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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nicht wissen sollten, dass die Verbindung zwischen Mia und ihr abgerissen war; zum Teil sprach daraus echte Trauer. Sie hatte eine Frau verloren, die auf gewisse Weise zu ihrer wahren Schwester geworden war.
    Susannah! Suze, bist du da?
    Beim Klang dieser neuen Stimme wollte sie sich auf den Ellbogen aufrichten, hätte fast die Frau neben sich vergessen. Das war doch …
    Jake? Bist du das, Schätzchen? Du bist es, hab ich Recht? Kannst du mich hören?
    Ich höre dich!, rief er. Endlich! Gott, mit wem hast du die ganze Zeit geredet? Schrei weiter, damit ich dich an …
    Die Stimme brach ab, aber zuvor hatte Susannah noch das geisterhafte Rattern ferner Schüsse gehört. Jake, der auf jemanden schoss? Nein, das glaubte sie nicht. Sie glaubte, dass jemand auf ihn schoss.
     
     
    2
     
    »Jetzt«, rief Dr. Scowther. »Jetzt, Mia! Pressen! Als ob’s um Ihr Leben ginge! Mit aller Kraft! PRESSEN!«
    Susannah wollte sich noch etwas näher an die andere Frau heranwälzen – Oh, ich bin besorgt und suche Trost, seht nur, wie besorgt ich bin, Besorgnis und die Suche nach Trost sind alles, was mich bewegt –, aber der Kerl namens Straw zog sie zurück. Der gegliederte Metallschlauch schwang wieder gestreckt zwischen ihnen. »Abstand halten, Schlampe«, sagte Straw, und Susannah wurde erstmals mit der Möglichkeit konfrontiert, dass sie nicht zulassen würden, dass sie sich Scowthers Pistole schnappte. Oder irgendeine andere.
    Mia schrie abermals und rief in einer fremden Sprache irgendeine fremde Gottheit an. Als sie jetzt auch wieder ein Hohlkreuz machen wollte, drückte die Krankenschwester – Alia, Susannah glaubte, dass die Schwester Alia hieß – sie wieder nach unten. Scowther stieß nun einen knappen, kurzen Schrei aus, der befriedigt klang. Er warf die Geburtszange achtlos beiseite.
    »Was soll das?«, fragte Sayre. Das Bettlaken unter Mias gespreizten Beinen war jetzt voller Blut, und der Boss wirkte verstört.
    »Brauch das Ding nicht!«, antwortete Scowther unbekümmert. »Sie ist fürs Kinderkriegen wie gebaut, könnte ein Dutzend auf dem Reisfeld gebären, ohne eine Reihe Setzlinge auszulassen. Da kommt es auch schon, praktisch von allein!«
    Scowther schien nach einer großen Auffangschale auf dem nächsten Bett greifen zu wollen, verzichtete dann aber aus Zeitgründen darauf und schob seine unbehandschuhten rosa Hände zwischen Mias Oberschenkel. Als Susannah diesmal versuchte, näher an Mia heranzukommen, hinderte Straw sie nicht daran. Alle, niedere Männer wie Vampire, verfolgten völlig fasziniert das Endstadium der Geburt. Die meisten standen eng nebeneinander am Fußende der zusammengeschobenen beiden Betten. Nur Straw stand noch in Susannahs Nähe. Der Vampir mit dem Flammenschwert wurde von ihr zunächst zurückgestellt; sie hatte jetzt beschlossen, Straw als Ersten zu erledigen.
    »Noch mal!«, rief Scowther. »Für Ihr Baby!«
    Wie die niederen Männer und die Vampire hatte Mia offenbar ebenfalls Susannah vergessen. Sie richtete ihren verletzten, schmerzerfüllten Blick auf Sayre. »Darf ich ihn behalten, Sir? Sagen Sie bitte, dass ich ihn behalten darf, wenigstens für eine kleine Weile!«
    Sayre ergriff ihre Hand. Die Maske, die sein wahres Gesicht verbarg, lächelte. »Ja, meine Liebe«, sagte er. »Der kleine Kerl wird Ihnen auf Jahre gehören. Sie müssen nur noch dieses eine Mal pressen.«
    Mia, glaub seine Lügen nicht!, rief Susannah, aber der Ruf verhallte. Wahrscheinlich war das auch nur gut so. Am besten geriet sie vorerst ganz in Vergessenheit.
    Susannah lenkte ihre Konzentration um. Jake! Jake, wo bist du?
    Keine Antwort. Das war gar nicht gut. Bitte, lieber Gott, lass ihn noch leben.
    Vielleicht ist er bloß beschäftigt. Muss rennen … sich verstecken … kämpfen. Schweigen heißt nicht unbedingt, dass er …
    Mia heulte etwas, was wie eine Kette von Verwünschungen klang, und presste dabei wieder. Die Lippen ihrer schon geweiteten Scheide klafften noch weiter auseinander. Ein Blutschwall schoss hervor und vergrößerte das rote Flussdelta auf dem Bettlaken. Und dann erkannte Susannah in dieser scharlachroten Flut eine weißschwarze Schädeldecke. Das Weiße war Haut. Das Schwarze war Haar.
    Das weiß-schwarze Gemenge begann ins Blutrote zurückzugleiten. Susannah dachte, dass das Baby vielleicht doch noch nicht ganz bereit war, auf die Welt zu kommen, aber Mia wollte offenbar nicht länger warten. Sie presste mit all ihrer beträchtlichen Kraft, wobei sie sich die Hände zu

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