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Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
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nicht verstehen würden. Wenn man es so ausdrückt, bin ich ein kranker Typ und sie …« Er verflocht die Finger und sah den Inspektor fest an, in einem verzweifelten Versuch, an seine Empathie zu appellieren. »Unsere Beziehung hatte mehr mit Hingabe zu tun als mit eigentlichem Sex. Sie bot mir ihren Körper an, für nichts, nur damit ich ihn genießen konnte. Der größte Beweis der Unterwerfung, des Gehorsams.«
    Héctor brauchte ein paar Sekunden, ehe er reagierte.
    »Verstehe«, sagte er so sachlich wie möglich. »Sie sollte also bereits schlafen. Woraus ich schließe, dass sie die Tabletten einige Zeit vor Ihrem Kommen genommen hat. Oder irre ich mich?«
    »So ist es. Ich vermute, sie hat … viel zu viele genommen.«
    »Der Reihe nach, zur Dosis kommen wir noch.« Die gekräuselte Stirn des Inspektors deutete auf große Konzentration. »Ich meinte damit, dass sie den Schlüssel schon eine ganze Weile vorher draußen hinlegen musste.«
    »Ja … Daran hatte ich nicht gedacht. Klar. Bevor die Pillen wirkten.«
    »Und um wie viel Uhr sind Sie gekommen?«
    »Später als vorgesehen. Ein paar Freunde kamen zu mir, und ich bin sie erst gegen halb neun losgeworden. Hier war ich dann erst nach halb zehn. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Der Schlüssel lag, wo er immer lag, ich bin also hinein und direkt zum Schlafzimmer.«
    Für einen Moment fürchtete Héctor, und Fort ging es nicht anders, dieses Geständnis nähme eine Richtung, dass es ihnen schwerfiele, ihre professionelle Rolle beizubehalten.
    »Aber nicht, was Sie jetzt denken«, sagte Saúl Duque. »Sie sah wundervoll aus, genau so, wie ich es verlangt hatte. Weiße Laken und weißes Nachthemd. Schlafend, für mich. Ich stand da und habe sie bewundert, spürte meine Erregung. Sie war so schön, so wehrlos, dort auf dem Bett. Dann habe ich die Seile aus der Nachttischschublade genommen, und als ich sie bei den Handgelenken fasste, merkte ich, dass ihre Hände leblos waren. Ich habe alles getan, damit sie wieder zu sich kam, habe sie geschüttelt, geküsst … Ich bin fast durchgedreht. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, bis ich schließlich die Polizei gerufen habe.«
    »Um 22 Uhr 34 haben Sie im Kommissariat angerufen«, erklärte Fort.
    Héctor dachte nach.
    »Saúl, was ich Sie jetzt frage, wird Sie vielleicht wundern, aber ist Ihnen klar, dass drei Personen aus Ihrer Firma innerhalb weniger Monate unter merkwürdigen Umständen gestorben sind? Drei Personen von acht«, er sprach jetzt leise, aber mit fester Stimme, »die zu ein und derselben Gruppe gehörten.«
    Saúl sah ihn verständnislos an. Doch nach und nach reagierte sein Gesicht.
    »Gaspar. Sara. Und jetzt … Amanda. Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich weiß es nicht. Genau das versuchen wir herauszufinden. Saúl, hat Amanda Ihnen erzählt, was damals an dem Teambuilding-Wochenende passiert ist? Etwas Ungewöhnliches, Seltsames? Was vielleicht mit den Hunden in Verbindung steht, die sie dort an einem Baum gefunden haben?«
    Er schüttelte den Kopf, und Héctor merkte, wie es ihn überforderte. Für einen Moment hatte er geglaubt, dieser Mann hätte womöglich die Antwort, wenn auch unbewusst.
    »Das Einzige, was passiert ist, ich meine, was Amanda passiert ist, war der Schreck, den sie bekam, als ich sie am Freitagabend anrief. Aber das hat nichts mit den Hunden zu tun.« Er schien verwirrt.
    »Erzählen Sie.«
    »Ich habe sie jeden Freitagabend angerufen, gegen neun. Sie musste allein sein, um mit mir zu sprechen. Natürlich wusste ich, dass sie mit den anderen im Haus war, aber ich habe sie trotzdem angerufen und ihr befohlen, hinauszugehen. Sie hat gehorcht, so wie immer.«
    »Und was dann?«
    »Wir haben gespielt. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich vom Haus entfernen, habe mit ihr geschimpft, von ihr verlangt, dass …« Er brach ab, plötzlich wieder beschämt.
    »Fahren Sie fort«, sagte Héctor.
    »Sie kennen das Haus nicht, oder? Es ist ein ehemaliges Gehöft im Empordà, umgebaut zu einem Freizeitheim. Früher wurde es auch mal als ländliche Luxusherberge betrieben. Das Haus liegt ein Stück außerhalb der Ortschaft und ist umgeben von Wäldern, aber über die Straße kommt man problemlos hin. Amanda hatte die Taschenlampe dabei, und damit keiner der anderen sie überraschte, lief sie die Zufahrt hinunter und dann ein Stück in den Wald. Sie sagte, es gefalle ihr nicht, es sei so dunkel, aber ich bestand darauf,und sie gehorchte, berührte sich. Ich wollte, dass sie sich

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