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Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin

Titel: Der Eid der Kreuzritterin - Jordan, R: Eid der Kreuzritterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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wüsste, aber ich bin natürlich auch schon einige Wochen von zu Hause weg.«
    Konstanze wirkte verletzt.
    »Mach dir keine Sorgen, Liebste. Und es tut mir leid, wenn du denkst, ich machte mich über dich lustig. Aber wenn du mit mir gehst, wenn du mich heiratest – dann musst du wissen, was auf dich zukommt.« Malik küsste ihre Schläfe. Konstanze schmiegte sich wieder an ihn.
    »Du … du willst mich also heiraten?«
    Malik nickte. »Ich biete dir die begehrte Stellung meiner ersten Gattin. Im Allgemeinen werden solche Ehen arrangiert, und meine Eltern stehen auch schon in Verhandlungenmit verschiedenen, sehr hochgestellten Familien. Aber all das kann ich abwenden. Ich kann heiraten, wen ich will. Nur …«, Malik stockte, als müsse er sich überwinden, die Worte auszusprechen, »… nur keine Christin.«
    Konstanze biss sich auf die Lippen. »Aber ich kann meinen Glauben nicht aufgeben … ich … ich wäre auf ewig verdammt.«
    »Das sagen dir deine Priester«, schränkte Malik ein. »Der Prophet dagegen sagt, dass du nur dann ins Paradies eingehst, wenn du dich zum Islam bekennst.«
    »Das glaubst du auch?«, fragte Konstanze zaghaft.
    Malik zuckte die Schultern. »Ich bin gläubiger Muslim, Konstanze, natürlich glaube ich es. Und ich würde dir nie etwas Böses wünschen oder antun. Also würde ich dich nicht bitten, den Islam anzunehmen, wenn ich dir damit nicht das Paradies öffnete.«
    Konstanze biss sich auf die Lippen. »Und … wenn ich es nicht tue?«
    Malik seufzte. »Wenn du mich genug liebst, kannst du auch als Christin mit mir zusammenleben. Aber dann nur als Konkubine in meinem Harem, ich müsste eine andere Frau heiraten, um legitime Kinder zu bekommen. Zwar würde ich selbstverständlich auch deine Kinder anerkennen, aber die Söhne der Ehefrau wären ihnen in der Thronfolge übergeordnet. Und deine Kinder würden muslimisch erzogen. Du kannst tun, was du willst, in meinem Land tolerieren wir Christen und Juden. Nur kann das Kind des Königs kein Christ sein.«
    »Und wenn der König selbst Christ wäre?«, fragte Konstanze mutig. »Wenn du mich genug liebtest, um deinem Glauben abzuschwören?«
    Malik atmete tief ein. »Konstanze, nach meiner Überzeugung riskierte ich damit das Höllenfeuer. Aber ich liebe dich über alles. Wenn es ewige Verdammnis bedeutete, dieses Leben mit dir zu teilen, dann würde ich sie vielleicht auf michnehmen. Die Hölle mit dir wäre mir tausendmal süßer als der Himmel ohne dich. Ich bin jedoch nicht irgendein Ritter, ich bin der Prinz. Und damit das Schwert des Islam. Ich bin geboren worden, um mein Volk zu regieren und zu verteidigen – gegen schwer gepanzerte Heere, die übers Meer kommen, um unsere Städte zu verwüsten, unsere Frauen zu schänden und unsere Kinder zu töten … Sag jetzt nichts, Konstanze, das alles ist geschehen, als die Kreuzritter Jerusalem einnahmen. Eure Streiter Christi wateten im Blut! Das ist sicher nicht die Schuld des Propheten Jesu, und es ist nicht deine Schuld oder die guter Männer wie Armand. Wir verdammen die Christen deshalb nicht. Aber mit ihnen gemeinmachen kann ich mich auch nicht! Das musst du verstehen, Konstanze … oder du musst mich vergessen!«
    Konstanze biss sich auf die Lippen. »Muss ich es jetzt entscheiden?«, fragte sie leise.
    Malik schüttelte den Kopf. »Nein, obwohl alles einfacher wäre, solange ich im Abendland weile. Ich würde dich gern mitnehmen in meine Heimat. Ich möchte die Reise mit dir erleben, dir all die Wunder des Morgenlandes zeigen! Und glaub mir, es hält Wunder für dich bereit. Wenn du glaubst, du genössest hier Prunk, erlesene Speisen und reiche Kleidung, so wirst du verstummen beim Anblick dessen, was meine Frauengemächer dir bieten.«
    »Aber sie werden verschlossen sein …«, flüsterte Konstanze, »… ich müsste hinter Mauern leben …«
    Malik legte einen Finger unter ihr Kinn, hob sanft ihr Gesicht und küsste sie.
    »Konstanze, als meine Frau wärest du die Königin des Harems. Und selbstverständlich würde ich dich nicht darin einsperren. Natürlich gibt es Regeln, aber die gibt es auch, wenn du einen christlichen Ritter heiratest. Auch Burgen haben Mauern. Und nicht jeder Ritter erlaubt seiner Frau die Führung eines Minnehofes.«
    Konstanze lächelte. »Ich will keinen Minnehof«, sagte sie.»Ich will nur dich. Aber ich … ich weiß nicht, ob ich meinem Glauben abschwören kann. Ich weiß es nicht. Vielleicht … vielleicht wenn ich nach Rom gehe. Vielleicht finde

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