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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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drängend. »Wenn das Wiesel mit seinem Taheen-Trupp unterwegs ist, wird er in fünf Minuten hier sein! Der Typ kann echt Brettern!«
    »Stimmt«, sagte der Weißhaarige. »Wir sollten wirklich los, Mr. Deschain.«
    »Geht voraus«, sagte Roland. »Wir folgen euch.«
     
     
    2
     
    Sie waren auf keinem richtigen Bahnhof, sondern auf einer Art überdachtem kolossalem Rangierbahnhof herausgekommen. Die silbrigen Linien, die Jake gesehen hatte, waren einander schneidende Bahngleise, möglicherweise bis zu siebzig unterschiedliche Gleispaare. Auf einigen davon fuhren gedrungene automatisierte Rangierloks hin und her, um Aufträge zu erledigen, die seit Jahrhunderten überholt sein mussten. Eine schob einen mit rostigen Doppel-T-Trägern beladenen Plattformwagen. Eine andere plärrte mit einer Automatenstimme: »Bitte ein Camka-A zur Anschlussstelle neun schicken! Ein Camka bitte zu Anschlussstelle neun!«
    Das Herumgehopse auf Eddies Hüfte bewirkte, dass Susannah wieder speiübel wurde, aber das Drängen des weißhaarigen Alten hatte sie wie eine Erkältung angesteckt. Außerdem wusste sie jetzt, was Taheen waren: monströse Kreaturen mit Menschenkörper und Vogel- oder Säugetierkopf. Sie erinnerten sie nicht wenig an Hieronymus Boschs Gemälde Der Garten der Lüste.
    »Vielleicht muss ich gleich noch mal kotzen, Süßer«, sagte sie. »Aber werd bloß nicht langsamer, wenn ich’s tue.«
    Eddie gab einen Grunzlaut von sich, den sie als Zustimmung deutete. Sie konnte sehen, wie ihm der Schweiß übers blasse Gesicht lief. Er tat ihr Leid; ihm musste so übel wie ihr sein. Jetzt wusste sie also, wie es war, ein Gerät zur Teleportation zu benutzen, das eher wissenschaftlich als magisch arbeitete. Sie fragte sich, ob sie sich jemals dazu würde überwinden können, eine weitere Vorrichtung dieser Art zu benutzen.
    Jake hob den Kopf und sah ein Dach, das aus einer Million Glasscheiben in verschiedenen Formen und Größen zusammengesetzt war; es vermittelte den Gesamteindruck, als sähe man ein einheitlich grau gestrichenes Mosaik. Auf einmal flog ein Vogel hindurch, und Jake erkannte, dass das dort oben keine Mosaiksteine, sondern Glasscheiben waren, von denen manche zerbrochen waren. Das, was er für dunkelgraue Kacheln gehalten hatte, war anscheinend nur die Farbe der Außenwelt von Donnerschlag. Wie eine ständige Sonnenfinsternis, dachte er und fröstelte. Neben ihm stieß Oy eine neuerliche Folge seiner heiseren Hustenlaute aus, dann trabte er weiter und schüttelte dabei den Kopf.
     
     
    3
     
    Sie kamen an einer Ansammlung von abgekippten Maschinen vorbei – möglicherweise Generatoren – und betraten danach ein Labyrinth aus wild durcheinander stehenden Eisenbahnwagen, die sich ziemlich von denen unterschieden, die Blaine der Mono gezogen hatte. Manche erschienen Susannah wie Waggons der Pendlerzüge der New York Central, die sie in ihrem Wann 1964 in der Grand Central Station gesehen haben könnte. Als ob dieser Eindruck unterstrichen werden sollte, fiel ihr einer mit der Aufschrift BAR CAR auf. Trotzdem gab es auch andere Personenwagen, die viel älter zu sein schienen; statt aus gebürstetem Chromstahl waren sie aus dunklem genietetem Stahlblech hergestellt und sahen wie Waggons aus, die man in einem alten Westernfilm oder einer Fernsehserie wie Maverick zu sehen erwartet hätte. Neben einem von diesen stand ein Roboter, aus dessen Hals ein verrücktes Gewirr von Drähten spross. Seinen Kopf – auf dem eine Dienstmütze mit der Plakette SCHAFFNER KLASSE A saß – trug er unter einem der Arme.
    Anfangs versuchte Susannah noch, sich zu merken, wo sie in diesem Irrgarten rechts oder links abbogen, aber schließlich gab sie die Sache als aussichtslos auf. Zuletzt kamen sie etwa fünfzig Meter von einer Holzhütte entfernt heraus, über deren Tür ein Schild mit der Bezeichnung GÜTERABFERTIGUNG/FUNDBÜRO hing. Man gelangte dorthin über eine Laderampe aus rissigem Beton, die mit verwaisten Gepäckkarren, Kistenstapeln und zwei toten Wölfen übersät war. Nein, dachte Susannah, es sind sogar drei. Der dritte Wolf lehnte im dunkleren Schatten gleich um die Ecke von GÜTERABFERTIGUNG/FUNDBÜRO an der Wand.
    »Los, kommt!«, sagte der Alte mit dem weißen Wuschelkopf. »Es ist nicht mehr weit. Aber wir müssen uns beeilen, wenn die Taheen aus dem Heartbreak House uns nämlich einholen, bringen sie euch um.«
    »Uns würden sie auch umbringen«, sagte der jüngste des Trios. Er strich sich die Haare aus dem

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