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Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
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Gaspar. Nur über das, was in dem Haus in Garrigàs passiert ist.«
    Jetzt hatte er ihn aus der Fassung gebracht, wenn auch nur kurz. Manel riss sich zusammen:
    »Dazu habe ich Ihnen nichts zu sagen.«
    »Sicher? Kein Wort zu gestohlenen Fahrrädern? Einem verschwundenen Spaten?«
    Manel wurde rot, schaffte es aber, die Ruhe zu bewahren und einen recht überzeugenden Ton anzuschlagen.
    »Nein, ich glaube, Sie wissen gar nichts, Inspektor. Sie vermuten nur. Dann nehmen Sie mich in Haft, so lange Sie Lust haben. Ich warte auf meinen Anwalt.«
    »Klar. Kein Problem.« Héctor stützte beide Hände auf den Tisch, erhob sich und beugte sich über einen verwirrten Manel. Und mit leiser, fester Stimme sagte er: »Aber du wirst nicht hier warten.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, stammelte Manel.
    Der Inspektor antwortete nicht. Er verließ den Raum, ganz langsam, und kam kurz darauf in Begleitung zweier Polizisten zurück, die, ohne ein Wort, Manel Caballero an den Armen packten und vom Stuhl hoben.
    »Was soll das? He, wohin bringen Sie mich?«
    »Wie gesagt, ich habe zweiundsiebzig Stunden, um dich zur Zusammenarbeit zu bewegen.« Er schaute auf die Uhr. »Aber du wirst die Zeit nicht hier verbringen, sondern in einer Zelle. Ich brauche den Raum, um mit jemandem zu sprechen, der wichtiger ist als du. Es wäre nicht klug von mir, Frau Alemany dort einzusperren, meinst du nicht? Das gäbe nur Ärger.«
    Der wütende Blick, mit dem Manel ihn ansah, war der erste Sieg. Die Beamten gaben nichts auf sein Protestgeschrei und führten ihn zu einer der kleinen Zellen im Kommissariat, wo schon ein paar Junkies saßen.
    »Nein! Nein! Das können Sie mir nicht antun …«
    Héctor atmete langsam aus. Manels Schreie entfernten sich. Es war nur eine Frage der Zeit, da war er sich sicher. Jemand, der allein schlafen wollte, würde es in so einer Zelle nicht lange aushalten.
    »Wie läuft’s?«, fragte Roger Fort von der Tür aus.
    »Sieht gut aus«, antwortete Héctor. »Etwas Neues?«
    »Víctor Alemany hat angerufen. Nicht mich, sondern Kommissar Savall. Soviel ich verstanden habe, kommt er mit seinem Anwalt her. Genauer gesagt, mit Herrn Pujades. Inspektor, ich weiß, Sie haben es eilig, aber ich möchte Ihnen gerne etwas zeigen. Nur kurz, kommen Sie.«
    Fort ging voraus, und sie traten in einen Raum, der mit einem großen Bildschirm ausgestattet war. Héctor sah das eingefrorene Bild von diesem verdammten Metrobahnsteig.
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie jemand hinter Sara auf den Bahnsteig kommen konnte, ohne dass die Kameras an den Drehkreuzen ihn aufnahmen. Und plötzlich fiel mir ein, dass es nur eine Möglichkeit gibt. Er könnte mit der Metro gekommen sein, die in die Gegenrichtung fährt. So konnte er von einem Bahnsteig auf den anderen wechseln, als hätte er sich in der Station geirrt und wollte zurück.«
    Héctor schaute ihn an, überlegte.
    »Klar. So einfach könnte es gewesen sein.«
    »Natürlich ist er nicht sofort hoch und dann zum gegenüberliegenden Bahnsteig hinuntergegangen. Er muss auf der Treppe geblieben sein. Sara Mahler hat sich nicht viel bewegt, und angenommen, jemand hat sie gestoßen, konnte er dort auf einer Stufe sitzen und warten, bis der Zug einfuhr.«
    Ja, dachte Héctor. Etwas riskant, fast selbstmörderisch, aber das war möglich. Die Kamera hatte diesen Moment nicht erfasst, die Jugendlichen hatten das Bild verdeckt.
    »Aber Sara muss ihn gesehen haben. Sie kam ja über diese Treppe«, sagte er.
    »Richtig. Das habe ich auch gedacht. Aber sie schien ja sehr nervös zu sein. Und hätte dort nur jemand auf der Treppe gesessen, hätte sie nicht groß hingesehen. Sie hätte geglaubt, es wäre ein Betrunkener.«
    Möglich …
    »Gute Arbeit, Fort. Und das meine ich ehrlich. Hast du nach den Aufnahmen vom anderen Bahnsteig gefragt?«
    »Die werden schon besorgt, Inspektor. Ich sehe sie mir an, sobald sie da sind.«
    »Das überlasse ich gerne dir«, sagte Salgado lächelnd. »Ich spreche mit Sílvia Alemany, bevor ihre Gefolgschaft da ist. Stell sicher, dass niemand hereinkommt, solange ich bei ihr bin. Nicht der Kommissar, nicht Alemany, nicht der Papst, ist das klar? Ach ja, noch was. Wenn Manel sich zur Zusammenarbeit entschließt, sperr ihn in einen der Räume und ruf die beiden anderen her. César Calvo und Brais Arjona. Ich will alle in der Nähe haben.«
    Diesmal habe ich Heimvorteil, dachte Héctor, als er vor Sílvia Alemany trat, die weiterhin jene Haltung und Selbstsicherheit an den

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