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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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BEANTWORTE MEINE FRAGE: WER SEID IHR? DIES IST EURE LETZTE CHANCE.«
    Ein Zischlaut ertönte. Ein Strahl gleißend blauweißen Lichts schoß von der Decke herab und brannte ein Loch so groß wie ein Golfball keine eineinhalb Meter von Susannahs Rollstuhl entfernt in den Marmorboden. Rauch, der wie nach einem Blitzschlag roch, stieg träge davon auf. Susannah und Eddie sahen einander einen Augenblick voll stummem Entsetzen an, dann schnellte Eddie zum Sprechgerät und drückte den Knopf.
    »Du irrst dich! Wir stammen wirklich aus New York! Wir sind erst vor wenigen Wochen durch Türen am Strand gekommen!«
    »Das stimmt!« rief Susannah. »Ich schwöre es!«
    Schweigen. Jenseits der langen Barriere lag Blaine seelenruhig. Das Fenster vorne schien sie wie ein starres Glasauge zu betrachten. Der Wischer hätte ein Lid sein können, das halb zu einem verschlagenen Zwinkern geschlossen war.
    »BEWEIST ES«, sagte Blaine schließlich.
    »Himmel, wie soll ich das machen?« wandte sich Eddie an Susannah.
    »Ich weiß nicht.«
    Eddie drückte wieder den Knopf. »Die Freiheitsstatue! Läutet da ein Glöckchen?«
    »SPRICH WEITER«, sagte Blaine. Jetzt hörte sich die Stimme fast nachdenklich an.
    »Das Empire State Building! Die Aktienbörse! Das World Trade Center! Coney Island Red-Hots! Radio City Music Hall! Das East Vil…«
    Blaine unterbrach ihn… und jetzt war die Stimme aus dem Lautsprecher – unfaßbar – die tiefe Stimme von John Wayne.
    »OKAY, PILGER. ICH GLAUBE DIR.«
    Eddie und Susannah wechselten noch einen Blick, diesmal verwirrt und erleichtert. Aber als Blaine wieder sprach, war die Stimme erneut kalt und emotionslos.
    »STELL MIR EINE FRAGE, EDDIE DEAN VON NEW YORK. UND ES SOLLTE BESSER EINE GUTE SEIN.« Nach einer Pause fügte Blaine hinzu: »DENN WENN SIE NICHT GUT IST, WIRST DU MIT DEINER FRAU STERBEN, WOHER IHR AUCH GEKOMMEN SEIN MÖGT.«
    Susannah sah von dem Kästchen am Tor zu Eddie. »Wovon redet er?« zischte sie.
    Eddie schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
     
     
    28
     
    Jake fand, der Raum, in den Schlitzer ihn geführt hatte, sah wie ein Minuteman-Raketensilo aus, das von den Insassen eines Irrenhauses geschmückt worden war: teils Museum, teils Wohnzimmer, teils Hippie-Liebesnest. Über ihm erstreckte sich freier Raum bis zu einer halbkugelförmigen Decke, unter ihm fiel er fünfundzwanzig bis dreißig Meter zu einem gleichermaßen gerundeten Boden ab. Um die gesamte gekrümmte Wand herum verliefen vertikale Reihen Neonröhren in wechselnden Farben: rot, blau, grün, gelb, orange, aprikosenfarben, rosa. Die langen Reihen liefen an Boden und Decke des Silos, so es denn eines gewesen war, zu grellbunten Knoten zusammen.
    Das Zimmer selbst befand sich etwa in der Mitte der oberen Hälfte des gewaltigen kapselförmigen Raums; sein Boden bestand aus einem rostigen Metallgitter. Teppiche, die türkisch aussahen (später erfuhr er, daß sie in Wirklichkeit aus einer Baronie namens Kaschmin stammten), lagen hier und da auf diesem Gitter. Ihre Ecken wurden von messingbeschlagenen Truhen festgehalten, von Stehlampen oder den massiven Beinen von Polstersesseln. Andernfalls hätten sie wie Papierstreifen an einem elektrischen Ventilator geflattert, denn von unten strömte eine konstante warme Brise herauf. Ein zweiter Windhauch aus einem kreisförmigen Streifen von Lüftungsschlitzen wie die, die sie im Tunnel gesehen hatten, in dem sie hierhergekommen waren, wehte etwa eineinhalb Meter über Jakes Kopf. Auf der anderen Seite der Tür befand sich eine Tür wie die, durch die Schlitzer und er eingetreten waren, und Jake vermutete, daß sie in die Fortsetzung des unterirdischen Tunnels auf dem Pfad des Balkens führte.
    Ein halbes Dutzend Menschen hielten sich in dem Raum auf, vier Männer und zwei Frauen. Jake vermutete, daß er den Generalstab der Grauen vor sich sah – das heißt, falls es noch genügend Graue gab, daß ein solcher gerechtfertigt gewesen wäre. Keiner war jung, aber alle waren noch im besten Alter. Sie sahen Jake so neugierig an wie er sie.
    In der Mitte des Raums saß ein Mann, der sein gewaltiges Bein über die Armlehne eines großen Sessels geschlagen hatte, den man getrost als Thron bezeichnen konnte; dieser Mann schien eine Mischung aus Wikingerkrieger und Riese aus dem Märchenbuch zu sein. Der muskulöse Oberkörper war nackt, abgesehen von einem Silberband um einen Bizeps; ein Messerhalfter war um eine Schulter geschlungen, um den Hals trug er ein

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