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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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besser als überhaupt keine Zeit. Sie konnte nicht lesen, war nicht in Morehouse gewesen, war in gar keinem Haus gewesen, aber so viel konnte sie sich mühelos ausrechnen: drei = besser als keines. Sogar eines = besser als keines.
    Oh…
    Oh, aber…
    Mia stellte sich einen blauäugigen Jungen vor, der durch eine Tür trat, durch eine, die gefunden statt verloren war. Und sie stellte sich vor, wie sie Du siehst hübsch aus, mein Sohn! zu ihm sagt.
    Sie fing zu weinen an.
    Was habe ich getan? war eine schreckliche Frage. Was hätte ich sonst tun können? war vielleicht noch schlimmer.
    O Discordia!
     
     
    15
     
    Susannahs einzige Chance, etwas zu unternehmen, war gekommen: jetzt, wo Mia am unteren Ende der Treppe stand, die zu ihrem Schicksal hinaufführte. Susannah griff in eine ihrer Jeanstaschen und berührte die Schildkröte, die Skölpadda. Ihre braunen Finger, von Mias weißem Bein nur durch ein dünnes Taschenfutter getrennt, schlossen sich um sie.
    Susannah zog sie heraus, schlenzte sie hinter sich, warf sie in den Rinnstein. Aus ihrer Hand in den Schoß von Ka.
    Dann wurde sie die drei Stufen zur zweiflügligen Tür des Dixie Pig hinaufgetragen.
     
     
    16
     
    Innen war es sehr düster, und Mia sah zuerst nichts außer trüben orangeroten Leuchten. Elektrische Flambeaus von der Art, wie sie noch immer einige der Räume im Schloss Discordia erhellten. Ihr Geruchssinn brauchte sich jedoch nicht anzupassen, und selbst als sie sich unter erneuten Wehenschmerzen verkrampfte, reagierte ihr Magen auf den Geruch von Schweinebraten und schrie danach, gefüttert zu werden. Ihr kleiner Kerl schrie danach, gefüttert zu werden.
    Das ist kein Schweinefleisch, Mia, wandte Susannah ein… wurde aber ignoriert.
    Nachdem die Türflügel hinter ihr geschlossen worden waren – an jedem stand ein Mann (beziehungsweise ein menschenähnliches Wesen) –, konnte sie alles besser erkennen. Sie stand an der Stirnseite eines langen, schmalen Speisesaals. Weiße Tischwäsche leuchtete. Auf jedem Tisch stand eine Kerze in einem orangerot getönten Leuchter. Sie glühten wie Fuchsaugen. Der Fußboden hier im Foyer bestand aus schwarzem Marmor, aber jenseits des kleinen Pults des Oberkellners erstreckte sich ein Teppich in dunkelstem Scharlachrot.
    Neben dem Pult stand ein Sai von ungefähr sechzig, dessen weißes Haar von einem hageren und ziemlich raubvogelartigen Gesicht zurückgekämmt war. Es war das Gesicht eines intelligenten Mannes, aber seine Kleidung – das knallgelbe Sportsakko, das rote Hemd, die schwarze Krawatte – war die eines Gebrauchtwagenverkäufers oder eines Berufsspielers, der darauf spezialisiert war, Kleinstadtgimpel auszunehmen. In der Stirnmitte hatte er ein rotes Loch mit ungefähr einem Fingerbreit Durchmesser, so als wäre er aus nächster Nähe erschossen worden. Es schwamm von Blut, das jedoch nie auf seine blasse Haut überfloss.
    An den Tischen im Speisesaal standen etwa fünfzig Männer und noch einmal halb so viele Frauen. Die meisten von ihnen waren ebenso auffallend – oder noch auffallender – gekleidet wie der weißhaarige Gent. Protzige Ringe glitzerten an fleischigen Fingern, mit Brillanten besetzte Ohrgehänge warfen das orangerote Licht der Flambeaus zurück.
    Dazwischen gab es auch einige, die sich weniger auffällig kleideten – Jeans und ungemusterte weiße Hemden schienen das bevorzugte Kostüm dieser Minderheit zu sein. Diese Folken waren bleich und wachsam, und ihre Augen schienen ganz aus Pupillen zu bestehen. Ihre Leiber waren von einer wabernden blauen Aura umgeben, die so schwach war, dass sie manchmal sogar kurzzeitig verschwand. Mia erschienen diese blassen, von Auren umgebenen Wesen weit menschlicher als die niederen Männer und Frauen. Obwohl sie Vampire waren – um das zu wissen, brauchte Mia nicht erst die spitzen Reißzähne zu sehen, die ihr Lächeln freigab –, sahen sie menschlicher aus als Sayres Bande. Vielleicht, weil sie einst Menschen gewesen waren. Die anderen jedoch…
    Ihre Gesichter sind nur Masken, stellte sie mit zunehmendem Entsetzen fest. Unter den Masken der Wölfe liegen die elektrischen Menschen – die Roboter –, aber was liegt unter diesen hier?
    Im Speisesaal herrschte atemlose Stille, aber von irgendwo aus der Nähe kamen die fortdauernden Laute von Gesprächen, Lachen, Gläserklingen und das Klirren von Besteck auf Porzellan. Irgendetwas gluckerte – Wein oder Wasser, vermutete sie –, dann brach noch lauteres Gelächter aus.
    Ein niederer

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