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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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eigenen Fußbekleidung. Eddie und Susannah ebenfalls.
    Diesmal bestand der harmonische Klang aus einem tiefen, lieblichen Bong, wie von einer Kirchenglocke aus Glas. Die schwarze Mittelstrebe des Tors teilte sich nicht etwa nur, sondern zersprang buchstäblich; Obsidianscherben flogen in alle Richtungen. Manche prasselten auf Oys Fell. Er sprang hastig auf, befreite sich aus Jakes und Rolands Griff und lief ein Stück weg. Er setzte sich auf die unterbrochene weiße Linie zwischen der rechten und der Überholspur des Highways, legte die Ohren an, betrachtete das Tor und hechelte.
    »Kommt«, sagte Roland. Er ging zum linken Flügel des Tors und stieß ihn langsam auf. Er stand am Rand des spiegelnden Innenhofs, ein großer, schlaksiger Mann in Viehtreiberjeans, einem uralten Hemd von undefinierbarer Farbe und unglaublichen roten Cowboystiefeln. »Gehen wir rein und sehen nach, was der Zauberer von Oz selbst zu sagen hat.«
    »Wenn er noch da ist«, sagte Eddie.
    »Oh, ich glaube, er ist da«, sagte Roland. »Ja, ich glaube, er ist da.«
    Er ging langsam zum Haupttor mit dem leeren Wachhäuschen daneben. Die anderen folgten ihm; an den roten Schuhen verschmolzen sie mit ihren nach unten fallenden Spiegelbildern wie siamesische Zwillinge.
    Oy kam zuletzt. Er stakste zaghaft mit seinen roten Schuhen dahin und blieb dann noch einmal stehen, um an der Spiegelung seiner Schnauze zu schnuppern.
    »Oy!«, rief er dem Bumbler zu, der unter ihm schwebte, dann eilte er Jake hinterher.

Kapitel 3
    D ER Z AUBERER
     
    1
     
    Roland blieb an dem Wachhäuschen stehen, sah hinein und hob auf, was dort auf dem Boden lag. Die anderen kamen zu ihm und drängten sich um ihn. Es hatte wie eine Zeitung ausgesehen, und genau das war es… wenn auch eine überaus befremdliche. Kein Topeka Capital Journal, keine Meldungen über eine Seuche, die die Bevölkerung dezimierte.
     
    Tägliche Gerüchteküche von Oz
    Jg. MDLXVIII Ausg. 96 »Gerüchteküche, Gerüchteküche –
Mach dür keine Bülder«
    Wetter: heute hier, morgen fort Glückszahlen: keine
    Prognose: schlecht
     
    Bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel quassel bla bla bla gut ist schlecht schlecht ist gut es ist immer dasselbe gut ist schlecht schlecht ist gut es ist immer dasselbe geh langsam an den Drawers vorbei es ist immer dasselbe bla bla bla bla
     
    Blaine ist eine Pein es ist immer dasselbe quassel quassel quassel quassel Charyou-Baum es ist immer dasselbe bla quassel bla bla quassel bla bla bla quassel baked turkey abgebrühte Gans es ist immer dasselbe fahr nur Zug stirb in Schmerz es ist immer dasselbe bla bla bla bla bla bla bla bla bla gib die Schuld gib die Schuld Gib die Schuld bla bla bla bla bla bla quassel bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla bla (weiter auf S. 6)
     
     
    Darunter befand sich ein Bild von Roland, Eddie, Susannah und Jake, wie sie den spiegelnden Innenhof überquerten, als wäre das Ganze am Tag zuvor passiert und nicht erst vor Minuten. Darunter stand folgende Legende: Tragödie in Oz: Reisende auf der Suche nach Glück und Ruhm finden stattdessen den Tod.
    »Das gefällt mir«, sagte Eddie und rückte Rolands Revolver zurecht, den er tief an der Hüfte trug. »Trost und Ermutigung nach tagelanger Verwirrung. Wie ein heißes Getränk in einer kalten, beschissenen Nacht.«
    »Deswegen musst du keine Angst haben«, sagte Roland. »Das ist ein Streich.«
    »Ich habe ja keine Angst«, sagte Eddie, »aber es ist trotzdem mehr als nur ein Streich. Ich habe viele Jahre mit Henry Dean verbracht, und ich weiß, wenn sich jemand in den Kopf gesetzt hat, mich fertig zu machen. Das weiß ich sehr wohl.« Er sah Roland neugierig an. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber du bist derjenige, der aussieht, als ob er Angst hat, Roland.«
    »Ich habe Todesangst«, sagte Roland nur.
     
     
    2
     
    Der Torbogen rief in Susannah Erinnerungen an einen Song wach, der zehn Jahre, bevor sie aus ihrer Welt in die von Roland gerissen wurde, ein Schlager gewesen war. Saw an eyeball peepin through a smoky cloud behind the Green Door, ging der Text. When I said »Joe sent me«, someone laughed out loud behind the Green Door. Hier gab es zwei Türen statt einer, aber kein Guckloch, durch das ein Auge sehen konnte. Und Susannah versuchte auch nicht den alten Flüsterkneipentrick,

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