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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Schritte zu dem Podium mit der kleinen Ansammlung von Knöpfen und streckte die Hand nach dem aus, den der Ticktackmann seiner Meinung nach gedrückt hatte.
    Schlitzer drückte sich an der gerundeten Wand entlang, wo die Leuchtröhren sein mandrusgezeichnetes Gesicht in eine Abfolge widerlicher Farben tauchten: kotzgrün, fieberrot, eitergelb. Jetzt stand der Ticktackmann unter dem Lüftungsgitter, wo Oy alles beobachtete.
    »Leg es weg, Schlitzer«, sagte Ticktack mit vernünftiger Stimme. »Du hast den Jungen gebracht, wie ich dir befohlen habe; wenn jemand wegen dieser Sache eins verpaßt bekommt, dann Hoots, nicht du. Zeig mir nur…«
    Jake sah, wie sich Oy zum Sprung duckte, und begriff zweierlei: Was der Bumbler vorhatte und wer ihn dazu anstiftete.
    »Oy, nein!« schrie er.
    Alle drehten sich zu ihm um. In diesem Augenblick sprang Oy gegen das instabile Lüftungsgitter und riß es los. Der Ticktackmann drehte sich um, als er das Geräusch hörte, und Oy sprang ihm kratzend und beißend ins Gesicht.
     
     
    32
     
    Roland hörte den Ruf trotz der Doppeltüren leise – Oy, nein! –, und seine Hoffnung verflog. Er wartete darauf, daß sich das Ventilrad drehen würde, aber es blieb reglos. Er machte die Augen zu und sendete mit aller Kraft: Die Tür, Jake! Mach die Tür auf!
    Er nahm keine Antwort wahr, und die Bilder waren fort. Seine von Anfang an schlechte Verbindung mit Jake war nun völlig abgerissen.
     
     
    33
     
    Der Ticktackmann taumelte fluchend und schreiend rückwärts und griff nach dem zuckenden, beißenden, kratzenden Ding auf seinem Gesicht. Er spürte, wie Oys Krallen ihm ins linke Auge stachen, es auskratzten, und schreckliche rote Schmerzen breiteten sich in seinem Kopf aus wie eine brennende Fackel, die in einen tiefen Brunnen geworfen wurde. In diesem Augenblick gewann Wut die Oberhand über die Schmerzen. Er packte Oy, riß ihn von seinem Gesicht, hielt ihn über den Kopf und wollte ihn herumdrehen wie einen Lappen.
    »Nein!« heulte Jake. Er vergaß den Knopf, der die Tür öffnete, und ergriff das Gewehr, das über der Sessellehne hing.
    Tilly schrie. Die anderen stoben auseinander. Jake richtete das alte deutsche Maschinengewehr auf den Ticktackmann. Oy, der von den riesigen Händen verkehrt herum gehalten wurde und gebogen wurde, daß sein Rücken fast brach, zuckte wie von Sinnen und schnappte mit den Zähnen in der Luft. Er schrie vor Schmerzen – ein gräßlicher, menschenähnlicher Laut.
    »Laß ihn los, du Dreckskerl!« kreischte Jake und drückte ab.
    Er war geistesgegenwärtig genug, tief zu zielen. Das Dröhnen der Schmeisser Kaliber 40 hörte sich in dem engen Raum ohrenbetäubend an, obwohl sie nur fünf oder sechs Schuß abgab. Eine der Leuchtröhren zerplatzte mit einer Explosion kalten orangefarbenen Feuers. Ein Loch hatte sich einen Zentimeter über dem linken Knie in der Hose des Ticktackmanns gebildet; ein dunkelroter Fleck breitete sich von dort aus. Ticktack riß den Mund zu einem betroffenen O der Überraschung auf, ein Ausdruck, der deutlicher als jedes Wort verriet, daß Ticktack bei aller Intelligenz damit gerechnet hatte, ein langes und glückliches Leben zu führen, in dem er andere Menschen erschoß, auf ihn selbst aber nie geschossen wurde. Nun, auf ihn geschossen vielleicht schon, aber getroffen? Der überraschte Gesichtsausdruck verriet, daß das absolut nicht in den Karten stand.
    Willkommen in der Wirklichkeit, Arschloch, dachte Jake.
    Ticktack ließ Oy auf den Gitterboden fallen und hielt sich das verletzte Bein. Copperhead warf sich auf Jake, schlang ihm einen Arm um den Hals, und dann war Oy bei ihm, bellte schrill und nagte durch die schwarze Seidenhose an Copperheads Knöchel. Copperhead schrie, tanzte davon und schüttelte Oy am Bein hin und her. Oy klammerte sich wie ein Schraubstock an ihn. Jake drehte sich um und sah, daß Ticktack auf ihn zukroch. Er hatte sein Messer aufgehoben und die Klinge zwischen den Zähnen stecken.
    »Lebwohl, Ticky«, sagte Jake und drückte wieder den Abzug der Schmeisser. Nichts geschah. Jake wußte nicht, ob sie leer war oder klemmte, und es war auch kaum die Zeit, Spekulationen darüber anzustellen. Er wich zwei Schritte zurück, dann stellte er fest, daß der Sessel, der dem Ticktackmann als Thron gedient hatte, ihm den weiteren Rückzug versperrte. Bevor er ihn umgehen und den Sessel als Schutz benützen konnte, hatte Ticktack ihn am Knöchel gepackt. Mit der anderen Hand griff er nach dem Messer. Die

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