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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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los mit dir?«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Jake zu und lächelte sein Quizmasterlächeln.
    »Nun gut; du hast deinen Witz gemacht und ich meinen. Und jetzt sag mir alles, was du über dipolare Computer und Transitivkreise weißt. Dann bekommst du etwas zu trinken.«
    Jake machte den Mund auf, um etwas zu sagen – er hatte keine Ahnung was –, als plötzlich unglaublicherweise Rolands Stimme in seinem Kopf sprach.
    Lenk sie ab, Jake – und wenn es einen Knopf an der Tür gibt, versuch, in seine Nähe zu kommen.
    Der Ticktackmann betrachtete ihn eingehend. »Dir ist gerade was durch den Kopf gegangen, Bübchen, oder nicht? So was weiß ich immer. Behalt das Geheimnis nicht für dich; sag es deinem alten Freund Ticky.«
    Jake nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Er wagte nicht, zum Lüftungsgitter zu sehen – zumal der Ticktackmann ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte –, aber er wußte, daß Oy wieder da war und durch die Lamellen sah.
    Sie ablenken… und plötzlich wußte Jake genau, wie er das anstellen konnte.
    »Mir ist gerade was eingefallen«, sagte er, »aber das hat nichts mit Computern zu tun. Es geht um meinen alten Freund Schlitzer. Und seinen alten Kumpel Hoots.«
    »He! He!« schrie Schlitzer. »Wovon redeste, Junge?«
    »Warum sagst du Ticktack nicht, wer dir das Paßwort wirklich gegeben hat, Schlitzer? Dann kann ich Ticktack sagen, wo du es versteckst.«
    Der verwirrte Blick des Ticktackmannes wanderte von Jake zu Schlitzer. »Wovon redet er?«
    »Nichts!« antwortete Schlitzer, konnte aber einen raschen Seitenblick zu Hoots nicht vermeiden. »Er läßt nur sein’ Wichs ab und versucht, vom Haken zu kommen, indemer mich inne Pfanne haut, Ticky. Ich hab’ dir gesagt, er ist keck! Hab’ ich nich gesagt…«
    »Warum sehen Sie nicht in seinem Kopftuch nach?« fragte Jake. »Da versteckt er ein Stück Papier, auf dem das Wort steht. Ich hab’ es ihm vorlesen müssen, nicht mal das hat er selbst gekonnt.«
    Diesmal bekam Ticktack keinen plötzlichen Wutausbruch; statt dessen wurde sein Gesicht langsam dunkler wie der Himmel vor einem schrecklichen Sommergewitter.
    »Laß mich dein Kopftuch sehen, Schlitzer«, sagte er mit sanfter, belegter Stimme. »Laß deinen alten Kumpel einen Blick riskieren!«
    »Ich sag dir, er lügt!« schrie Schlitzer, preßte die Hände auf den Schal und wich zwei Schritte zur Wand zurück. Direkt über ihm leuchteten Oys Augen mit ihren goldenen Rändern. »Man muß ihm nur ins Gesicht sehn und weiß, daß’n kecker kleiner Bengel wie er lügen am besten kann!«
    Der Ticktackmann sah zu Hoots, der starr vor Angst zu sein schien. »Was ist?« fragte Ticktack mit seiner sanften, schrecklichen Stimme. »Was ist dran an der Sache, Hootermann? Ich weiß, du und Schlitzer – ihr seid schon lange Busenfreunde, und ich weiß auch, ihr habt nicht mehr Hirn als eine Mastgans, aber sicher seid nicht einmal ihr so dumm, daß ihr das Paßwort für den inneren Saal aufschreibt, oder? Oder?«
    »Ich… ich hab’ nur gedacht…«, begann Hoots.
    »Sei still!« tobte Schlitzer. Er warf Jake einen Blick reinsten, unverhohlenen Hasses zu. »Dafür bring ich dich um, Herzblatt – wart’s nur ab!«
    »Nimm den Schal ab, Schlitzer«, sagte der Ticktackmann. »Ich will reinsehen.«
    Jake ging einen Schritt auf das Podium mit den Knöpfen zu.
    »Nein!« Schlitzers Hände schossen wieder zu dem Schal und hielten ihn fest, als könnte er von alleine fortfliegen.
    »Brandon, halt ihn fest«, sagte Ticktack.
    Brandon schnellte zu Schlitzer. Schlitzer bewegte sich nicht so schnell wie Ticktack, aber schnell genug; er bückte sich, riß ein Messer aus dem Stiefel und bohrte es in Brandons Arm.
    »Oh, du Aas!« schrie Brandon überrascht und unter Schmerzen, als Blut aus seinem Arm zu strömen begann.
    »Sieh dir an, was du getan hast!« kreischte Tilly.
    »Muß ich denn hier alles selbst machen?« brüllte Ticktack, mehr resigniert als wütend, und stand auf. Schlitzer wich vor ihm zurück und fuchtelte in geheimnisvollen Mustern mit dem blutigen Messer vor seinem Gesicht herum. Die andere Hand ließ er fest auf dem Kopf.
    »Geh weg«, keuchte er. »Ich lieb dich wie’n Bruder, Ticky, aber wennste nich weggehst, stoß ich dir das Messer in die Eingeweide – das mach ich.«
    »Du? Kaum«, sagte der Ticktackmann lachend. Er holte sein eigenes Messer aus der Scheide und hielt es geziert am Elfenbeingriff. Aller Augen waren auf die beiden gerichtet. Jake ging rasch zwei

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