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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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wissen.«
    »Er hat gesagt, dass ihn jemand gedauert hat. Wen hat er damit gemeint?«
    Roland schüttelte nur den Kopf, ohne Eddies Frage zu beantworten. Ein Coca-Cola-Laster röhrte vorbei, und weit im Westen war Donnergrollen zu hören.
    »Fedic von Discordia«, murmelte der Revolvermann stattdessen. »Fedic vom Roten Tod. Sollten wir es schaffen, Susannah – und Jake – zu retten, machen wir noch einen Abstecher zu den Callas. Aber wir kehren zurück, sobald unsere dortige Aufgabe durchgeführt ist. Und wenn wir uns wieder nach Südosten wenden …«
    »Was?«, fragte Eddie unbehaglich. »Was dann, Roland?«
    »Dann machen wir nicht mehr Halt, bis wir den Turm erreichen.« Er streckte die Hände aus und beobachtete, wie sie kaum merklich zitterten. Dann sah er zu Eddie auf. Sein Gesicht wirkte zwar müde, aber unerschrocken. »Ich bin ihm noch nie so nahe gewesen. Ich höre die flüsternden Stimmen aller meiner verlorenen Freunde und ihrer verlorenen Väter. Ihr Flüstern wird vom Atem des Turms getragen.«
    Eddie starrte Roland fast eine Minute lang fasziniert und ängstlich an, dann machte er sich mit beinahe körperlicher Anstrengung von dieser Stimmung frei. »Na ja«, sagte er, indem er zur Fahrertür des Fords zurückging, »lass es mich wissen, wenn eine dieser Stimmen dir erzählt, was wir zu Cullum sagen sollen – wie wir ihn am besten überzeugen können, damit er das tut, was wir wollen.«
    Er stieg ein und knallte die Tür zu, bevor der Revolvermann antworten konnte. Vor seinem inneren Auge stand weiter Roland, wie dieser seinen großen Revolver zog. Eddie sah immer wieder, wie er die Waffe auf den Knienden richtete und den Abzug betätigte. Und dies war der Mann, den er seinen Dinh und Freund nannte. Aber konnte er mit einiger Gewissheit behaupten, Roland würde das nicht auch ihm … oder Suze … oder Jake … antun, wenn sein Herz ihm sagte, dass er dadurch näher an seinen Turm herankäme? Das konnte er nicht. Und trotzdem würde er ihn weiterhin begleiten. Würde ihn sogar begleiten, wenn er in seinem Innersten davon überzeugt war – o Gott bewahre! –, dass Susannah tot war. Weil er musste. Weil Roland viel mehr für ihn geworden war als ein Dinh oder Freund.
    »Mein Vater«, murmelte Eddie leise, kurz bevor Roland die Beifahrertür öffnete und einstieg.
    »Hast du was gesagt, Eddie?«, fragte Roland.
    »Ja«, antwortete Eddie. »Wir müssen weiter. Das hab ich gesagt.«
    Roland nickte. Eddie stellte den Automatikhebel auf D und ließ den Ford in Richtung Turtleback Lane weiterrollen. Noch immer in der Ferne – aber etwas näher als zuvor – grollte wieder Donner.

Kapitel IV
    D AN -T ETE
    1
     
    Als die Geburt des Babys näher rückte, sah Susannah Dean sich um und zählte nochmals ihre Feinde, so wie Roland es sie gelehrt hatte. Du darfst niemals ziehen, hatte er gesagt, bevor du nicht weißt, wie viele Gegner du hast, oder die Gewissheit gewonnen hast, das nicht feststellen zu können, oder entschieden hast, dass dein Sterbetag gekommen ist. Sie wünschte sich, sie müsste nicht auch noch mit dem schrecklichen Helm auf dem Kopf zurechtkommen, aber obwohl dieses Ding ihre Gedanken steuern konnte, schien es nichts dagegen zu haben, dass Susannah feststellte, wie viele Personen bei der Ankunft von Mias kleinem Kerl anwesend waren. Und das war gut so.
    Da war erstens Sayre, der für alles Verantwortliche. Der niedere Mann, in dessen Stirnmitte eine dieser roten Wunden pulsierte. Dann kam Scowther, der Arzt zwischen Mias Beinen, der sich bereit machte, die Entbindung vorzunehmen. Sayre hatte den Doc hart angefasst, als Scowther etwas zu viel Arroganz an den Tag gelegt hatte, aber vermutlich nicht so sehr, dass seine Brauchbarkeit darunter gelitten hätte. Außer Sayre waren fünf weitere niedere Männer anwesend, aber sie hatte nur zwei Namen mitbekommen. Der Kerl mit den Bulldoggenhängebacken und dem gewaltigen Wanst hieß Haber. Neben Haber stand ein Vogelmensch mit dem braun gefiederten Kopf und den grimmig glänzenden Augen eines Habichts. Dieses Wesen schien Jey oder vielleicht auch Gee zu heißen. Das machte insgesamt sieben, die anscheinend alle mit Pistolen bewaffnet waren, die sie in Dockerschlingen trugen. Scowthers Waffe baumelte jedes Mal aus seinem weißen Arztkittel, wenn er sich nach vorn beugte. Susannah hatte diese Pistole bereits für sich vorgemerkt.
    Außerdem waren drei blasse, humanoide Gestalten anwesend, die wachsam hinter Mia standen. Diese von dunkelblauen Auren

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