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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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passiert… daß Roland Stück für Stück den Verstand verliert. Ist es nicht so?«
    Der Revolvermann nickte.
    »Walter hätte es so nicht machen können, selbst wenn er gewollt hätte«, fügte Eddie hinzu, »weil er, lange bevor Roland die Türen am Strand gefunden hat, tot war. Als Roland durch die letzte Tür in den Kopf von Jack Mort gegangen ist, waren die Zeiten vorbei, zu denen der olle Walter aktiv ins Geschehen eingreifen konnte.«
    Susannah dachte darüber nach, dann nickte sie. »Ich verstehe… glaube ich. Diese Zeitreisegeschichten sind schon eine verflixt knifflige Sache, was?«
    Roland sammelte seine Sachen ein und gurtete sie wieder an Ort und Stelle. »Es wird Zeit, daß wir weiterziehen.«
    Eddie stand auf und schulterte den Rucksack. »Einen Trost hast du wenigstens«, sagte er zu Roland. »Du – oder diese Sache mit dem Ka-tet – hast dem Jungen das Leben retten können.«
    Roland hatte die Gurte der Trage vor der Brust verknotet. Jetzt sah er auf, und Eddie zuckte angesichts der blitzenden Klarheit seiner Augen zurück. »Wirklich?« fragte er schroff. »Tatsächlich? Ich werde zentimeterweise verrückt und versuche, mit zwei Versionen derselben Wirklichkeit zu leben. Ich hatte anfangs gehofft, die eine oder andere würde verblassen, doch das geschieht nicht. Tatsächlich passiert genau das Gegenteil: Beide Wirklichkeiten werden immer lauter in meinem Kopf und schlagen aufeinander ein wie feindliche Gruppen, die bald Krieg gegeneinander führen müssen. Also sag mir eines, Eddie: Was meinst du, wie sich Jake fühlt? Was, meinst du, empfindet man, wenn man weiß, man ist in einer Welt tot und in der anderen noch am Leben?«
    Die Lerche sang wieder, aber keiner bemerkte es. Eddie sah in die blaßblauen Augen, die aus Rolands weißem Gesicht blitzten, und wußte nicht, was er sagen sollte.
     
     
    24
     
    Sie schlugen an diesem Abend etwa fünfzehn Meilen östlich des toten Bären ihr Lager auf, schliefen den Schlaf der völlig Erschöpften (selbst Roland schlief die ganze Nacht durch, obwohl seine Träume alptraumhafte Geisterbahnfahrten waren) und standen am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang auf. Eddie entfachte wortlos ein kleines Lagerfeuer und sah Susannah an, als im Wald ein Schuß ertönte.
    »Frühstück«, sagte sie.
    Roland kam drei Minuten später mit einer über die Schulter geschlungenen Tierhaut zurück. Darin lag ein frisch ausgeweidetes Kaninchen. Susannah bereitete es zu. Sie aßen und zogen weiter.
    Eddie versuchte sich vorzustellen, wie es sein mochte, eine Erinnerung an den eigenen Tod zu haben. Es gelang ihm nicht.
     
     
    25
     
    Kurz nach Mittag kamen sie in ein Gelände, wo die meisten Bäume umgeworfen und die Büsche plattgetrampelt worden waren. Es sah aus, als hätte hier vor vielen Jahren ein Wirbelsturm gewütet und eine breite, trostlose Schneise der Verwüstung hinterlassen.
    »Wir sind nahe bei dem Ort, den wir finden wollen«, sagte Roland. »Er hat alles niedergerissen, damit er freie Sicht hat. Unser Freund, der Bär, wollte keine Überraschungen. Er war groß, aber nicht gesellig.«
    »Hat er uns irgendwelche Überraschungen hinterlassen?« fragte Eddie.
    »Könnte sein.« Roland lächelte und klopfte Eddie auf die Schulter. »Aber vergiß nicht – es sind alte Überraschungen.«
    Sie kamen nur langsam voran in dieser Zone der Zerstörung. Die meisten umgestürzten Bäume waren uralt – viele waren fast wieder zu der Erde geworden, der sie entsprungen waren –, aber sie bildeten immer noch ein Wirrwarr, das einen hervorragenden Hindernisparcours ergab. Es wäre schwierig genug gewesen, hätten sie sich alle drei normal bewegen können; da Susannah auf den Rücken des Revolvermanns geschnallt war, wurde es zu einer Übung in Belastbarkeit und Ausdauer.
    Die liegenden Bäume und das Dickicht des Unterholzes verwischten die Spur des Bären, und auch das hielt sie auf. Bis Mittag waren sie Krallenspuren gefolgt, die so deutlich wie Wegmarkierungen an den Bäumen zu sehen gewesen waren. Aber hier, am Ausgangspunkt, war die Wut des Bären noch nicht voll und ganz entfacht gewesen, und die offensichtlichen Zeichen seines Vorankommens verschwanden. Roland bewegte sich langsam und suchte nach Kotspuren in den Büschen und Fellbüscheln auf den Baumstämmen, über die der Bär geklettert war. Sie brauchten den ganzen Nachmittag, bis sie die drei Meilen verwitterten Durcheinanders durchquert hatten.
    Eddie war gerade zur Überzeugung gelangt, daß die Dunkelheit

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