing die Lampe auf, bevor sie umfallen konnte. Ticktack selbst bewegte sich nicht; er saß nur mit dem Bein über der Armlehne seines Throns da und beobachtete die Frau mit seinem trägen Lächeln.
    Ihr Fuß verfing sich unter einem Teppich, und sie kippte nach vorne. Der Ticktackmann bewegte sich erneut mit dieser unheimlichen Geschwindigkeit, zog den Fuß zurück, der über der Stuhllehne gebaumelt hatte, und ließ ihn wie einen Kolben vorwärts schnellen. Er grub ihn der schwarzhaarigen Frau in den Magen, und diese taumelte rückwärts. Blut quoll aus ihrem Mund und spritzte über die Möbel. Sie prallte gegen die Wand, rutschte daran herunter und blieb mit auf das Brustbein gesunkenem Kinn sitzen. Jake fand, sie sah wie ein Bilderbuchmexikaner aus, der an einer Lehmwand Siesta hielt. Es fiel ihm schwer zu glauben, daß sie derartig schnell vom Leben zum Tod befördert worden war. Neonröhren verwandelten ihr Haar in ein Nest, das halb rot und halb blau war. Ihre glasigen Augen sahen den Ticktackmann voll ewigen Staunens an.
    »Ich hab’ ihr das mit dem Lachen gesagt«, meinte Ticktack. Sein Blick fiel auf die andere Frau, eine vierschrötige Rothaarige, die wie eine Lastwagenfahrerin aussah. »Oder etwa nicht, Tilly?«
    »Ay«, sagte Tilly sofort. Angst und Aufregung glänzten in ihren Augen, und sie leckte sich wie besessen die Lippen. »Das hast du, viele, viele Male. Darauf würde ich Uhr und Patent wetten.«
    »Das würdest du, wenn du deinen fetten Arsch weit genug raufgreifen könntest, sie zu finden«, sagte Ticktack. »Bring mir mein Messer, Brandon, und vergiß nicht, den Gestank von der Schlampe abzuwischen, bevor du’s mir in die Hand drückst.«
    Ein kurzer Mann mit krummen Beinen beeilte sich, zu tun, wie ihm geheißen worden war. Zuerst wollte sich das Messer nicht lösen; es schien im Brustbein der unglücklichen dunkelhaarigen Frau zu stecken. Brandon warf dem Ticktackmann einen entsetzten Blick über die Schulter zu und zog noch fester.
    Ticktack indessen schien Brandon und die Frau, die sich buchstäblich totgelacht hatte, völlig vergessen zu haben. Seine leuchtend grünen Augen betrachteten etwas, das ihn viel mehr interessierte als die tote Frau.
    »Komm her, Bübchen«, sagte er. »Ich will dich einmal genauer ansehen.«
    Schlitzer gab ihm einen Schubs. Jake stolperte vorwärts. Er wäre gestürzt, hätten Ticktacks kräftige Hände ihn nicht an den Schultern gepackt. Als der Riese sicher war, daß der Junge das Gleichgewicht wiedererlangt hatte, packte er dessen linkes Handgelenk und hob es hoch. Jakes Seiko hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
    »Wenn das hier ist, wofür ich es halte, dann ist das wirklich und wahrhaftig ein Omen«, sagte Ticktack. »Sprich zu mir, Junge – was trägst du da für ein Sigul?«
    Jake, der nicht die geringste Ahnung hatte, was ein Sigul war, konnte nur hoffen. »Das ist eine Uhr. Aber sie funktioniert nicht, Mr. Ticktack.«
    Daraufhin kicherte Hoots, schlug aber beide Hände vor den Mund, als der Ticktackmann sich umdrehte und ihn ansah. Nach einem Moment wandte Ticktack sich wieder Jake zu, und ein sonniges Lächeln erhellte die finstere Miene. Wenn man dieses Lächeln sah, vergaß man beinahe, daß da drüben eine tote Frau an der Wand lehnte, und kein Bilderbuchmexikaner, der Siesta hielt. Wenn man es sah, konnte man vergessen, daß diese Leute allesamt verrückt waren, und Ticktack selbst wahrscheinlich der Oberirre in der Klapsmühle.
    »Uhr«, sagte Ticktack und nickte. »Ay, ein guter Name für ein Gerät, das die Zeit mißt, wo sie doch die Ur-Kraft ist. Ay, Brandon? Ay, Tillie? Ay,

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