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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Überreste des linken Auges hingen ihm auf der Wange wie ein Klumpen Pfefferminzgelee; das rechte Auge sah, von unsäglichem Haß erfüllt, zu Jake auf.
    Jake versuchte, sich dem Klammergriff der Hand zu entziehen und fiel auf den Thron des Ticktackmannes. Sein Blick fiel auf eine Tasche, die ins Polster der rechten Armlehne genäht worden war. Aus dem Elastikband oben ragte der gesplitterte Perlmuttgriff eines Revolvers heraus.
    »O Bübchen, wie du leiden wirst!« flüsterte der Ticktackmann ekstatisch. Das O der Überraschung war einem breiten, zitternden Grinsen gewichen. »Oh, wie du leiden wirst! Und wie glücklich ich sein werde, wenn ich dich… Was…?«
    Das Grinsen gefror, das O der Überraschung bildete sich wieder, als Jake den vernickelten Revolver auf ihn richtete und den Hahn spannte. Der Griff um Jakes Knöchel wurde so fest, daß er glaubte, der Knochen müßte brechen.
    »Wag es nicht!« sagte Ticktack mit einem hysterischen Flüstern.
    »O doch«, sagte Jake und betätigte den Abzug der Ersatzwaffe des Ticktackmannes. Ein tonloser Knall war zu hören, bei weitem nicht so dramatisch wie das teutonische Dröhnen der Schmeisser. Ein kleines schwarzes Loch erschien hoch oben an der rechten Stirnhälfte von Ticktack. Der Ticktackmann sah weiter zu Jake auf; Fassungslosigkeit stand in seinem verbliebenen Auge geschrieben.
    Jake versuchte, noch einmal auf ihn zu schießen, konnte es aber nicht.
    Plötzlich schälte sich ein Stück Kopfhaut des Ticktackmanns ab wie eine alte Tapete und fiel auf die rechte Wange. Roland hätte gewußt, was das bedeutete; Jake jedoch war fast keines zusammenhängenden Gedankens mehr fähig. Dunkles, panisches Entsetzen fegte über sein Denken hinweg wie der Schlund eines Tornados. Er drückte sich in den großen Sessel, als die Hand von seinem Knöchel abfiel und der Ticktackmann nach vorne aufs Gesicht kippte.
    Die Tür. Er mußte die Tür aufmachen und den Revolvermann hereinlassen.
    Jake konzentrierte sich darauf, und auf nichts anderes, ließ den Revolver mit dem Perlmuttgriff auf den Gitterboden poltern und stemmte sich aus dem Sessel. Er streckte wieder die Hand nach dem Knopf aus, den Ticktack seiner Meinung nach gedrückt hatte, als sich ein Händepaar um seinen Hals legte und ihn zurückzog, weg von dem Podium.
    »Ich hab’ gesacht, ich bring dich dafür um, mein böses kleines Bübchen«, flüsterte eine Stimme in sein Ohr, »und der Schlitzermann hält seine Versprechen immer ein.«
    Jake griff mit beiden Händen hinter sich, fand aber nichts als Luft. Schlitzers Finger gruben sich in seinen Hals und würgten unbarmherzig. Die Welt vor seinen Augen wurde grau. Das Grau wurde rasch zu Purpur, Purpur zu Schwarz.
     
     
    34
     
    Eine Pumpe sprang an, und das Ventilrad in der Mitte der Tür drehte sich schnell. Den Göttern sei Dank! dachte Roland. Er ergriff das Rad mit der rechten Hand, bevor es richtig aufgehört hatte, sich zu drehen, und riß die Tür auf. Die andere Tür war angelehnt; dahinter waren Kampfgeräusche zu hören, und dazu Oys Bellen, das jetzt schrill vor Schmerz und Wut klang.
    Roland kickte die Tür mit dem Stiefel auf und sah, daß Schlitzer Jake würgte. Oy hatte von Copperhead abgelassen und versuchte, Schlitzer von Jake abzulenken, aber Schlitzers Stiefel erfüllte eine doppelte Pflicht: Er schützte seinen Besitzer vor den Zähnen des Bumblers und diesen vor der ansteckenden Infektion, die in Schlitzers Blut wütete. Brandon stieß Oy wieder in die Flanke, damit er aufhörte, Schlitzers Knöchel anzunagen, aber Oy achtete nicht darauf. Jake hing in den schmutzigen Händen seines Häschers wie eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten worden sind. Sein Gesicht war blauweiß, die geschwollenen Lippen wiesen einen zarten Lavendelton auf.
    Schlitzer sah auf. »Du«, fauchte er.
    »Ich«, stimmte Roland zu. Er schoß einmal, und die linke Seite von Schlitzers Kopf explodierte. Der Mann wurde rückwärts geschleudert, der blutgetränkte gelbe Schal wickelte sich auf und landete auf dem Ticktackmann. Seine Füße zuckten einen Augenblick konvulsivisch auf dem Metallgitter, dann blieb er still liegen.
    Der Revolvermann schoß zweimal auf Brandon, wobei er den Hahn des Revolvers mit der flachen rechten Hand spannte. Brandon, der sich für einen weiteren Hieb über Oy gebeugt hatte, prallte gegen die Wand, glitt daran herunter und grapschte nach einer der Röhren. Grünes Sumpflicht drang zwischen seinen erschlaffenden Fingern hervor.
    Oy

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