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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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KAPITEL
    Die hingebungsvolle Ehefrau wünscht mehr als alles andere, ihren Gatten zu erfreuen. Und der über alles geschätzte Ehemann kann eher mit frisch gebackenem Brot und selbst gemachter Butter als einer wissenschaftlichen Abhandlung in lateinischer Sprache beglückt werden …
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    M it ihren kleinen Fingern griff Victoria erstaunlich fest zu. Emily löste die Hand des Kindes aus ihrem Haar und hob das Baby auf den anderen Arm, um Dr. Parsons die braune Glasflasche mit Medizin abzunehmen, die er ihr hinhielt. „Zwanzig Tropfen davon, bevor Sie sie schlafen legen“, verordnete er. „Es lindert die Schmerzen. Sie hat eine Entzündung im Ohr.“
    Stephen hatte es zwar vermutet, aber die Diagnose des Arztes schien Emily zu beruhigen. Er war froh, dass Victoria nicht noch eine Nacht wie die vergangene durchzustehen hatte. Mühsam unterdrückte er ein Gähnen. Hoffentlich konnte er sich vor dem Abend noch ein wenig ausruhen.
    Doch zunächst musste er noch mehr über die Identität des Mannes herausfinden, der ihm nach dem Leben trachtete. Die einzige Verbindung zwischen ihm, Carstairs und Hollingford war die Tätowierung.
    Als er kurz darauf die Bibliothek betrat, um sich ein Blatt Papier vom Schreibtisch zu holen, bemerkte er die Spitzen von einem Paar Knabenschuhe, die unter dem Vorhangsaum hervorlugten.
    „Du kannst hervorkommen, Royce. Ich weiß, dass du da bist.“
    Der Junge spähte hinter dem schweren Stoff hervor, und Stephen sah, dass er ein zerfleddertes Buch in den Händen hielt. Als er auf ihn zutrat, versteckte Royce es hinter dem Rücken.
    „Was liest du denn da?“
    „Nichts.“
    Er streckte die Hand aus, aber Royce schüttelte den Kopf. „Das gehört mir.“
    Stephen setzte sich und schlug die Beine übereinander. „Wenn es so interessant ist, warum liest du mir nicht etwas daraus vor? Vielleicht gefällt es mir ja.“ Er legte den Kopf schräg, um den Titel lesen zu können: Der duftende Garten .
    Er unterdrückte ein Lachen. Das musste man dem Jungen lassen, er hatte auf Anhieb das pikanteste Werk unter all seinen Büchern ausfindig gemacht. Stephen selbst hatte einige der in dem erotischen Brevier beschriebenen Liebespositionen ausprobiert. Glücklicherweise konnte Royce nicht darin lesen, denn er hielt die französische Version in den Händen.
    „Ist es denn ein gutes Buch?“ Stephen gab vor, nicht zu wissen, um welche Art Literatur es sich handelte.
    Royce runzelte die Stirn. „Es sind tolle Bilder drin.“
    Darauf wette ich, dachte Stephen ironisch. Und deine Tante wäre sicher entsetzt, wenn sie wüsste, womit du dir da die Zeit vertreibst . Andererseits war Royce nicht der erste Junge, der ein erotisches Werk studierte. „Es gibt da übrigens eine Sache“, wechselte er das Thema, „bei der ich deine Hilfe gebrauchen könnte, wenn es dir nichts ausmacht.“
    „Ich lese gerade“, erwiderte Royce abweisend. „Ich habe keine Zeit.“
    „Aha.“ Stephen zuckte die Schultern. „Nun ja, es geht auch bloß um die Tätowierung, die dein Vater hatte.“
    Sofort wurde der Knabe hellhörig. Er schloss das Buch und schien darüber nachzudenken, ob er Stephen seine Aufmerksamkeit schenken sollte oder nicht.
    „Weißt du, ich würde die Tätowierung gerne abzeichnen, um herauszufinden, was sie bedeutet. Aber sie befindet sich in meinem Nacken, und ich kann sie nicht richtig sehen. Würdest du einen Spiegel für mich halten?“
    „Ich bin beschäftigt“, beharrte Royce stur, doch so leicht pflegte Stephen nicht aufzugeben. Er zählte auf die Neugierde des Jungen.
    Zunächst läutete er nach Farnsworth und trug ihm auf, zwei Spiegel zu bringen. Royce beschäftigte sich unterdessen mit einer Illustration, die ein Liebespaar in der Missionarsstellung zeigte. Stephen enthielt sich eines Kommentars.
    Als Farnsworth wiederkam, brachte er außer den beiden Spiegeln auch ein abgedecktes Silbertablett. „Mylord, Lady Whitmore schickt Ihnen das hier.“ Mit diesen Worten stellte er das Tablett ab.
    Neugierig hob Stephen die Serviette. Auf dem Porzellanteller, der darunter zum Vorschein kam, lagen liebevoll angerichtet drei Stücke Erdbeerkuchen. Schlagsahne befand sich in der Schale daneben. Stephen probierte die süße Köstlichkeit und fragte sich, ob es eine Entschuldigung sein sollte oder ein Bestechungsversuch oder beides. Er ahnte, dass Emily gerne buk und sicher viel Zeit und Mühe auf diesen Kuchen verwandt hatte. Umso besser mundete er ihm.
    Er bot

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