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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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muss etwas kontrollieren.«
    Er hob nur kurz die Hand.
    Stephanie passierte die Sicherheitstüren, nickte den Wachen zu und ging den Korridor ein Stück hinunter, bis sie außer Hörweite war. »Wo bist du, Mark?«
    »An einem sicheren Ort. Ich will nicht lange herumreden. Michelle Lee, wie sie sich nannte, arbeitet gar nicht für die CIA, wie sie mir weismachen wollte. Ich bin ihr in Venedig entwischt. Und seitdem bin ich auf der Flucht. Die ganze Welt scheint zu glauben, dass ich ein Drogendealer bin!«
    »Immer langsam, Mark. Sag mir genau, was passiert ist!«
    »Ich musste an dem Modell arbeiten. Sie hatten Anikas Aufzeichnungen. Und dann haben sie mir gesagt, dass meine Familie gekidnappt wurde. Weißt du etwas darüber? Sag mir ein einziges Mal die Wahrheit!«
    »Ich hab es gehört. Wir haben die Nachricht einen Tag, nachdem du entführt wurdest, erhalten. Wir nahmen an, dass Li sie als Druckmittel benutzt, damit du an dem Modell arbeitest.«
    »Deine Leute haben sie nicht?«
    »Nein. So arbeiten wir nicht.«
    Mark seufzte wütend. »Stephanie, wird es schwierig sein, sie zu finden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dir stehen alle Möglichkeiten offen.«
    »Stimmt. Was hast du im Sinn?«
    »Wenn du sie findest und befreien kannst, komme ich zurück.«
    Stephanie dachte darüber nach. Schon bald würde Kasperski wild um sich schlagen. Und da Simon jetzt tot war, würde er seine Wut an ihr auslassen. Stephanie lief ein kalter Schauer über den Rücken.
    Und wenn es ihr gelänge, Schott tatsächlich zurückzubringen? Dieser kleine Erfolg würde ausreichen, um ihren Kopf vorerst aus der Schlinge zu ziehen. Zumindest bis sie einen Plan hatte, wie sie das sinkende Schiff verlassen konnte.
    »Mark? Warum rufst du mich an?«
    »Ich ... ich dachte, das zwischen uns war etwas ganz Besonderes.«
    Stephanie lächelte verhalten und erwiderte leise: »Das habe ich ebenso empfunden.« Sie zögerte. »Hm, ich habe dich vermisst. Ehrlich gesagt habe ich mir richtig Sorgen gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so mitnehmen würde. Ich habe alles getan, was ich konnte. Tatsächlich konnte ich deine Spur bis nach Italien zurückverfolgen.«
    »Ich weiß. Ich war dort. Irgend so ein Schlägertyp hat mich gefesselt und dann in einem Lastwagen weggebracht.« Er verstummte kurz. »Und die Schüsse? Das warst du?«
    Stephanie zögerte den Bruchteil einer Sekunde. »Was hättest du an meiner Stelle getan?«
    »Hm, ich glaube, ich hätte es persönlich genommen.«
    Stephanie lächelte. Oje, Männer waren so leicht zu durchschauen. »Li und ihre Leute sind hinter dir her. Sie hat die Polizei alarmiert.«
    »Ich weiß. Ich bin vorsichtig. Ich bin für dieses Leben auf der Flucht nicht geschaffen. Kennst du Schongau?«
    »Natürlich.«
    »Dort gibt es eine Kirche. Die Mariae-Himmelfahrt-Kirche.«
    »Ja, die kenne ich.«
    »Wenn ich deinen Wagen sehe, rufe ich wieder an. Ich bin in einer Stunde da.«
    »Mark? Mark?«, rief sie, doch er hatte schon aufgelegt.
    »In einer Stunde? Verdammt!«
    Stephanie öffnete ihre Handtasche und vergewisserte sich, dass sie die Pistole eingesteckt hatte. Dann schüttete sie ein paar Amphetamine in ihre Hand. Sollte sie ein Team mitnehmen? Auf jeden Fall. Sie drückte eine Nummer auf dem Handy und sagte: »Ich brauche zwei bewaffnete Männer in Schongau, die mich decken. Und zwar schnell. Sobald ich Näheres weiß, erteile ich weitere Anweisungen.«
    Nachdem der Sicherheitsdienst ihre Anfrage bestätigt hatte, legte sie auf und steckte das Handy ein.
    Stephanie sehnte sich danach, in ihr Zimmer zurückzukehren und zwei Tage lang zu schlafen. Die Nachwirkungen der Erkrankung und die vielen schlaflosen Stunden zehrten an ihren Kräften. Doch auch wenn sie sich schwach und ausgelaugt fühlte, war im Augenblick an keine Ruhepause zu denken. Sie warf den Kopf zurück, schluckte die Tabletten und fröstelte.
    Mensch, Stephanie, du Miststück! Wenn es ihr gelingen würde, Schott zurückzubringen, hätte Kasperski das perfekte Opfer, an dem er seine Wut auslassen konnte.
    Mark Schott beendete das Gespräch über das Satellitentelefon, das Q ihm gegeben hatte, und wischte sich übers Gesicht. Sein Blick wanderte durch das Wohnzimmer des sicheren Hauses. Das Gespräch hatte ihn mitgenommen. Er setzte sich auf einen Stuhl am Tisch.
    »Wie war ich?«
    Q betrachtete ihn mit ungerührter Miene. »Für mich hörte sich das gut an. Mir gefiel dieses leichte Beben in Ihrer Stimme, als Sie sagten, dass zwischen Ihnen

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