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Der Effekt - Roman

Der Effekt - Roman

Titel: Der Effekt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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schießt und geht wieder in Deckung.«
    Seine sechs Kämpfer taten genau, was er ihnen befahl. Sie sprangen auf, feuerten eine Salve auf die Eindringlinge ab und sprangen sofort wieder hinter eine Barriere. Pieraro schnappte sich sein M 16 und feuerte sofort, wenn er einen der peruanischen Banditen vor sich sah.

    Na ja, jedenfalls dachte er, dass es wohl Peruaner sein müssten. Möglicherweise kamen sie auch ganz woanders her.
    Das war jetzt sowieso egal. Alles war jetzt noch zählte, war, dass diese Mistkerle die Jacht enterten, auf der er und seine Familie Schutz gefunden hatten. Manche von ihnen benutzten Enterhaken oder Leinen, um herüberzukommen, andere stürmten aus ihrem Versteck, wenn die beiden Schiffe zusammenkrachten, und versuchten herüberzuspringen. Er verzog das Gesicht, als einer der Angreifer den Rand der Jacht verfehlte und zwischen den Schiffen ins Meer fiel. Er wurde zerquetscht, als die stählernen Rümpfe der Schiffe erneut gegeneinanderprallten. Pieraro starrte nach unten und sah die Überreste des Körpers davontreiben.
    »Sie kommen an Bord!«, schrie Adolfo, einer der älteren Männer.
    »Bleib auf deinem Posten und kämpfe weiter. Die anderen werden sich schon darum kümmern«, brüllte Miguel ihm zu.
     
    »Zum Bootsdeck!«
    Jules rannte hinter den beiden Gurkhas her, die zum Heck liefen, um die ersten Eindringlinge zu bekämpfen. Geduckt, um den Schutz der Reling auszunutzen, versuchte sie so schnell wie möglich voranzukommen, konnte aber kaum mit ihnen Schritt halten. Das Kampfgetöse war enorm, viel lauter als alles, was sie bislang erlebt hatte. Kugeln jaulten und pfiffen um sie herum, die Aufbauten der Jacht wurden durchlöchert, kleinere und größere Teile platzten ab. Sie wagte nicht, den Kopf zu heben. Und während der ganzen Zeit bewegte sich die Jacht heftig auf und ab und tanzte wie betrunken auf den Wellen.
    Ein Enterhaken hing direkt vor ihr an der Reling und grub sich ins Fiberglas. Sie hielt nicht an, um über den
Bordrand zu spähen, sondern zog ihre Machete und durchtrennte im Vorbeigehen die Leine. Ein erstickter Schrei ertönte und verklang inmitten des sie umgebenden Lärms. Jules ging weiter in die Richtung, aus der sie das Feuer automatischer Waffen vernahm.
    Sharma und Thapa duckten sich hinter ein paar Jet-Skis und beschossen drei Eindringlinge, die sich hinter einigen kleineren Aufbauten verschanzten.
    »Von hinten kommt einer!«, rief sie über höllischen Lärm hinweg.
    »Wir brauchen Feuerschutz!«, schrie Thapa. Jules hockte sich hin und nahm mit ihrer Schrotflinte den Korridor ins Visier, den sie gerade entlanggekommen war. Zwei Sekunden später schwang sich ein Mann über die Reling an Deck. Er war jung, dunkelhäutig und drahtig. Er trug abgeschnittene Jeans, und sein nackter Oberkörper war mit Tätowierungen bedeckt. Sie mähte ihn mit einem einzigen Schuss aus ihrer Flinte um, wobei ein großes Stück Fleisch aus seinem Oberkörper gerissen wurde.
    Hinter sich hörte sie die Gurkhas rufen, aber sie konnte sich nicht umdrehen, weil ein weiterer Pirat an Deck sprang. Die Jacht schlingerte, und noch bevor sie zielen konnte, verlor der Mann das Gleichgewicht und ging mit einem lauten Aufschrei über Bord.
    Rasch schaute sie hinter sich und nahm eine Vielzahl von ungeordneten Szenen wahr. Thapa und Sharma sprangen den Eindringlingen mit gezogenen Kukris entgegen. Die scharfen Klingen blitzten silbrig auf und verfärbten sich blutrot. Ein Schuss ertönte, Thapa wurde zurückgeschleudert und krachte gegen die Seite des Fischerboots.
    Vor ihr bewegte sich etwas. Diesmal kamen sie zu zweit.
    Die Jacht ruckte, und ihr Schuss ging ins Leere. Die Männer zielten und schossen in ihre Richtung.
    Sie lud erneut durch und zog den Abzug durch. Der erste Angreifer taumelte rückwärts, ihre beiden anderen
Schüsse gingen ins Nichts. Der andere Mann benutzte den Körper des Toten als Schutzschild.
    Die Munition würde ihr ausgehen, bevor sie ihn ausgeschaltet hatte.
    Ein Donnerschlag, und dann spritzten nasse, blutrote Fleischfetzen durch die Gegend.
    Beide Piraten fielen aufs Deck.
    Jules blickte auf und sah den Kopf von Moorhouse, dem Banker, in einer Luke auftauchen. Er grinste teuflisch und hob triumphierend die Faust.
    »Jaah!«
    Sie zuckte zusammen, als der Korridor erneut unter Beschuss genommen wurde. Moorhouse verschwand wieder.
     
    Fifi hatte bereits zwei ihrer Leute verloren. Dietmar war tot, er hatte einen Schuss in die Kehle bekommen. Einer der

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