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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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bedeckt war.
    Zumindest hoffte Eddie das.
    »Ich hab heute wieder denselben Revolver bei mir!«, rief er Andolini zu. »Diesmal ramme ich ihn dir aber in den Arsch, wie findest du das?«
    Jack Andolini lachte. Das Lachen klang locker und entspannt. Geschauspielert, aber gut gemacht. Innerlich kochte er wahrscheinlich: Puls über hundertdreißig, Blutdruck über hundertsiebzig. Hier ging es ums Ganze – nicht nur darum, sich an einem kleinen Dreckskerl zu rächen, der es gewagt hatte, ihn in einem unbedachten Augenblick zu überrumpeln, sondern um den größten Job seiner gottverdammten Verbrecherlaufbahn, gewissermaßen die Superbowl.
    Balazar erteilte die Befehle, ganz klar, aber Jack Andolini war der Mann, der sie ausführte, der Feldmarschall, und diesmal bestand sein Job nicht nur daraus, einen spielsüchtigen Barkeeper zu verprügeln, weil der die Zinsen für seine Spielschulden nicht zahlte, oder den Inhaber eines jüdischen Juweliergeschäfts in der Lenox Avenue davon zu überzeugen, dass er Schutz vor Überfällen brauchte; hier ging es um einen richtigen Krieg. Jack war clever – zumindest im Vergleich zu den meisten Ganoven, die Eddie kennen gelernt hatte, als er noch als Drogensüchtiger mit seinem Bruder Henry unterwegs gewesen war –, aber Jack war auch auf eine grundlegende Weise dumm, die nichts mit seinem IQ zu tun hatte. Der Dreckskerl, der ihn jetzt verhöhnte, hatte ihn zwar schon einmal besiegt, und das ziemlich mühelos, aber Jack Andolini hatte es geschafft, das Ganze zu verdrängen.
    Das Dieselöl schwappte lautlos über die Ladebucht und kräuselte sich in kleinen Wellen auf den verzogenen Holzdielen des Lagerraums. John, alias Sai Yankee-Flanellhemd, sah fragend zu Roland hinüber. Der Revolvermann reagierte darauf, indem er erst den Kopf schüttelte und dann die kreisende Bewegung seiner Rechten wiederholte: mehr.
    »Wo ist der Kerl aus der Buchhandlung, Klugscheißer?« Andolinis Stimme klang so freundlich wie zuvor, jetzt aber deutlich näher. Also musste er die Straße überquert haben. Eddie vermutete ihn unmittelbar vor dem Laden. Nur schade, dass Dieselöl nicht explosiver war. »Wo ist Tower? Liefert ihn uns aus, dann lassen wir dich und den anderen Kerl bis auf weiteres in Ruhe.«
    Klar, dachte Eddie und erinnerte sich an etwas, was Susannah manchmal (in ihrer besten kratzbürstigen Detta-Walker-Stimme) sagte, um völlige Ungläubigkeit anzudeuten: Und ich komm nich in deim Mund oder geh dir sonstwie auf ‘n Keks.
    Dieser Hinterhalt war eigens für zu Besuch kommende Revolvermänner eingerichtet worden, das glaubte Eddie ziemlich sicher zu wissen. Die bösen Kerle wussten vielleicht wirklich nicht, wo Tower war (Andolini glaubte er zwar kein Wort), aber irgendjemand hatte genau gewusst, in welchem Wo und Wann die nichtgefundene Tür Eddie und Roland absetzen würde, und diese Informationen an Balazar weitergegeben. Sie wollen den Kerl, der Ihre Kerle in Verlegenheit gebracht hat, Mr. Balazar? Den Jungen, der Jack Andolini und George Biondi von Tower weggezogen hat, bevor Tower nachgeben und Ihnen geben konnte, was Sie verlangt haben? Schön. Hier ist der Ort, wo er aufkreuzen wird. Er und ein weiterer Kerl. Und hier kriegen Sie übrigens genug Geld, um ein ganzes Heer von Söldnern in Mafiososchuhen anzuheuern. Vielleicht ist ein Heer nicht genug, weil der Junge zäh und sein Kumpel noch schlimmer ist, aber vielleicht haben Sie ja Glück. Auch wenn Sie keines haben, auch wenn dem Kerl namens Roland die Flucht gelingt, wobei er einen Haufen Tote hinter sich zurücklassen wird… nun, den Jungen zu erwischen wäre doch schon ein Anfang. Und neue Leute, die mit ‘nem Schießeisen umgehen können, gibt’s immer genug, oder etwa nicht? Doch, doch. Die Welt ist voll von ihnen. Die Welten.
    Und was war eigentlich mit Jake und Callahan? Waren auch sie in einer zweiundzwanzig Jahre von diesem Wann entfernten Zukunft von einem Empfangskomitee erwartet worden? Das kleine Gedicht an dem Bretterzaun um das unbebaute Grundstück suggerierte, dass das der Fall sein musste, wenn sie seiner Frau gefolgt waren – SUSANNAH-MIO, DIVIDED GIRL OF MINE, hatte das Gedicht gelautet, DONE PARKED HER RIG IN THE DIXIE PIG IN THE YEAR OF ‘99. Und würden die beiden noch am Leben sein, falls sie wirklich von einem solchen Empfangskomitee erwartet worden waren?
    Eddie klammerte sich an einen einzigen Gedanken: Wäre irgendein Mitglied ihres Ka-Tet gestorben – Susannah, Jake, Callahan oder sogar Oy –,

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