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Der Effekt - Roman

Der Effekt - Roman

Titel: Der Effekt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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soll es tun. Wir stecken ziemlich tief in der Scheiße, Gunny. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sir, wir stecken wirklich in der Scheiße«, antwortete der Sergeant. »Ich kümmere mich um die Anti-Panzer-Einheit.«

    »Wir halten die Verbindung«, versprach Musso und drehte sich zu dem Navy Lieutenant um, der in der Tür stand. »McCurry, übernehmen Sie dieses Telefon.«
    »Aye, Sir«, stieß McCurry hervor und nahm ihm den Hörer ab.
    Musso schaute zu Pileggi, die ihrerseits ins Telefon schrie. »Nein, sehen Sie zu, dass diese Scheißkerle das Flugfeld nicht erreichen, Sergeant. Wenn Zivilisten sich freiwillig für den Kampfeinsatz melden, bewaffnen Sie sie. Wir haben keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen, ob das den Vorschriften entspricht oder nicht. Tun Sie’s einfach!«
    »Können Sie sie aufhalten?«, fragte Musso, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte.
    »Keine Ahnung, Sir. Ich bin nicht dort, ich bin hier«, sagte Pileggi.
    »Nehmen Sie sich ein paar Marines als Schutz und gehen Sie runter. Sie sind mein Mann da unten.«
    Sie salutierte und verschwand nach draußen, wobei sie mehrere Befehle an die Männer im Korridor ausgab, die er nicht sehen konnte.
    Er drehte sich um zum zerborstenen Fenster. Er befand sich im zweiten Stock des Hauptquartiers. Er sah das Aufblitzen der Leuchtgeschosse auf dem Flugfeld, manche Irrläufer jagten in der Bucht über das Wasser hinweg. Ein C-5-Galaxy-Transportflugzeug versuchte zu starten. Musso hielt den Atem an und betete vor sich hin, als der träge Riesenvogel sich in die Luft erhob.
    »Flieg, na los, du schaffst es.«
    »Sir«, rief McCurry über den Gefechtslärm hinweg. »Ich habe Meldung bekommen, dass zwei weitere Kolonnen außerhalb des Stützpunkts näher rücken. Sie werden in schätzungsweise fünf Minuten hier sein.«
    Die Leuchtgeschosse ließen von der Galaxy ab und konzentrierten sich wieder auf erdgebundene Ziele. Musso stöhnte laut auf.

    Eine Rakete bohrte sich in die Seite des Großraumflugzeugs und detonierte. Ein Flügel wurde abgesprengt und flog über den Rumpf des Flugzeugs nach hinten, wo er die Heckflosse wegriss, gleichzeitig explodierten die Treibstofftanks und verwandelten die Maschine in einen riesigen Feuerball.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte Musso vor sich hin.
    Er sah, wie das Flugzeugwrack nach unten sackte, direkt auf eines der Kreuzfahrtschiffe, das schon mehrere Bomben abbekommen hatte und an verschiedenen Stellen brannte. Den Anblick der Kinder, die aus dem aufgerissenen Rumpf der brennenden Transportmaschine fielen, während das Flugzeug dem Schiff entgegentaumelte, würde Musso in seinem ganzen Leben nicht mehr vergessen.
    »Nein, bitte nicht«, flüsterte Musso.
    Das Flugzeug krachte auf den Bug des Schiffes, der komplett abbrach. Brennendes Kerosin und weißglühende Trümmerteile prasselten auf das Deck. Gleichzeitig kam ein weiteres Flugzeug im Tiefflug über die Bucht heran und schoss durch den Regen der herabfallenden Menschenleiber hindurch, um auf der Wasseroberfläche der Guantánamo Bay eine Notlandung durchzuführen. Ein weiteres Containerschiff versuchte sich am Wrack vorbei den Weg zum Ufer zu bahnen und traf auf einige herumwuselnde Küstenwachboote, die es unter Beschuss nahmen. Fehlgeleitete Geschosse und Querschläger prasselten ins Wasser, wo Zivilisten verzweifelt versuchten, sich über Wasser zu halten.
    »Die Polizei des Stützpunkts liefert sich bei McDonald’s ein Feuergefecht mit einer Gruppe von Eindringlingen«, meldete McCurry. »Weitere Kampfhandlungen finden im Wohngebiet statt. Gunny Price sagt, er hat nur ein Drittel seiner Leute bewaffnen können, außerdem zwei Dutzend Zivilisten, mehr nicht.«

    »Wo ist dieser verdammte Kommunikationsfuzzi?«, schrie Musso, während er zur Tür eilte. »Captain Birch!«
    Eilige Schritte waren zu hören, und aus dem verrauchten Korridor tauchte die massige Gestalt eines Mannes in Tarnuniform auf.
    »Sir?«
    »Haben wir noch Verbindung mit Pearl oder der Brigade in Panama?«
    Birch war blass und schien unter Schock zu stehen.
    »Setzen Sie sich mit Pearl in Verbindung, Birch. Oder mit dem Kanal. Ziehen Sie das ganze Programm durch«, brüllte Musso ihn an und konnte sich nur mit Mühe beherrschen, ihm ein paar Ohrfeigen zu verpassen. »Ich brauche Luftunterstützung.«
    »Mach ich«, sagte Birch und wandte sich zum Gehen. »Gibbs!«, rief er laut durch den Flur. »Versuchen Sie herauszufinden, ob Pearl uns …«
    Sein Kopf spritzte auseinander.
    »Vorsicht,

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