Der einsame Weg
angstvollen Blick hervor, den er über das Eiland warf, aus seinem Zusammenzucken, als der in einen weißen Mantel gekleidete Assistent ihn berührte, und aus der Erleichterung auf seinem breitflächigen Gesicht beim Näherkommen Chan Derrons.
„Erfreut, Sie kennenzulernen, Captain.“ Seiner tiefen Stimme war ein gelegentliches Lispeln zu eigen. „Wo ist das Gewölbe? Wir müssen eilen.“
Chan zeigte ihm die Tür, die unter einem Brocken natürlichen Felsens verborgen war, und kehrte zurück, um den kleinen, schwitzenden Assistenten beim Tragen des Behälters zu unterstützen.
Sie setzten den Behälter in der Mitte des nackten, quadratischen Raumes ab. Der Assistent rieb sich die roten Striemen an den Händen. Plötzlich begann er zu niesen und bedeckte das Gesicht mit seinem Taschentuch. Max Eleroid deutete befehlend auf die Treppe.
„Sie werden draußen Posten beziehen, Captain.“ Seine Stimme klang rauh vor Erregung. „Wir verschließen den Raum. Ich rufe Sie über Ultrawelle, wenn wir fertig sind.“
Die massive Tür fiel zu. Chan schritt draußen auf und ab.
Seine Besorgnis war töricht, versuchte er sich einzureden – als ihn etwas berührte. Zunächst glaubte er, ein Vogel hätte ihn gestreift. Dann fühlte er die unheilverkündende Leichtigkeit seines Gürtels, und seine Hand fuhr nach dem Blaster. Er war verschwunden.
Er starrte bestürzt um sich. Was konnte mit seiner Waffe geschehen sein? Das bedeutete Gefahr – das Eingreifen einer unbekannten und feindlichen Macht. Aber wie sollte er ihr entgegentreten? Samdus wachende Flotte konnte sich nicht weit über dem düsteren grauen Himmel aufhalten. Er würde den Admiral verständigen –
Doch sein eigenes Signal summte bereits in der kleinen schwarzen Scheibe des Ultrawellen-Kommunikators, der um seinen Nacken hing. Er berührte den Empfangsschalter und preßte das Instrument ans Ohr.
„Hilfe!“ Es war Max Eleroid. „Dieser Mann –“ Seine lispelnde Stimme klang seltsam erstickt. „Dieser Mann ist nicht –“
Ein sonderbares, schnurrendes Geräusch drang aus dem Kommunikator, dann herrschte Schweigen.
2. KAPITEL
Die gleiche beunruhigende Botschaft war von der Flotte empfangen worden. Als die „Bellatrix“ landete, fand sie Chan Derron, der ziellos über das Eiland stolperte.
„Mein Blaster ist verschwunden!“ keuchte er dem Admiral entgegen. „Andernfalls wäre ich vielleicht imstande gewesen, mir noch rechtzeitig einen Weg ins Innere zu bahnen, um zu helfen.“
„Wo ist das Gewölbe?“ wollte der alte Raumfahrer wissen.’ Sein breites Gesicht war aschgrau.
Chan wies auf die kaum sichtbare Fuge.
„Es ist verschlossen.“ Seine Stimme zitterte unter dem Schrecken der Stunde, die er gewartet hatte. „Eleroid hat es von innen verriegelt. Ich habe es versucht, nachdem er um Hilfe gerufen hatte. Haben Sie Geräte auf dem Schlachtschiff, die diese Tür durchschmelzen können –“
Seine Stimme brach ungläubig ab.
Denn der große Legionär hatte sich gebückt und den vorspringenden Felsbrocken ergriffen, der einen getarnten Griff für die massive Panzertür bildete. Die Tür öffnete sich widerstandslos.
Hal Samdu richtete sich auf und starrte Chan grimmig an. „Verschlossen, wie?“
Chan Derron trat betäubt zurück.
„Sie war verschlossen!“ keuchte er. „Ich habe es versucht!“
Doch in den Augen des Admirals glitzerte kalter Zweifel. Seine große Hand zog die Protonennadel und hielt den waffenlosen Chan in Schach.
„Haltet ihn fest, Männer“, befahl er. „Ich gehe nach unten.“
Hal Samdu und seine Offiziere stiegen in die kleine quadratische Kammer hinunter. Im grellen Licht der Röhre, die immer noch unter der Decke brannte, fanden sie Dr. Max Eleroid -und den weißgekleideten Assistenten. Beide Männer waren erstochen worden. Und die Waffe, die der Täter zurückgelassen hatte, war ein Dienstblaster der neuen Legionsausführung mit eingeschnapptem Kolben und Bajonett. Nichts anderes befand sich in dem kahlen, hellerleuchteten Raum. Der lange, hölzerne Behälter war verschwunden.
Taumelnd und nach Atem ringend, als wäre auch er getroffen worden, kam Hal Samdu die Treppe hoch. In seiner bebenden Hand trug er den Blaster.
„Captain, kennen Sie diese Waffe?“
Chan prüfte sie.
„Ja“, brachte er heiser hervor. „Sie gehört mir.“
„Dann, Derron“, keuchte der Admiral, „stehen Sie unter Arrest. Sie werden bis zur Aburteilung vor einem Kriegsgericht in Ketten gelegt werden!“
Chan
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