Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
den Ticktackmann denken.
    Tausende, vielleicht Hunderttausende von diesen beschissenen dipolaren Computern unter der Scheißstadt! Ich will diese Computer!
    Nun, dachte Jake, sie wachen auf, also hast du wohl bekommen, was du wolltest, Ticky… aber ich bin nicht sicher, ob du sie noch wollen würdest, wenn du hier wärst.
    Dann erinnerte er sich an Ticktacks Urgroßvater, der tapfer genug gewesen war, ein Flugzeug aus einer anderen Welt zu besteigen und damit in den Himmel zu starten. Da solches Blut in seinen Adern floß, ging Jake davon aus, daß Ticktack sich nicht vor Angst in den Selbstmord hätte treiben lassen, sondern von dieser Wendung der Ereignisse begeistert gewesen wäre… und je mehr Menschen sich vor Grauen selbst umbrachten, desto größer wäre seine Freude gewesen.
    Zu spät, Ticky, dachte er. Gott sei Dank.
    Roland sprach mit leiser, staunender Stimme. »Die vielen Kästen… ich glaube, wir fahren durch den Verstand des Dinges, das sich Blaine nennt, Jake. Ich glaube, wir fahren durch seinen Verstand!«
    Jake nickte und mußte an seinen Abschlußaufsatz denken: »Blaine the Brain ist die Pein.« Er sah Roland durchdringend an. »Kommen wir dort heraus, wo ich glaube?«
    »Ja«, sagte Roland. »Wenn wir immer noch dem Pfad des Balkens folgen, kommen wir in der Krippe heraus.«
    Jake nickte. »Roland?«
    »Was?«
    »Danke, daß du mich geholt hast.«
    Roland nickte und legte Jake einen Arm um die Schultern.
    Weit vor ihnen sprangen dröhnend gewaltige Motoren an. Einen Augenblick später setzte ein lautes Knirschen ein, und neues Licht – das grelle Leuchten orangefarbener Natriumdampflampen – strahlte auf sie herab. Jetzt konnte Jake die Stelle sehen, wo das Transportband aufhörte. Dort befand sich eine steile, schmale Rolltreppe, die in dieses orangefarbene Licht hinaufführte.
     
     

39
     
    Eddie und Susannah hörten, wie fast direkt unter ihnen schwere Motoren ansprangen. Einen Augenblick später tat sich langsam ein breiter Streifen des Marmorbodens auf und offenbarte einen langen, beleuchteten Spalt darunter. Eddie packte die Griffe von Susannahs Rollstuhl und schob ihn hastig an der Stahlbarriere zwischen dem Bahnsteig des Mono und dem Rest der Krippe dahin. In der Bahn des wachsenden erleuchteten Rechtecks befanden sich mehrere Säulen, und Eddie wartete darauf, daß sie in das Loch stürzen würden, wenn der Boden unter ihren Sockeln verschwand. Aber soweit kam es nicht. Die Säulen blieben felsenfest und schienen im Nichts zu stehen.
    »Ich sehe eine Rolltreppe!« rief Susannah über das endlose Heulen der Sirene hinweg. Sie beugte sich nach vorne und sah in das Loch.
    »Hm-hmm«, rief Eddie zurück. »Wir haben die Hochbahnhaltestelle hier oben, also muß das da unten Parfüm, Galanteriewaren und Damenkonfektion sein.«
    »Was?«
    »Vergiß es.«
    »Eddie!« schrie Susannah. Freudige Überraschung leuchtete auf ihrem Gesicht wie das Feuerwerk am vierten Juli. Sie beugte sich noch weiter vor, deutete mit dem Finger, und Eddie mußte sie festhalten, damit sie nicht aus dem Stuhl kippte. »Es ist Roland! Sie sind es alle beide!«
    Ein polterndes Beben war zu spüren, als sich der Boden zu maximaler Länge aufgetan hatte und einrastete. Die Motoren, die ihn auf unsichtbaren Schienen transportiert hatten, erstarben winselnd. Eddie lief zum Rand des Lochs und sah Roland auf einer Stufe der Rolltreppe stehen. Jake – blaß, geprügelt, blutig, aber eindeutig Jake und eindeutig am Leben – stand neben ihm und lehnte an der Schulter des Revolvermannes. Und auf der Stufe direkt dahinter saß Oy und sah mit seinen goldumrandeten Augen auf.
    »Roland! Jake!« rief Eddie. Er sprang hoch, schwenkte die Arme über dem Kopf und landete tanzend am Rand der Öffnung. Hätte er einen Hut getragen, hätte er ihn in die Luft geworfen.
    Sie sahen hoch und winkten. Jake grinste, erblickte Eddie, und selbst der alte Lange, Große und Häßliche sah aus, als würde er gleich klein beigeben und sich ein Lächeln abquälen. Die Wunder, dachte Eddie, hören nie auf. Plötzlich schien sein Herz zu groß für die Brust zu sein, und er tanzte schneller, ruderte mit den Armen, johlte und fürchtete, wenn er nicht in Bewegung blieb, würde er vor Freude und Erleichterung tatsächlich platzen. Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht klar gewesen, wie stark seine Überzeugung geworden war, daß sie Roland und Jake nie wiedersehen würden.
    »He, Jungs! Echt SUPER! Total geil! Macht, daß ihr hier

Weitere Kostenlose Bücher