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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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setzte sich und lockerte den Kragen, damit sie einen Blick darauf werfen konnte.
    „Was bedeutet das Zeichen?“, fragte sie und zeichnete die fremdartigen Symbole mit der Fingerspitze nach.
    „Es beschuldigt mich des Opiumschmuggels und droht mir die Todesstrafe an, falls man mich ein zweites Mal erwischt.“
    Emily versuchte, die furchtbare Vorstellung zu verdrängen. „Du bist doch kein Schmuggler.“
    „Nein. Aber vielleicht hatte das Schiff, auf dem ich mich befand, Opium geladen. Ich weiß es nicht genau.“
    „Mein Gott … Indien. So weit fort.“ Sie mochte sich nicht vorstellen, wie Stephen in dem fremden Land verhaftet worden war, erst recht nicht, dass man seinen Tod gefordert hatte.
    „Mach dir keine Sorgen. Ich habe bestimmt nicht vor, dorthin zurückzukehren.“
    Seine Worte beruhigten sie. Der Klang seiner Stimme war wie ein Streicheln.
    „Alles, was ich begehre, ist hier.“ Stephen zog sie an sich und senkte seinen Mund auf ihren. Er küsste sie voller Leidenschaft, umspielte ihre Zunge in einem wilden, erotischen Tanz. Emily klammerte sich an ihn und konnte nichts dagegen tun, dass sie seinem verführerischen Zauber vollends erlag.
    Schließlich beendete er den Kuss. „Danke für die Stiefel“, murmelte er an ihrem Ohr und küsste sie auf die Wange. „Phillips hat mir den Karton ausgehändigt.“
    Dann nahm er ihre Perlenkette, zog sie straff und strich damit über das Mieder ihres Kleides, wie er es schon einmal getan hatte. Prompt richteten sich ihre Knospen auf. „Ich mag diese Kette an dir. Sie würde mir noch besser gefallen, wenn du nichts weiter anhättest.“
    Emily erschauerte und kämpfte gegen die Versuchung an. Sie sehnte sich mehr als alles andere danach, seiner Verführung nachzugeben, doch sie hatte geschworen, erst wieder das Bett mit ihm zu teilen, wenn er sie öffentlich als seine Ehefrau anerkannt hatte. Sie war auf dem besten Wege, ihren Vorsatz über Bord zu werfen.
    „Stephen, bitte hör auf.“
    „Warum?“
    „Weil du mich wie deine Geliebte behandelst und nicht wie deine Frau.“
    „Du könntest doch beides sein“, neckte er sie lächelnd, doch sie blieb ernst.
    Bemerkte er denn nicht, wie sehr es sie schmerzte, sich vor der Gesellschaft verstecken zu müssen? Wieder dachte sie an den furchtbaren Abend auf dem Ball seiner Eltern, an die Demütigungen, die ihr zugefügt worden waren. In den vergangenen Wochen hatte sie hart an sich gearbeitet, um etwas Derartiges nie wieder zu erleben. Sie wollte ihm zeigen, dass sie eine Countess sein konnte.
    Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und fügte hinzu: „Das ist alles bald vorbei.“
    „Wann denn?“, fragte Emily zornig. Glaubte er denn, dass Lady Thistlewaites Ball lediglich ein Tanzvergnügen für sie war? Für sie bedeutete dieses Ereignis so viel mehr – eine zweite Chance, sich zu beweisen. „Ich bin es leid, dass du mich versteckst, als würdest du dich meiner schämen“, fuhr sie fort. „Wahrscheinlich denken alle, dass du die Scheidung einreichen willst.“
    „Was für ein törichter Gedanke.“
    „Wirklich? Immerhin leben wir getrennt.“ Sie lehnte die Stirn an seine Schulter und kämpfte gegen die Tränen an. „Und ich habe keinerlei Sicherheit, dass du mich jemals als deine Countess präsentierst. Du versuchst immer nur, mich beiseitezuschieben.“
    Fest umfasste er ihre Schultern. „Ich will deine Sicherheit nicht aufs Spiel setzen.“
    Sie holte tief Luft. „Und wenn es die Gefahr nicht gäbe? Würdest du mich dann auf den Ball begleiten und aller Welt zeigen, dass ich deine Frau bin?“
    „Wenn du es wolltest, ja“, entgegnete er zögernd. „Für mich sah es allerdings so aus, als hättest du den letzten Ball nicht sehr genossen.“
    Das war die Antwort, die sie befürchtet hatte, aber sie würde nicht zulassen, dass er ihre Tränen sah. „Wenn nichts von all dem geschehen wäre, hättest du mich nie mit nach London genommen. Dann wäre ich jetzt auf Falkirk – die Frau, die du nie gewollt hast.“
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht gerne an meiner Seite hätte, Emily. Aber ich lasse nicht zu, dass dir oder den Kindern etwas zustößt. Meine Feinde sind mir dicht auf den Fersen, und deshalb wirst du dich nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen. Das ist mein letztes Wort.“
    „Wenn deine Feinde so dicht auf den Fersen sind, wie du behauptest, warum bist du dann heute Abend hierhergekommen?“, entgegnete sie zornig. „Du

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