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Der Einzelgänger

Der Einzelgänger

Titel: Der Einzelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Ein paar Kilometer bedeuten mächste Nähe‹ für jede halbwegs vernünftige Militärrakete.
    Aber es ist anschaulich. Das Tir-Militär mag vielleicht die Zähne zeigen, aber bis jetzt ist es mehr eine Warnung, daß man uns in den Arsch treten wird, wenn wir nicht auf dieser Seite des Flusses bleiben. Ich salutiere ironisch. Verstanden, Priyatel. Konzernsöldner reichen völlig, um mich zu Tode zu ängstigen, auch ohne daß sich das Militär einmischt.
    Als ich mich wieder dem Hauptereignis zuwende, entfernt sich das Baker-Boot bereits wieder vom Ufer, da seine Truppen gelandet sind und auf das gepanzerte Tor zustürmen, das ich vor uns sehen kann. Ich schaue nach oben. Wie ich erwartet habe, ein absolutes Chaos da oben. Die Reihen der Gelbjacken haben sich auf weniger als ein Dutzend gelichtet, und alle Hubschrauber hocken dicht aufeinander. Keiner setzt Raketen ein, alle sind in das Luftäquivalent einer Messerstecherei verwickelt und hocken sich so dicht auf der Pelle, daß sie vermutlich die Gesichter der Piloten ausmachen können, bevor sie mit ihren Bordgeschützen loshämmern. Es sieht nicht so aus, als würde dort oben bald eine Entscheidung fallen, aber ich bezweifle, daß irgend jemand einen freien Moment hat, um sich in die Vorgänge am Boden einzumischen. Und genauso haben wir es auch geplant.
    Auf der anderen Seite der Anlage sehe ich einen mächtigen Feuerball in den Himmel steigen. Das verrät mir, daß unsere Bodentruppen die Landseite der Anlage mit allem angreifen, was sie haben. (Was nicht viel ist, um ehrlich zu sein, aber hoffentlich reicht, um noch mehr Aufmerksamkeit von den Angriffsteams Able und Baker abzulenken.)
    Jetzt sind wir an der Reihe. Das Able-Boot nimmt den Platz des anderen ein und schlägt hart gegen den Landungskai. Die Wasserjets rasen und halten uns mit ihrer Schubkraft an Ort und Stelle.
    Es wird Zeit. Ich packe mein Sturmgewehr, wobei ich der Elektronik in meinem Schädel einen Sekundenbruchteil Zeit lasse, sich mit den Schaltkreisen der Waffe zu synchronisieren. Entsichert, Gasdruck-Schock-polster bei nominal hundert Prozent Leistung, fünfunddreißig Schuß im Magazin, einer im Lauf. Alles einsatzbereit. Die meisten Mitglieder des Able-Teams sind bereits über Bord gesprungen und rennen auf die Anlage zu, als ich mich in Bewegung setze. Ich spüre jemanden neben mir und muß nicht erst hinsehen, um Argent zu identifizieren.
    »Startklar?« fragt der verchromte Runner, die Sturmkanone mit seinen Metallhänden umklammernd.
    Ich blecke die Zähne zu einem raubtierhaften Grinsen. »Worauf du einen lassen kannst«, erwidere ich.
    Er schlägt mir auf die gepanzerte Schulter, und wir springen gemeinsam über das Dollbord.

29
    Es ist nichts mehr übrig, was sich unserem Vorstoß entgegenstellen könnte. Von hinten geben uns die beiden Riverines mit ihren Vanquishers Feuerschutz, während sie sich langsam auf eine sichere Entfernung zurückziehen. (Schließlich wollen wir nicht, daß unsere beste Fluchtmöglichkeit versenkt wird...) Über uns sind die Gelbjacken immer noch in ihre Luftkämpfe verwickelt, während die beiden überlebenden Wandjina-Dronen ihre koordinierten Überflüge fortsetzen. Es wird Zeit, das zu ändern.
    »Erledigt das Tor«, knurre ich in mein Kehlkopf-mikro.
    Irgendwo hört ein Rigger meinen Befehl und reißt eine der Dronen in eine Kurve, die einen Piloten aus Fleisch und Blut zerquetscht hätte. Sie rast mit heulendem Antrieb über den Fluß und fliegt einen Haarnadel-Immelmann, um dann im Sturzflug auf das Tor herunterzuschießen.
    »Deckung!« bellt Argent neben mir, und beide Angriffsteams werfen sich zu Boden.
    Nicht einen Augenblick zu früh. Die Nase der Wandjina zeigt direkt auf das Tor, und ihr MG jagt Kugeln gegen das gepanzerte Material, ohne damit eine offensichtliche Wirkung zu erzielen. Egal. Die Drone kracht gegen das Tor, und die anstelle einiger Sensoren installierte Sprengladung explodiert.
    Ich sehe davon natürlich nichts, weil ich mein Gesicht auf den Boden gepreßt habe und den Kopf zusätzlich mit den Armen schütze. Trotz meiner Panzerung spüre ich die Hitze der Detonation. Und dann preßt mir die Druckwelle die Luft aus den Lungen und hebt mich eine Handspanne vom Boden. Ich lande hart, mein Schädel prallt gegen den Helm, und ich höre die Glocken läuten. Ich versuche das Läuten mit einem Kopfschütteln abzustellen.
    Dann packt eine Hand meinen Arm hatte Konsistenz, überraschend weicher Griff - und hilft mir auf, »Alles in

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