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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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rechtzeitig. Einen Augenblick lang blieben seine Füße noch auf dem staubigen Boden kleben, und dann schrie etwas vor Schmerzen auf und wich aus ihm zurück. Er ließ es ziehen.
    Jake setzte sich in Bewegung, zunächst noch eckig, dann in gesteigertem Tempo. Gott, das war knapp gewesen! Er hörte Susannah ganz schwach seinen Namen rufen, wagte es aber nicht, sich zu öffnen, um antworten zu können. Er würde einfach hoffen müssen, dass Oy ihrer Fährte weiter folgen konnte und dass Susannah weiter senden würde.
     
     
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    Später glaubte er, sich daran erinnern zu können, dass er kurz nach Susannahs letztem leisen Rufen begonnen hatte, den Song aus Mrs. Shaws Radio zu singen, aber genau ließ sich das nicht sagen. Ebenso gut konnte man versuchen, die Entstehung von Kopfschmerzen zu lokalisieren oder den genauen Augenblick festzulegen, in dem man merkt, dass man sich eine Erkältung zugezogen hat. Mit Bestimmtheit konnte Jake nur sagen, dass er weitere Schüsse, darunter einmal das surrende Heulen eines Querschlägers, gehört hatte, aber alles das spielte sich weit hinter ihm ab, und er hielt sich zuletzt auch nicht mehr damit auf, sich zu ducken (oder sich auch nur umzusehen). Außerdem bewegte Oy sich jetzt schneller, ließ seine pelzigen kleinen Pfoten richtig wirbeln. Irgendwo polterten und ächzten unsichtbare Maschinen. Auf dem Tunnelboden lagen Stahlgleise, die Jake vermuten ließen, dass hier früher einmal eine Tram oder eine ähnliche Pendelbahn verkehrt hatte. Die Wände waren in regelmäßigen Abständen mit amtlichen Mitteilungen ( RICHTUNG PATRICIA; FEDIC; HABEN SIE IHRE BLAUE NETZKARTE? ) beschriftet. An manchen Stellen waren Kacheln abgefallen, an anderen fehlten die Gleise, an wieder anderen lagen mit einer eklig trüben Brühe angefüllte rätselhafte Schlaglöcher. Jake und Oy kamen an zwei oder drei liegen gebliebenen Fahrzeugen vorbei, die ein Mittelding zwischen Golfkarren und Plattformwagen zu sein schienen. Und sie kamen an einem Roboter mit Rübenkopf vorbei, der die Glühbirnen seiner Augen schwach rot leuchten ließ und einen einzigen Krächzlaut ausstieß, der möglicherweise halt hieß. Jake hob einen der Orizas, obwohl er nicht wusste, ob sie gegen dieses Ding nutzen würde, falls es sie verfolgte, aber der Roboter bewegte sich nicht von der Stelle. Dieses eine trübe Aufblitzen schien das letzte Quäntchen Energie in seinen Akkus oder Brennstoffzellen oder Atombatterien oder womit er sonst lief erschöpft zu haben. Hier und da sahen sie Graffiti. Zwei davon kannten sie bereits. Das erste war HEIL DEM SCHARLACHROTEN KÖNIG mit jeweils dem roten Auge über dem I im Text. Das andere lautete BANGO SKANK, ’84. Mann, dachte Jake geistesabwesend, dieser Kerl Bango kommt ganz schön herum. Und dann hörte er erstmals deutlich, dass er halblaut etwas sang. Keine richtigen Worte, sondern nur jenen alten, fast vergessenen Refrain eines der Songs aus Mrs. Shaws Küchenradio: »A-wimeweh, a-wimeweh, a-wiii-ummm-immm-oweh …«
    Er hörte damit auf, weil die gemurmelte, talismanartige Eigenart dieses Singsangs ihm unheimlich wurde, und rief Oy zu, er solle kurz anhalten. »Muss mal pinkeln, Boy.«
    »Oy!« Gespitzte Lauscher und glänzende Augen ergänzten die Botschaft: Lass dir nicht zu lange Zeit.
    Jake pinkelte an eine gekachelte Wand. Grünlicher Dreck quoll aus den Fugen zwischen den Fliesenquadraten. Zugleich horchte er auf Geräusche, die auf Verfolger schließen ließen, und wurde auch nicht enttäuscht. Wie viele kamen dort? Und was für eine Art Trupp? Roland hätte das alles vermutlich gewusst, aber Jake hatte keine Ahnung. Die hallenden Echos ließen jedenfalls auf ein ganzes Regiment schließen.
    Beim Abschütteln wurde Jake Chambers bewusst, dass der Pere dies nie mehr würde tun können, so wenig wie er noch grinsend mit dem Finger auf ihn zeigen oder sich vor dem Essen bekreuzigen können würde. Sie hatten ihn umgebracht. Ihm das Leben genommen. Seine Atmung und seinen Herzschlag zum Stehen gebracht. Außer in Träumen würde der Pere nie wieder in dieser Geschichte auftauchen. Jake musste weinen. Wie zuvor sein Lächeln bewirkten nun auch die Tränen, dass er wieder kindlich aussah. Oy hatte sich bereits abgewandt, weil er es sichtlich eilig hatte, wieder der Fährte zu folgen, aber jetzt sah er sich unverkennbar besorgt über eine Schulter um.
    »Alles in Ordnung«, sagte Jake. Er knöpfte den Hosenschlitz zu und wischte sich dann mit dem Handballen die Tränen vom

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