Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
befürchten, daß er
herausgezogen oder durch das Rucken selbst sich herausarbeiten kann. Außerdem
irritiert mich auf diese Weise nicht irgendein Reiben am Katheter während des
Geschlechtsverkehrs.
Mit
den Därmen habe ich eigentlich beim Geschlechtsverkehr kaum Probleme
kennengelernt. Einmal ist mir während des Geschlechtsaktes etwas passiert. Aber
das ist nur ein einziges Mal vorgekommen und dazu geschah es mit jemandem, mit
dem ich mich absolut sicher fühlte, wirklich sicher, so daß das in diesem Fall
beinahe eine Art fröhlichen Ereignisses war. Ich hatte zwar davon gehört, daß
das bei anderen Leuten passieren kann, aber ich dachte im Traum nicht daran,
daß so etwas auch bei mir vorkommen könnte. Deshalb ist es mir aber lieber, ich
kann den Partner rechtzeitig vorher darauf aufmerksam machen, daß bei mir immer
die Möglichkeit besteht, daß der Katheter einmal herausrutscht, oder daß es bei mir zu einem Zwischenfall mit
dem Darm kommen kann. Sollte dann wirklich einmal etwas vorkommen, war der
Partner in jedem Fall darauf vorbereitet .«
Einige medizinische Probleme
ergeben sich aus mangelnder Funktion oder der Entleerung des Darmes. Diese
Frauen sind darauf angewiesen, immer einen Sack zu tragen, der den Kot
aufnimmt. Die 35jährige Maggie, Mitglied einer Universitätfakultät, ist allein,
lebt aber mit ihrem Freund zusammen. Sie hat einen künstlichen Darmausgang als
Folge einer geschwürbildenden Darmentzündung. Sie berichtete uns freimütig:
»Vor neuneinhalb Jahren hatte
ich eine Ileostomie, und seit dieser Zeit war mein Augenmerk auf diesen Sack
gerichtet, den ich nun für den Rest meines Lebens tragen muß. Ich habe mich
wirklich gequält damit, diese Tatsache auf positive Weise in das Bild
einzubauen, das ich mir von mir selbst mache, und daß
der künstliche Darmausgang nicht alles ist, was mich ausmacht.
Sexuell sind für mich einige
Probleme daraus entstanden. Wenn ich mit jemandem zusammen bin, liegt dieser Sack
zwischen uns und fällt hin und her, weil er zwar an einer Stelle befestigt,
aber etwa zehn Zentimeter lang ist, also auch so weit herunterhängt. Ich muß
jederzeit auf ihn aufpassen und darauf achten, daß er richtig liegt, denn sonst
könnte er uns in die Quere kommen. An seinem Ende ist ein Clips ,
der die Öffnung verschließt. Es kommt immer wieder vor, daß sich mein Schamhaar
oder auch das des Mannes darin verfängt. Ein anderes, sozusagen logistisches
Problem ist, zu verhüten, daß bei intensivem und lebhaftem Liebemachen sich der
Sack nicht selbständig macht, was immerhin im Bereich des Möglichen liegt. Das
ist mir vielleicht drei- oder viermal passiert. Das ist nicht viel in zehn
Jahren, aber die Möglichkeit für einen solchen Unfall besteht immer. Deshalb
passe ich darauf besonders auf und kontrolliere immer wieder mit der Hand, daß
sich der Sack nicht gelöst hat und abgehen kann. Früher trug ich einen Gürtel,
um damit den Sack festzuhalten, aber der Gürtel lockerte sich bei den
Bewegungen des Geschlechtsverkehrs. Jetzt habe ich den ganzen Verschluß mit
Klebestreifen befestigt, was mir besser erscheint. Diese Art Pflaster heißt
>Neue Hoffnung< und wird von den >Neue-Hoffnung-Laboratorien< in
Los Angeles hergestellt. Es wird als extra breite Pflasterstreifen bezeichnet.
Diese gehen da, wo der Sack an den Körper geklebt ist, ganz um die Taille
herum. Das hilft in jedem Fall insoweit, als das Pflaster auch dann den Sack
noch festhält, wenn er sich lösen sollte, ehe der Kot auszutropfen beginnt. Und
das wäre in jedem Fall außerordentlich unangenehm und problematisch.
Die andere sexuelle
Schwierigkeit, mit der ich fertig werden muß, ist die, daß ich keinerlei
Kontrolle darüber habe, wann sich der Sack füllt. Wenn er leer ist, liegt er
flach an meinem Körper an, so daß er nicht stört, wenn jemand auf mir liegt.
Dann ist es kein Problem. Aber er kann sich in kurzer Zeit mit Darmgas,
Flüssigkeit oder Kot füllen, und darüber habe ich keinerlei Kontrolle. Ich muß
dann vom Bett aufstehen und ins Badezimmer gehen. Deshalb gehe ich auch, ehe
ich mit jemandem ins Bett gehe, immer zuerst ins Badezimmer, um den Sack zu
leeren. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, die Zeiten in etwa abschätzen zu
können, in denen er sich füllen könnte. So ist es keine glückliche Idee, mit jemandem
ins Bett gehen zu wollen, wenn ich kurz zuvor noch etwas gegessen habe. Aber
das einzige, was ich wirklich tun kann, ist, unmittelbar vor dem Zubettgehen
noch einmal ins
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