Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
Vom Netzwerk:
hähähä … (Hör auf, so albern zu sein, erinnere dich, weswegen du überhaupt anrufen wolltest, und dann sag das.) Aber, aber weswegen ich dich anrufe, Bill, da gibt es einiges, also, first of all, a funny thing did happen, the Armenians … Erinnerst du dich an die Armenier, das Armenien-Business?
    Ja, sagte Bill. Of course.
    Auch dass Bill sich selbstverständlich erinnerte, entzündete hinter Kopps Augen kleine Feuerwerke, aber ab nun versuchte er zwar heiter, aber professionell zu sprechen.
    Ja, stell dir vor, die haben jetzt gezahlt. Und zwar cash. Ich habe jetzt 40 000 in bar im Büro zu liegen, stell dir vor.
    Bill gähnte. Verzeihung. After-Lunch-Müdigkeit.
    Ah, du hattest gerade Lunch.
    Ja. With … people.
    Kopp lachte verständnisvoll.
    Das kenn’ ich!
    ...
    (Kleine Pause.)
    Fine, sagte Bill. Das ist fein. Cash. Nicht ganz üblich, aber fein.
    Ja, sagte Kopp. Aber da ist was anderes. Es ist so …
    Er klärte Bill über die wichtigsten Eckpunkte des Geldwäschegesetzes auf.
    Verstehe, sagte Bill. Verstehe. Warte mal …
    Eine längere Pause am Ufer des Pazifiks. Rauschen. Das ist nicht der Pazifik, sondern das Auto. Oder die Entfernung als
solche. Darius horchte hinein. Früher konnte man im Telefon alles Mögliche hören. Identifizierbare Geräusche. Heute nur: Ssssssssssssch …
    Ja, pass auf, sagte Bill, also, ich denke, ich denke, du besprichst das am besten direkt mit der Buchhaltung hier. Sollen die sich was ausdenken.
    OK, Bill. Danke, Bill.
    ...
    Kann ich noch etwas für dich tun, Darius?
    Ja, also, weswegen ich eigentlich anrufe. Es ist so: Ich konnte Anthony in den letzten Tagen nicht erreichen. Habe es mehrfach versucht, vergebens, ich habe zur Zeit unglücklicherweise keine connectivity mit dem Büro London. Ich habe da zwei, drei Sachen an der Hand. Eine, möglicherweise zwei große Unis hier vor Ort und ein OEM-Business in Budapest, und die Leute sind ein wenig nachdenklich, um nicht zu sagen, besorgt, sie wollen wissen, wie es aktuell mit unseren Lieferzeiten aussieht, our period of delivery. Ich habe gesagt: 8 Wochen, spätestens. Darüber konnte ich nicht gehen. Jetzt frage ich dich: können wir das halten?
    Ja, sagte Bill. 8 bis 10 Wochen. Das können wir halten.
    Gut, das ist gut.
    ...
    Und dann wollte ich noch was fragen, Bill. Mich hat heute eine Journalistin (!?!?) angerufen und hat etwas über die »neuesten Entwicklungen bei Fidelis« wissen wollen. Mir ist es - (Nach etwas Hin und Her, nicht wahr, Anthony?) - erlaubt worden, mit der Presse in DACH zu sprechen und nun frage ich mich, ich frage mich, ob das etwas mit, you know, den Gerüchten um einen Merger mit Opaco zu tun hat.
    … (Rauschen.)
    Aha? Wo hat sie das her?

    Das weiß ich nicht, ich habe noch nicht mit ihr gesprochen.
    Du hast noch nicht mit ihr gesprochen?
    Sie hat eine Nachricht hinterlassen.
    (Wie ein Wasserfall … Das habe ich noch gar nicht von mir gewusst. Egal, jetzt.)
    Und woher weißt du dann, dass sie darüber reden will?
    Ich weiß es nicht. Ich dachte bloß. Mir ist es zu Ohren gekommen.
    Dir ist es zu Ohren gekommen?
    Ich habe es gelesen. Im Internet.
    Im Internet?
    Im WIFI-Forum.
    Ach so.
    ...
    Was soll ich sagen, Dänjäl, ich kann nichts dazu sagen, ich war längere Zeit nicht mehr im WIFI-Forum. Aber im Ernst. Solche Gerüchte gibt es doch zu Millionen. Wenn wir uns zu jedem einzelnen äußern würden … Mit Terroristen verhandeln wir nicht, zu Gerüchten äußern wir uns nicht.
    Kopp lachte, um sein Gefallen zu zeigen.
    Wenn wir etwas zu sagen haben, werden wir es schon sagen.
    Verstehe, sagte Kopp. OK.
    Bill gähnte erneut, entschuldigte sich erneut. Ich brauche definitiv einen Kaffee.
    Kopp hatte auch dafür Verständnis, aber eine Sache noch, Bill, da wir schon mal reden, und du bist doch im Auto, ist eigentlich Stau oder läuft’s einigermaßen, also, ich wollte was in eigener Sache, ein alter case: Wegen meines Büros.
    Ja?
    Es ist immer noch nicht gegründet.
    War das ein leiser Fluch? Ja. Dann ein Schaben. Mit der Hand über Bartstoppeln und ein wenig auch über das Headset.

    Ja, sagte Bill. Verdammt. Ist das vielleicht peinlich. I am sorry, Darius, I really am. Weiss-Lighthouse haben das versaubeutelt. Wir haben die Zusammenarbeit mit ihnen auch aufgekündigt. Und dann ist es liegen geblieben. Worum ging es noch mal konkret? Um unseren Teil der Sozialbeiträge? Du hast sie selber eingezahlt. Für die letzten 2 Jahre. Ich weiß. Pass auf - Jetzt war Bill wach, er sprach schnell -

Weitere Kostenlose Bücher