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Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
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gewöhnlich. Der Abend taucht die Landschaft in ein sanftes, tröstliches Licht.
    »Gehen wir endlich, oder wollt ihr, dass wir auch noch beten?« César ist der Einzige, der dem allgemeinen Wohlgefühl nichts abgewinnen kann. Tatsächlich hat er nur zähneknirschend eingewilligt, sich die Hände schmutzig zu machen, als er sah, dass die Abstimmung sowieso verloren war. Nur Manel sprach sich gegen den Vorschlag aus, und César mochte nicht auf der Seite der Verlierer stehen.
    Octavi lächelt, und Sílvia wirft ihm einen verstohlenen Blick zu. César schweigt.
    »Ja, warum gehen wir nicht endlich«, sagt Manel. »Es wird bald dunkel.«
    »Wollen wir nicht noch einen Moment warten?«, fragt Sara. »Es gibt nicht viele Gelegenheiten, einen solchen Abend zu genießen.«
    César will nur noch zurück, aber ein weiteres Mal scheinen die anderen einer Meinung zu sein. Und tatsächlich betrachten alle, selbst er, wie die Sonne hinter den Bergen untergeht, zum einen, weil es schön ist, zum anderen, weil sie zu müde sind, um sich zu bewegen oder zu streiten. Die Sonne sinkt langsam herab, mühelos, ihr rötlicher Glanz verlöscht, die Welt liegt im Dämmerlicht.
    »Na dann, das wär’s«, sagt Brais leise. »Es war ein langer Tag.«
    Sie gehen zu dem Kleinbus, erschöpft, aber glücklich.
    »Diesmal fahre ich«, sagt Sílvia, und César, der auf dem Hinweg am Steuer gesessen hat, wirft ihr die Schlüssel zu. »Ich fahre gerne im Dunkeln.«
    Sie steigen ein. Der Wagen hat zwei Sitzreihen mit je drei Plätzen, dazu die beiden für Fahrer und Beifahrer: Sílvia am Steuer und Octavi neben ihr, die anderen haben sich in den hinteren Reihen verteilt. Bevor sie den Motor anlässt, macht sie Musik an, und alle scheinen sich so jung und so frei zu fühlen, wie es das Lied verheißt.
    »Toller Song«, sagt Sílvia. »Jetzt, wo mein Bruder uns nicht hört, kann ich es ja sagen. Er ist das Beste der ganzen Kampagne.«
    Allgemeines Gelächter. Es ist nicht üblich, dass die Alemanys sich untereinander kritisieren, auch wenn das Gerücht geht, die Beziehung zwischen den beiden sei schon mal besser gewesen.
    Sílvia fährt los, so fröhlich wie die anderen und überhaupt nicht erschöpft.
    »He!«, ruft César nach einer Kurve, die sie alle zur Seite geworfen hat. »Fahr vorsichtig. Ich hab mir den verdammten Spaten in die Rippen gestoßen.«
    »Jetzt verdirb nicht die ganze Stimmung, César. Wir sind gleich da. Mach noch mal das Lied an, Octavi.«
    Und Sílvia beschleunigt, sie fühlt sich plötzlich wie damals, als sie jung war und aufsässig, und seit Jahren hat sie so etwas nicht mehr gespürt. Sie beschleunigt, egal wieschlecht die Sichtverhältnisse oder der Weg sind. Sie beschleunigt, weil sie nicht glaubt, dass ihnen in dieser einsamen Gegend etwas in die Quere kommen könnte.
    Bald sind sie da, nur das Licht der Scheinwerfer ist zu erkennen, dort, wo sonst alles nur schwarz wäre. Die auf den hinteren Sitzen sehen nicht einmal, was passiert. Sie hören nur Octavis plötzliche Warnung, spüren, wie das Lenkrad herumgerissen wird, und dann einen dumpfen Knall. Der Wagen hält am Rand, vor dem Tor zu dem Weg, der zum Haus führt.
    »Was war das?«, fragt Amanda.
    Niemand antwortet. Octavi steigt aus und tritt auf etwas zu, das auf dem Boden liegt. Nur dass es kein Etwas ist, auch kein Tier. Das Fahrrad, umgestürzt daneben, bestätigt es. César will Octavi hinterher, aber der Spaten an der Seite seines Sitzes behindert ihn, und genervt wirft er ihn hinaus. Brais, flinker als er, ist ein weiteres Mal vor ihm da. Und die drei Männer betrachten den jungen Mann, sicher aus Nordafrika, sehen die Wunde, die an seiner Schläfe klafft und die Octavis Hand mit Blut verschmiert hat, als der ihn aufzurichten versuchte.
    »Nicht anfassen!«, ruft Brais, aber so wie Octavi schaut, ist klar, dass es darauf nicht mehr ankommt.
    »Scheiße … Verdammt.« César stampft auf den Boden, und diesmal scheint sein Protest gerechtfertigt.
    »Der Außenspiegel hat ihn erwischt«, sagt Brais und deutet auf den Kleinbus.
    Sie blicken sich an und wissen nicht, was sie tun sollen. César geht zurück zum Wagen. Er geht langsam auf die Fahrerseite zu. Sílvia lässt das Fenster herunter, und an seiner Miene erkennt sie, dass etwas Schlimmes passiert ist. Sie seufzt und legt den Kopf in die Hände.
    Amanda und Manel sind ebenfalls ausgestiegen, rühren sich aber nicht, als wären sie dort, an den Wagen gelehnt, inSicherheit. Gaspar und Sara tun es ihnen nach,

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