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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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jemals irgendwer mit dieser Frage beschäftigt?) Vielleicht würde es auch Rotkäppchen oder Goldlöckchen sein, Letztere mit einem Kinnbart aus Haferbrei, der verriet, dass sie genascht hatte.
    »Vielleicht sollten wir’s einfach links liegen lassen«, sagte sie und merkte dann, dass ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war, obwohl sie noch bei der Schneewehe standen. »Die Finger davon lassen und unseren Dank sagen.« Sie wies auf das Straßenschild TOWER ROAD. »Unser Weg ist klar vorgezeichnet, Roland – vielleicht sollten wir ihn dann auch nehmen.«
    »Und wenn wir’s unverzüglich täten, glaubst du, dass auch Mordred es tun würde?«, fragte Roland. »Glaubst du, dass er einfach vorbeigehen und die Hausbewohner in Frieden lassen wird?«
    Das war eine Frage, auf die sie gar nicht gekommen war, und die Antwort lautete natürlich Nein. Wenn Mordred zu der Überzeugung gelangte, die Hausbewohner töten zu können, würde er es tun. Um Nahrung zu haben, falls die Hausbewohner essbar waren, wenngleich die Nahrungsbeschaffung nur ein zweitrangiges Motiv sein würde. In den Wäldern hinter ihnen hatte es reichlich Wild gegeben, und selbst wenn Mordred nicht mithilfe der Jagd satt geworden war (und in seiner Spinnenform hätte er nach Susannahs Überzeugung durchaus erfolgreich jagen können müssen), hatten sie in sehr vielen Lagern die Überreste ihrer eigenen Mahlzeiten zurückgelassen. Nein, er würde wohlgenährt aus dem verschneiten Bergland herunterkommen … aber nicht zufrieden. Überhaupt nicht zufrieden. Und deshalb wehe dem, der ihm zufällig über den Weg lief.
    Andererseits, dachte sie … nur gab es kein andererseits, und plötzlich war es ohnehin zu spät. Die Haustür des Landhauses ging auf, und ein alter Mann erschien auf der Schwelle. Er trug Stiefel, Jeans und einen schweren Parka mit Pelzbesatz an der Kapuze. Susannah fand, dass dieser Parka wie einer aus dem Army-Shop in Greenwich Village aussah.
    Der alte Mann hatte rosige Wangen und sah wie das blühende winterliche Leben aus, aber er humpelte stark und musste sich auf den kräftigen Stock stützen, den er mit der Linken hielt. Hinter seinem malerischen Häuschen mit dem wie im Märchen aufsteigenden Kaminrauch war das durchdringende Wiehern eines Pferdes zu hören.
    »Schon gut, Lippy, ich seh sie ja!«, rief der Alte in diese Richtung. »Ich hab immer noch wenigstens ein gutes Auge.« Er drehte sich wieder nach der Schneewehe um, auf der Roland zwischen Susannah und Oy stand. Er hob seinen Stock zu einem Gruß, der fröhlich und furchtlos zugleich wirkte. Roland hob seinerseits die Hand.
    »Es wird wohl ein Palaver geben, ob wir’s wollen oder nicht«, sagte Roland.
    »Ja, ich weiß«, antwortete Susannah. Dann wandte sie sich an den Bumbler: »Oy, benimm dich, verstanden?«
    Oy sah erst sie an und dann wieder zu dem Alten hinüber, ohne einen Ton von sich zu geben. Was die Benimmfrage anbetraf, wollte er seine Meinung darüber anscheinend vorläufig für sich behalten.
    Um das schlimme Bein des Alten war es offenbar sehr schlimm bestellt – »praktisch nix wert«, hätte Daddy Mose Carver gesagt –, aber mithilfe seines Stocks kam er ganz gut zurecht, indem er leicht zur Seite gedreht vorwärts hoppelte, was Susannah amüsant und bewundernswert zugleich fand. »Munter wie ’ne Grille«, war eine von Daddy Moses weiteren Redensarten, und diese passte vielleicht besser auf diesen alten Mann dort vorn. Jedenfalls sah sie keine Bedrohung und keine Gefahr in einem weißhaarigen Kerl (sein langes Haar war fein wie das eines Babys und hing bis auf die Parkakapuze herab), der an einem Stock hüpfen musste. Als er näher kam, sah sie, dass eines seiner Augen von grauem Star milchig-weiß war. Die noch schwach sichtbare Pupille schielte blicklos links an ihnen vorbei. Das andere betrachtete die Neuankömmlinge jedoch lebhaft interessiert, während der Bewohner des Häuschens die Odd’s Lane entlang auf sie zugehüpft kam.
    Das Pferd wieherte abermals, worauf der Alte seinen Stock wild vor dem weißen, niederen Himmel schwenkte. »Halts Maul, du Heukiste, du Rossbollenfabrik, du triefäugige olle Tripperfotze, du elendes Klappergestell, hast wohl noch nie Besuch gesehn? Bist wohl in ’ner Scheune geboren, wieher-wieher? (Wenn du’s nich bist, bin ich ein blauäugiger Pavian, den’s überhaupt nich gibt!)«
    Roland schnaubte ein echtes Lachen, und der letzte Rest von Susannahs wachsamer Besorgnis verflog. In dem Anbau hinter dem Haus –

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