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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Fred nachdenklich und tippte auf ein Dokument, auf dem in großen roten Buchstaben »Sicherheitsstufe eins, vertraulich« stand. »Und diesem Bericht der CIA zufolge gehört die nordkoreanische Regierung zu seinen größeren Geschäftspartnern.«
    »Und warum ist das interessant?«, fragte Sinclair.
    »Weil die Nordkoreaner durch ihn verdammt viel Geld machen?«, entgegnete Zoah. »Aber was passiert, wenn sie ihn enttäuschen? Oder noch besser, wenn er sie enttäuscht?«
    »Und?«, fragte Sinclair.
    Zoah nahm den CIA-Bericht in die Hand. »Schauen wir mal, worin die Zusammenarbeit zwischen ihm und den Nordkoreanern besteht ... Systeme. Alles ist ein System. Hm! Raketenlenksysteme?«
    Maureen zuckte zusammen und starrte auf das Bild des Firmenkomplexes in Oberau. Ein Gefängnis. Ein geschlossenes System. Aber es blieb doch ein System.
    Der Ort war so gebaut, dass er unbezwingbar sein sollte, wobei der Schwerpunkt darauf lag, dass niemand hinaus- oder hineingelangte. Dennoch mussten auch hier die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllt werden: Nahrungsmittel, Wasser und Energie ...
    Sie lehnte sich zurück und wählte eine Nummer auf ihrem Handy.
    »Randall«, meldete sich die vertraute Stimme.
    »Amy? Hier ist Maureen. Ich brauche ein paar Informationen vom Landwirtschaftsministerium.«
    »Über Kühe, Hühner und Schweine?«
    »So ähnlich.«
    Mark Schott nahm an, dass es sich um eine Truckerkneipe handelte. Wie eine Oase in der Nacht leuchteten Lichter, Schilder, ein Restaurant und ein paar überdachte Tanksäulen. Er setzte den Blinker, bremste und verlangsamte sein Tempo, als er mit der Ducati von der Autobahn fuhr.
    Langsam rollte er auf eine Zapfsäule zu und zog kräftig den Bremshebel, sodass das Vorderrad blockierte und die Maschine ihm beinahe entglitt.
    Mit aller Kraft gelang es ihm, sie wieder aufzurichten. Er schaltete den Motor aus und rang nach Atem.
    »Benzina?« , fragte ein junger Mann Ende zwanzig in einem Blaumann fröhlich.
    Mark klappte das Visier hoch. Er war fix und fertig, und seine Knie zitterten. »Was?«
    »Benzina?« , wiederholte der junge Mann und zeigte auf den Tank.
    »Si, si.«
    Mark brauchte einen Moment, ehe er begriff, dass sein Gegenüber den Schlüssel benötigte, um die Kappe aufzuschließen. Der junge Mann griff schon nach der Zapfpistole.
    Mark war froh, auf dem Motorrad sitzen zu können und zu warten, bis sich sein Herzschlag wieder normalisierte. Er schaute sich um und sah einige Autos und ein Motorrad vor dem Restaurant stehen.
    Eine Tasse Kaffee konnte nicht schaden, überlegte er. Und er musste jetzt auch endlich etwas essen. Die Angst während der Fahrt auf dem mörderischen Motorrad hatte sein Hungergefühl vorübergehend verdrängt.
    Als der Tankwart den Deckel auf den Tank schraubte, stellte er eine Frage auf Italienisch, die Mark nicht verstand.
    »Wie viel?«
    Der junge Mann lächelte. »Ah, Sie sind Amerikaner. Auf einer Ducati!« Er streckte die Faust in die Luft und nickte anerkennend, als Mark ein Bündel Geldscheine aus der Tasche zog und dem Mann einen Hunderter gab.
    Mark nahm das Wechselgeld entgegen, schloss den Tankdeckel zu und startete das Motorrad. Es gelang ihm, den ersten Gang einzulegen, ohne den Motor abzuwürgen. Während er die Füße über den Boden schleifen ließ, fuhr er langsam auf das andere Motorrad zu und parkte die Ducati daneben. Es war eine BMW mit einer Windschutzscheibe und Packtaschen.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung zog Mark den Schlüssel ab und betrat das Restaurant, während er den Helm vom Kopf nahm.
    Die meisten Tische waren frei. Das Restaurant war sauber, und in den Nischen standen Kunststoffbänke. Mark blieb stehen und warf einen Blick auf die wenigen Gäste, die etwas aßen oder Kaffee tranken.
    »Buona sera« , sagte ein Mann, der am Fenster saß, leise und nickte ihm zu. Auf dem Platz neben ihm lagen ein Helm und eine Motorradjacke. Vermutlich der BMW-Fahrer.
    »Buona sera« , erwiderte Mark zögernd.
    »Deinem Akzent nach zu urteilen musst du Amerikaner sein.« Der Motorradfahrer zeigte auf den Platz ihm gegenüber. »Setz dich!«
    Mark wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Schon spürte er wieder Panik in sich aufsteigen.
    Der BMW-Fahrer reichte ihm die Hand. »Harry Rau. Columbus, Ohio. Machst du Urlaub hier?«
    »Hm, ja.« Mark wischte alle Bedenken beiseite, denn er sehnte sich danach, mit irgendjemandem zu reden. Er legte den Helm auf die orangefarbene Plastikbank, zog die Jacke aus und rutschte auf den

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