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Der Eid der Heilerin

Der Eid der Heilerin

Titel: Der Eid der Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Posie Graeme-evans
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kurz vor dem Höhepunkt, vor allem, als sie ihre Hand ins Wasser gleiten ließ und mit den Fingern erst ihn, dann sich selbst stimulierte - etwas, was er unbeschreiblich erregend, wenn auch ein bisschen schockierend fand.
    Edward hatte sich in dem vorderen Zimmer fast vollständig angekleidet und hörte, was drinnen vor sich ging, denn die Tür war nur leicht angelehnt. »Danke, Dickon. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche.« Dickon machte einen Diener und zog sich mit ausdrucksloser Miene zurück. Edward ging zur Tür und spähte durch den Spalt in die Badestube. Andere bei der Liebe zu beobachten, war ein erotischer Genuss, und obwohl er nicht zum ersten Mal William mit einer Frau sah, brachte der Anblick des Paares in der Badewanne sein Blut in Wallung. William lag inzwischen auf dem Mädchen, das sich mit geschlossenen Augen am Wannenrand festklammerte, während ihre Lippen zu einem lustvollen Lächeln verzogen waren.
    Der König schloss sacht die Tür. Er war sehr erregt und dachte an Anne. Er lächelte. An diesem Abend sollte ein Gelage stattfinden, und die Königin würde, erschöpft wie sie war, gewiss das Bett hüten. Er musste Doktor Moss informieren. Und es war an der Zeit, dass Anne seine Frage beantwortete. Sie hatte ein Geheimnis, und es würde ihm ein Vergnügen sein, dieses Geheimnis zu lüften ...
    Zu den Festen in der Vorweihnachtszeit gehörte ein gut geheizter Saal, aber auch eine gedämpfte Beleuchtung, damit gewisse Tändeleien in den schattigen Nischen möglichst unbeobachtet blieben.
    Es war spät geworden. Der König hatte nicht viel getrunken, gerade genug, um in richtiger Vergnügungslaune zu sein. Der Platz neben ihm war leer. Moss hatte eilfertig seinem Wunsch entsprochen und der Königin einen Trank verabreicht, der sie bis zum nächsten Morgen tief schlafen lassen würde.
    Auch Anne war schläfrig, denn der Wein war ihr zu Kopf gestiegen. Die widersprüchlichen Gefühle, die in ihrem Inneren tobten, und ihr schlechtes Gewissen hatten sie in eine fieberhafte Erregung versetzt, und sie hatte den Wein, den sie sonst mit Wasser vermischte, unverdünnt hinuntergestürzt. Als sie zum Ausgleich etwas essen wollte, stellte sie fest, dass sie keinen Appetit hatte, denn dort, am Kopf der Tafel, saß der König - und sie wusste, dass sie um jeden Preis vermeiden musste, ihm ins Gesicht zu sehen.
    Aber der Abend schleppte sich dahin, und von Zeit zu Zeit hatte sie doch einen verstohlenen Blick auf Edward geworfen, und als sie jetzt wieder aufsah, trafen sich ihre Blicke. Er hob seinen Kelch, machte eine leichte Verbeugung und trank ihn in einem Zug leer, ohne die Augen von ihr zu wenden.
    Anne spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg, und senkte die Augen. Alle im Saal mussten den König gesehen haben.
    Doch Evelyn schäkerte mit dem Diener, der ihnen das Essen servierte - Schweinefleisch in einer Soße aus eingelegten Walnüssen, Zimt und Nelken während Dame Jehanne sich angeregt mit ihrem Tischnachbarn unterhielt, einem Mundschenk der Königin. Keiner an ihrem Tisch hatte es gesehen.
    Plötzlich brandete wilder Applaus auf - der Fackeltanz wurde angekündigt! Auf ein Zeichen des Königs setzte die Musik ein, und die Diener teilten brennende Kerzen aus.
    Alle Damen trugen bei diesem Tanz eine Kerze, und die Herren hatten die Aufgabe, sie auszublasen. In Wahrheit jedoch stellte der Fackeltanz ein stilisiertes Verführungsritual dar. Die Dame durfte ihre Kerze mit der Hand abschirmen, doch dem Herrn war es verboten, sie zu berühren - er durfte zur Erfüllung seiner Aufgabe lediglich den Mund benützen. War die Kerze ausgeblasen, zog sich das Paar von der Tanzfläche zurück. Am Ende war nur noch ein Paar übrig, das im Tanz immer näher aufeinander zukam, bis auch das letzte Licht erloschen war. Auch die Musik heizte die Stimmung auf - sie spielte in einem schnellen, eindringlichen Rhythmus, der vom sinnlichen Säuseln der Gamben und dem Spiel einer einsamen Flöte begleitet wurde.
    Anne sah, dass der König sich erhoben hatte, um sich dem Tanz anzuschließen. Sie wollte nicht zusehen, wie er mit den Schönheiten vom Hof tändelte, also murmelte sie eine Entschuldigung, sie müsse zum Abtritt, und zwängte sich aus der überfüllten Bank.
    Rose sah ihr mit einem hämischen Lächeln nach. »Ha«, sagte sie grimmig zu Dorcas, »die glaubt wohl, sie könnte uns zum Narren halten, das eingebildete Fräulein.«
    »Wen meinst du?« Dorcas war der Wein, die Hitze und das Essen zu Kopf

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