Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Der einzige Ausweg: Ein Barcelona-Krimi (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
Vom Netzwerk:
Frau, auch nicht den kleinsten Hinweis auf Misshandlung im familiären Umfeld.«
    »Ródenas hat sich eine Pistole gekauft, nicht?«
    »Ja, hat er. Um mit der Waffe seine Familie zu töten und dann sich selbst. Oder um sich und die Seinen zu schützen«, bemerkte Héctor.
    Savall nickte.
    »Die Möglichkeit besteht. Aber dann hätten wir es mit einem eiskalten Mörder zu tun. Einem Mörder, der nicht zögert, ein erst einjähriges Kind zu töten, damit es am Tatort aussieht wie ein Fall von extremer häuslicher Gewalt. Glaubst du wirklich, unter den Verdächtigen könnte so jemand sein?«
    In Gedanken ging Héctor die Gesichter der Angestellten von Alemany Kosmetik durch: Sílvia, César Calvo, Brais Arjona, Manel Caballero …
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich, ich kann es dir nicht sagen«, schloss er. »Fort, was denkst du von Octavi Pujades? Ich weiß, er hat nur die Version der anderen bestätigt, aber rein persönlich, welchen Eindruck hast du?«
    Fort errötete ein wenig und dachte lange über die Antwort nach.
    »Ich würde sagen, die Situation bei ihm zu Hause macht ihm sehr viel mehr zu schaffen, als er denkt.« Wieder eine Pause. »Praktisch allein. Pflegt seine Frau in ihren letzten Tagen, ich hatte den Eindruck, er stand unter enormem Stress, aber mit Bestimmtheit kann ich nichts sagen.«
    »Gut«, sagte Savall, »legen wir den Fall Ródenas erst mal beiseite. Sara Mahler hat sich in der Dreikönigsnacht vor die Metro gestürzt.«
    Héctor machte eine verärgerte Handbewegung.
    »Wir wissen immer noch nicht, woher sie kam oder wohin sie wollte. Normalerweise ging sie nicht aus.«
    Fort fühlte sich verpflichtet hinzuzufügen:
    »Wir haben ihre Kontobewegungen überprüft. Sara Mahler hat um 21 Uhr 35 am Automaten Geld abgehoben, aber allein, in der Nähe ihrer Wohnung. Das sieht man auf den Bildern vom Automaten.«
    Arme Sara, dachte Héctor. Die letzten Stunden von Kameras aufgezeichnet: in der Bank, in der Metrostation …
    »Sara Mahlers Tod ereignete sich vier Monate nach dem von Ródenas und seiner Familie«, sagte er. »Sollte Ródenas ermordet worden sein, fühlte sich der Täter bis dahin also sicher.«
    »Ja. Amanda Bonet dagegen …«
    »Starb wenige Tage nach Sara Mahler.«
    Aus der Miene von Kommissar Savall sprach schon Ärger und Erschöpfung.
    »Und die anderen sagen nichts?«
    »Das ist das Schlimmste. Sie machen einen betroffenen Eindruck«, sagte Héctor und dachte dabei weiter nach. »Einen erschrockenen sogar. Aber was immer sie zu verbergen haben, die Angst, dass es herauskommt, ist größer als die Betroffenheit über den Tod ihrer Kollegen.«
    »Und du bist sicher, dass sie etwas verbergen?«, fragte der Kommissar.
    »Ja.« Salgados Antwort war kategorisch. »Das sagt mir mein Bauch. Etwas ist an diesem Wochenende passiert. Etwas so Schlimmes, dass sie es verbergen, dass sie schweigen. Und dass einige von ihnen dafür sterben müssen.«
    »Noch etwas, zu Amanda Bonet«, sagte Savall. »Wusstejemand, dass ein Schlüssel unter der Fußmatte vor der Tür lag? Abgesehen von ihrem Liebhaber, diesem Saúl …«
    »Saúl Duque. Ihm zufolge vermutete Amanda, dass Sara Mahler etwas von ihrer Beziehung wusste. Wenn das stimmt, konnte Sara es jemandem erzählt haben.«
    »Wem?«
    »Víctor Alemany zum Beispiel. Sie war seine Sekretärin, und in der Firma wird getuschelt, sie sei ihrem Chef gegenüber mehr als loyal gewesen.«
    »Sie hatten ein Verhältnis?« Savall lächelte müde.
    »Nein, das glaube ich nicht. Außerdem war Víctor an diesem Wochenende nicht dabei …«
    »Das stimmt«, zum ersten Mal ließ Fort sich zu einer spontanen Bemerkung hinreißen, »aber wenn Sara ihm alles erzählt hätte, hätte sie ihm vielleicht auch erklärt, was in dem Haus passiert war.«
    »Gut erfasst«, sagte Héctor. »Nur kommen wir so keinen Schritt weiter, und das werden wir erst, wenn wir die Ursache von allem herausfinden.«
    »So ist es.« Savalls Miene zeigte einen Anflug von Ungeduld, den Héctor mühelos erkannte. »Wie ist dein Plan, Héctor?«
    »Ich fahre morgen nach Garrigàs, zu dem Haus, wo sie dieses verdammte Wochenende verbracht haben, vielleicht kriege ich etwas heraus.« Und zu Fort gewandt sagte er: »Und da es offenbar ausgeschlossen ist, den Absender der E-Mail zu identifizieren, ermitteln wir eben weiter, was Sara Mahler in der Nacht ihres Todes gemacht hat.«
    »Inspektor, ich finde es immer noch seltsam, dass auf ihrem Handy überhaupt keine Daten waren. Es war in der

Weitere Kostenlose Bücher