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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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eifersüchtig. Es ist nur ein Tanz.“ Da die Quadrille ein Formationstanz war, trafen die Tänzer beim Wechsel der Partner aufeinander. Als Stephen seinem Rivalen gegenüberstand, bedachte er ihn mit einem finsteren Blick und stellte voller Genugtuung fest, dass Reynolds so aussah, als würde er am liebsten fliehen.
    „Keine Sorge.“ Als sie die erste Schrittfolge ausführten, versuchte Emily, Freddie zu beruhigen. „Mein Ehemann wird Ihnen nichts tun.“
    „Ich … ich … halte das nicht für eine gute Idee“, stieß Freddie hervor und nahm Emilys Hand in seine, wie es die Quadrille verlangte.
    Als sie die nächste Schrittfolge des Tanzes absolvierten und sich umeinander drehten, nutzte Emily die Gelegenheit, Freddie zu fragen, wieso sein Name auf Stephens Liste stand. „Verzeihen Sie mir die Frage, aber haben Sie jemals gemeinsam mit meinem Bruder in eine Schiffsladung investiert?“
    „Zu meinem Bedauern“, entgegnete Freddie verzagt. „Sie müssen wissen, dass ich Ihren verstorbenen Herrn Bruder sehr schätzte, aber …“
    Der nächste Paarwechsel stand an, und Stephen schnitt Freddie das Wort ab, als er nach Emilys Hand griff. Wütend flüsterte er ihr zu: „Hast du den Verstand verloren? Reynolds war bei dem Geschäft mit der Lady Valiant mit von der Partie.“
    „Das weiß ich“, entgegnete Emily ungehalten. „Und ich versuche gerade, ein paar Auskünfte von ihm zu bekommen.“ Sie fassten einander bei den erhobenen Händen und gingen umeinander herum. „Hör endlich auf, mich wie eine Marionette zu behandeln.“ Sie wollte gerade die Richtung wechseln, als Stephen ihr Handgelenk ergriff.
    „Dann solltest du vielleicht wissen, dass Carstairs ermordet wurde.“
    Ermordet? Wer sollte den Viscount umbringen wollen? Plötzlich bekam sie kaum noch Luft, und vor ihren Augen tanzten Sterne.
    Sie tauschten abermals die Partner, und wieder ergriff Freddie ihre Hand. „Ihr Bruder hatte mir versichert, dass das Geschäft eine großartige Investition sei“, fuhr er fort zu erzählen. „Ich hoffe immer noch, dass der verlorene Gewinn wieder auftaucht. Aber Ihr Onkel Nigel bezweifelt das.“
    Emily zuckte zusammen. „Onkel Nigel, sagten Sie?“
    „Ja. Auf seinen Rat hin habe ich überhaupt erst in das Geschäft investiert.“
    „Aber er hat nie …“ Sie unterbrach sich, denn plötzlich ergaben Nigels Fragen zu Royces Erbe einen Sinn. Er hatte nach Daniels Aufzeichnungen gesucht, um zu vertuschen, dass er in die Sache mit dem gestohlenen Geld verwickelt war. Vielleicht war in jener Nacht Royces Schlafzimmer tatsächlich durchsucht worden, wie der Junge behauptet hatte.
    Stephen hatte Freddies Bemerkung mitgehört und schien zum selben Schluss wie Emily gekommen zu sein. Sie tanzten die Quadrille zu Ende, obwohl Emily sich kaum noch auf die Schritte konzentrieren konnte.
    „Nigel“, stieß sie hervor, als sie die Tanzfläche verließen. „Wie konnte ich nur so töricht sein!“ Sie war auf die Glattzüngigkeit ihres Onkels hereingefallen und hatte nur gehört, was sie hatte hören wollen.
    „Ich gehe ihn suchen.“ Stephen bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    In Emilys Kopf drehte sich alles. Hatte Nigel den Mord an Carstairs in Auftrag gegeben und versucht, Stephen zu töten?
    Das Beweismaterial unter ihrem Korsett schien sich in ihre Haut zu brennen, denn in diesen Papieren verbarg sich die Wahrheit. Der Mann, der die Stelle ihres Vaters eingenommen hatte, war der letzte Mensch, dem sie hätte trauen dürfen. Plötzlich kam ihr eine noch viel schrecklichere Erkenntnis, und sie hatte das Gefühl, den Halt unter den Füßen zu verlieren.
    Die Kinder befanden sich in seinem Haus.

22. KAPITEL
    Es gibt Lebensmittel, die man nicht in Blechbüchsen aufbewahren sollte, weil sie das Metall zersetzen. Dabei kann ein gefährliches Gift entstehen.
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    L ady Whitmore.“
    Emily hielt den Atem an, als sie die stählerne Stimme des Marquess hörte. Herr im Himmel, ihr stand nicht der Sinn danach, sich ausgerechnet jetzt ein Wortgefecht mit Stephens Vater zu liefern.
    Der Marquess trat vor sie hin wie ein General, bereit für die Schlacht. Verzweifelt sah Emily sich um in der Hoffnung, Stephen zu erspähen, aber sie konnte ihn nirgends entdecken. „Was wünschen Sie?“, fragte sie matt.
    „Das wissen Sie genau. Nichtsdestoweniger zeigen Sie sich bei Anlässen, bei denen Sie nichts zu suchen haben.“
    Wütend klappte Emily ihren Fächer auf. Sie war es leid,

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