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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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indem er Rolands Hand vor sich und Susannahs Hand hinter sich hielt. Er spürte einen kalten Lufthauch auf seiner schweißnassen Haut, und dann trat er auf die Ausläufer der Steek-Tete in Donnerschlag, wobei er flüchtig an Mr. C.S. Lewis und den wundersamen Kleiderschrank dachte, der einen nach Narnia versetzte.
     
     
    5
     
    Sie kamen nicht in Narnia heraus.
    Auf dem Steilhang war es kalt, und Jake musste bald vor Kälte zittern. Als er sich umsah, war keine Spur von dem Portal zu erkennen, durch das sie gekommen waren. In der trüben Luft hing ein durchdringender, nicht sehr angenehmer Geruch, der an Petroleum erinnerte. In der Bergflanke vor ihnen lag eine kleine Höhle (eigentlich nicht viel mehr als ein weiterer Schrank), aus der Ted einen Stapel Wolldecken und eine Feldflasche holte, deren Inhalt sich als scharfes, alkalisch schmeckendes Wasser erwies. Roland und Jake hüllten sich jeder für sich in eine Decke. Eddie nahm zwei, die er dann um Susannah und sich wickelte. Jake, der sich bemühte, nicht vor Kälte zu schnattern (fingen die Zähne erst mal an zu klappern, waren sie nicht mehr zu bremsen), beneidete die beiden um ihre zusätzliche Wärme.
    Auch Dinky hatte sich in eine Wolldecke gehüllt, nur Ted und Stanley schienen die Kälte nicht zu spüren.
    »Seht dort hinunter«, forderte Ted Roland und die anderen auf. Er deutete auf das Spinnennetz aus Bahngleisen. Neben der riesigen Fläche des Glasdachs über dem Rangierbahnhof konnte Jake ein grün überdachtes Gebäude sehen, das mindestens eine halbe Meile lang sein musste. Nach allen Richtungen führten Gleise fort. Der Bahnhof Donnerschlag, dachte er bewundernd. Wo die Wölfe die entführten Kinder in Züge gesetzt und entlang dem Pfad des Balkens nach Fedic geschickt haben. Und wohin sie die armen Kleinen dann zurückgebracht haben, nachdem sie minder waren.
    Nach allem, was er durchgemacht hatte, konnte Jake kaum glauben, dass sie vor weniger als zwei Minuten noch dort unten – sechs bis acht Meilen entfernt – gewesen waren. Vermutlich hatten sie alle dazu beigetragen, das Portal offen zu halten, aber der junge Mann namens Stanley musste es überhaupt erst geschaffen haben. Jetzt sah er blass und matt und ziemlich erledigt aus. Als er einmal strauchelte, packte Dinky (nach Jakes bescheidener Meinung ein sehr unglücklicher Spitzname) ihn am Arm und stützte ihn. Aber Stanley schien das nicht einmal zu merken. Sein Blick blieb voller Ehrfurcht auf Roland gerichtet.
    Nicht nur Ehrfurcht, dachte Jake, und auch nicht direkt Angst. Etwas anderes. Aber was?
    Dem Bahnhof näherten sich zwei motorisierte Buckas mit großen Ballonreifen-ATVs. Jake vermutete, dass es sich um das Wiesel (wer immer das war) und seine Taheen-Bande handelte.
    »Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt«, fuhr Ted fort, »befindet sich im Dienstzimmer des Oberaufsehers des Devar-Toi eine Alarmanlage. Im Büro des Gefängnisdirektors, wenn ihr so wollt. Sie schlägt an, sobald irgendwer oder irgendwas die Tür zwischen dem Bereitstellungsraum Fedic und dem Bahnhof dort drüben benutzt …«
    »Ich glaube, dass der Ausdruck, mit dem Ihr ihn bezeichnet habt«, sagte Roland trocken, »nicht Oberaufseher oder Direktor, sondern Ki’-dam war.«
    Dinky lachte. »Mann, Sie hören aufmerksam zu.«
    »Und was bedeutet Ki’-dam?«, fragte Jake, obwohl er sich das ziemlich gut vorstellen konnte. In der Calla hieß es, jeder Mensch zerfalle in drei Bereiche: Kopfabteilung, Herzabteilung, Ki’abteilung. Damit wurden in absteigender Ordnung sein Denken, seine Gefühle und seine Körperfunktionen bezeichnet. Seine animalischen Funktionen, könnte man sagen; Ki’abteilung ließ sich auch mit Scheißeabteilung übersetzen, wenn man vulgär drauf war.
    Ted zuckte die Achseln. »Ki’-dam bedeutet Scheiße-statt-Gehirn. Das ist Dinkys Spitzname für Sai Prentiss, unseren Oberaufseher. Aber das hast du schon gewusst, stimmt’s?«
    »Irgendwie schon«, sagte Jake. »Gewissermaßen.«
    Ted betrachtete ihn lange, und als Jake diesen Blick enträtselte, war ihm klarer, wie Stanley immer Roland ansah: nicht ängstlich, sondern fasziniert. Jake konnte sich recht gut ausmalen, dass Ted noch immer daran denken musste, wie sehr er einem gewissen Bobby ähnlich sah, und war sich auch ziemlich sicher, dass Ted von seiner Gabe der Fühlungnahme wusste. Worauf aber beruhte Stanleys Faszination? Vielleicht machte er ja auch zu viel daraus. Vielleicht hatte Stanley nur nie erwartet, einmal einen

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