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Der Effekt - Roman

Der Effekt - Roman

Titel: Der Effekt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und sah auf. »Meine Konditionen für eine Beendigung der Kampfhandlungen sind eindeutig, General Musso. Ich fordere die bedingungslose Kapitulation aller Streitkräfte von Guantánamo Bay.«
    Salas schob ihm das Papier mit einer großen Geste zu. Musso fragte sich, warum er sich die Mühe machte, eine so einfache Sache schriftlich festzuhalten. Vielleicht für das Nationalmuseum in Caracas. Hugo Chávez hatte in seinem Land ziemlich hart durchgegriffen, aber immerhin war Venezuela noch einer der wenigen funktionierenden Staaten in Südamerika, womit das Land zu einer regionalen Großmacht aufgestiegen war. Möglicherweise war es für lange Zeit die einzige Großmacht in dieser Gegend. Er würde dieses Papier bestimmt für sein Archiv haben wollen. Musso ignorierte es.
    »Und die Zivilisten? Bekommen sie freies Geleit?«
    »Bedingungslose Kapitulation, Sir«, verlangte Salas. »Etwas anderes akzeptiere ich nicht.«
    Musso schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    Er beugte sich vor. Durch die beiden Männer neben Salas ging ein Ruck.

    »Lassen Sie mich Ihnen erklären, was passieren wird, wenn Sie sich weigern zu verhandeln«, fuhr Musso fort. »Zwar ist meine taktische Situation unhaltbar und denkbar schlecht, aber meine Fähigkeit, Widerstand zu leisten, ist es nicht. Ich habe einer Waffenruhe zugestimmt, weil ich die Flüchtlinge schützen wollte, die Sie unter Missachtung der Genfer Konvention unter Beschuss genommen haben …«
    Salas warf einen Blick über die Schulter, schien dem Kameramann etwas sagen zu wollen, wandte sich dann aber wieder an Musso.
    »Das ist eine jämmerliche Lüge.«
    Musso zuckte mit den Schultern.
    »Sie sind nicht der Einzige, der eine Kamera hat, General Salas. Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, ich habe meine verbliebenen Streitkräfte über der ganzen Basis und in der Umgebung verteilt. Es sind die besten Einheiten, dreitausend bewaffnete Männer und eine ganze Anzahl technischer Spezialisten. Bislang wissen Sie noch nicht einmal, wo die sich versteckt halten.«
    »Das werden wir schon noch rausfinden.«
    »Das wage ich zu bezweifeln. Sie werden uns sicheres Geleit für die Zivilbevölkerung zusagen. Außerdem werden Sie dafür sorgen …«
    Salas schlug mit der Faust auf den Tisch, der hin und her schwankte. Stifte fielen zu Boden, direkt vor die Füße der Amerikaner.
    »Bedingungslose Kapitulation, General Musso!«, rief er.
    Musso fuhr mit erhobener Stimme fort: »Sie werden außerdem einem Abzug unseres militärischen Personals zustimmen. Im Gegenzug werden wir unsere verbliebenen Stützpunkte auf Kuba aufgeben.«
    »Wir haben bereits Ihre Stützpunkte erobert.«
    Musso deutete mit dem Daumen zum zersprungenen Fenster. »Dreitausend meiner Marines sind der Meinung,
dass dem nicht so ist. Wenn sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden keine Anweisungen von mir bekommen, wird die wunderbare Stille, die im Augenblick hier herrscht, wieder vorbei sein. Darüber hinaus werden die Vereinigten Staaten nicht ruhen, bevor alle Zivilisten evakuiert und in einen sicheren Hafen verbracht sind. Die dreitausend Marines da draußen werden in wenigen Tagen Gesellschaft von weiteren bewaffneten Einheiten bekommen.«
    Salas lachte, es klang etwas gezwungen.
    »Die Vereinigten Staaten existieren nicht mehr, Sie dummer Mensch. Wo sind Sie denn in den letzten Monaten gewesen? Sie können niemandem mehr Angst einjagen. Die Moslems haben Sie aus ihren Ländern vertrieben, bevor Ihre jüdischen Freunde sie allesamt ermordet haben. Und genau so werden wir Sie jetzt vertreiben. Ihre Drohungen sind leer und wertlos.«
    Musso schüttelte den Kopf. »Wirklich? Ich bin der Erste, der zugibt, dass wir ziemlich erledigt sind, General Salas. Trotzdem verfügen wir noch über einen Großteil unserer Seestreitkräfte. Außerdem befand sich der überwiegende Teil unserer Armee im Ausland, als unser Land verschwand. Wir sind noch immer sehr stark. Stärker, als Sie jemals sein werden. Und wir müssen uns keine Sorgen mehr um unsere Angehörigen machen.«
    »Das ist eine leere Drohung.«
    Musso entschied sich zu pokern. »Sie haben gerade die Israelis erwähnt und was sie getan haben. Sie hatten weniger als zweihundert nukleare Sprengköpfe. Wir haben wesentlich mehr, mein Freund, und außerdem sind wir nicht mehr auf Ihr Erdöl angewiesen.«
    Musso beugte sich vor und bemühte sich so grollend und laut zu sprechen wie möglich.
    »Wie viele Atom-U-Boote hat die venezolanische Marine, General

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