Der Eid der Heilerin
zur Lust geworden ist.« Er zog sich aus ihr zurück, packte sie an den Haaren und zerrte sie hoch. Dann zwang er sie auf die Knie und griff nach der Peitsche. »Mach den Mund auf. Er muss für seine sündigen Worte bestraft werden.«
Gehorsam öffnete sie ihren Mund, er schob sich hinein. »Verdiene dir deine Vergebung, sonst werde ich dich auspeitschen. Saugen!« Riesengroß bohrte er sich in ihren Rachen.
Sie tat, was er verlangte, trotzdem zischte die Peitsche auf ihren Rücken herab, wieder und wieder.
Kurz drauf spürte Piers, dass er sich dem Höhepunkt näherte. »Genug. Auf den Rücken.«
Wimmernd ließ sie sich nach hinten fallen und öffnete gehorsam ihre Schenkel, so dass er die rosige Spalte sehen konnte.
»Warum bist du hier, du Miststück?«
»Ich bin hier, um meine Bestrafung zu erhalten, Herr.«
»Und um mir Lust zu spenden, oder nicht?«
»Ja, Herr«, flüsterte sie. Sie schloss die Augen und schob unwillkürlich die Hüften nach vorn.
»Sprich lauter.«
»Ich bin hier, um Euch Lust zu spenden, Herr.« Sie begann zu wimmern, worauf er brüllte und sich mit solcher Gewalt in ihr versenkte, dass sie aufschrie und beide den Höhepunkt erreichten. Hilflos verkrampften sich ihre Muskeln, und er schrie qualvoll vor Lust.
Nach einer Weile bemerkte Aveline, dass sie fror. Piers hatte sich an seinen Arbeitstisch gesetzt und sah sie an. Sie sah seine Augen im Schein der Flammen glitzern. Er stand auf und warf die pelzbesetzte Decke über sie. Sie setzte sich auf und wagte ein Lächeln, das er jedoch nicht erwiderte, als er zur Feuerstelle trat. Sie wusste, dass sie die Würfel in der Hand hielt und nur zu werfen brauchte.
»Piers?«
Er starrte in die Flammen, ohne sie zu beachteten.
»Wir passen gut zusammen, wir beide«, sagte sie aufs Geratewohl.
»Ja.«
Seine Stimme klang so eisig, dass sie es nicht wagte, ihre vorbereiteten Worte auszusprechen. Verzweifelt zwang sie sich, der Wahrheit ins Auge zu sehen - Berechnung und Überlebenswille hatten sie so werden lassen, wie er sie haben wollte. Doch nun war Anne da, und ihr war klar, dass Piers ihr ebenso nachstellte wie ihr früher. Sie waren für ihn nichts weiter als Bettgespielinnen. Freiwillig würde er niemals sein Leben mit ihrem verbinden, auch wenn sie sein Kind unter dem Herzen trug - und genau das war es, was sie ihm hatte sagen wollen.
Verbittert begriff sie, dass sie Schaden an ihrer Seele genommen hatte, weil sie sich seiner Verderbtheit nicht hatte erwehren können. Ihre wachsende Lust an dem, was er ihr antat, bewies ihr, dass sie einen Handel mit dem Teufel abgeschlossen hatte. Und nun forderte der Teufel seinen Anteil für das unschuldige Leben, das wie eine Rose in der Dunkelheit der Verderbnis heranwuchs. Doch das Leben dieses Kindes war ihre einzige Hoffnung auf Rettung. Würde sie stark genug sein, das Kind und damit sich selbst zu schützen?
»Ich wünsche Euch eine gute Nacht, Sir.« Es fiel ihr schwer, einen neutralen Ton anzuschlagen. Er brachte genug Anstand auf, mit den Lippen flüchtig ihre Wange zu berühren, bevor sie aus seinem Zimmer schlüpfte.
Dann gähnte er ausgiebig, drehte sich wieder zum Feuer und streckte sich in wohliger Erschöpfung. Zeit zum Schlafen. Verdammte Berechnungen. Er würde sie morgen erledigen, egal, was der Vater sagte. Nun würde er erst einmal schlafen. Er zog sich aus und lachte. Ja, heute Nacht würde er wunderbar schlafen.
Hewlett-Packard
Kapitel 8
Mathew Cuttifer war nervös und beunruhigt. Die grauen Regenwolken am Himmel verstärkten noch seine trübe Stimmung. Der Stolz auf die Gunst des Königs vom Vortag war mit der Schriftrolle, die gerade eben abgegeben worden war und die nun entrollt auf seinem Schreibtisch lag, vergangen.
Mathew war ein besonnener Mann, dessen Wohlstand zu einem großen Teil auf seinen zuverlässigen Informationsquellen beruhte. Er versuchte, möglichst wenig Zeit am Hof zu vergeuden - nur wenn seine wirtschaftlichen Interessen es erforderten, mit dem König persönlich oder einem der wichtigen Magnaten zu verhandeln. Allerdings hatte er Sorge getragen, eine Hand voll vertrauenswürdige Kontaktpersonen im Palast von Westminster zu unterhalten. Und heute hatte ihm einer dieser Vertrauten, Thomas Howe, der dem Earl of Warwick als Almosenpfleger diente, höchst beunruhigende Nachrichten zukommen lassen.
Offenbar holte Elizabeth Wydeville, die neue Königin, Mitglieder ihrer weit verzweigten Familie an den Hof, um ihre Macht auszubauen und sich eine
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