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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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Floffnung besteht darin, daß die
wenigen, die wir ausgewählt haben, unseren Leserinnen neue Ideen zur
Bewältigung der eigenen Situation vermitteln. Sie mögen dabei mehr
Möglichkeiten kennenlernen, als sie sich in der Vergangenheit vorstellen
konnten. Allerdings gerade an dieser Stelle dieser Arbeit mögen sie auch das
Gefühl haben, daß ihre Situation so einmalig sei und so aus allem Üblichen
herausfalle, daß nichts, was sie hier gelesen haben, von ihnen zu ihrem Nutzen
verwendet werden könnte. Das mag richtig sein. Andererseits sollte man die
beiden folgenden Positionen ebenfalls in Erwägung ziehen. Die eine ist die, daß
man wirklich zu der Erkenntnis gelangt, daß die Probleme beim Partner liegen,
und daß es für ihn einfach nötig ist, daß er sich wandelt, um das entstandene
Problem lösen zu können. Wenn das die einzige Lösung ist, die eine Leserin zu
erkennen vermag, so meinen wir ihr sagen zu müssen, daß die Chancen für eine
Lösung sehr klein sind. Man kann einen anderen nur sehr schwer ändern. Ein
Mensch ändert sich nur, weil er sich in der bisherigen Situation so unbequem
fühlt, daß er es vorzieht, durch die Unannehmlichkeiten und Ängstlichkeiten
einer Änderung hindurch nach etwas Neuem zu suchen. Infolgedessen setzt man in
diesem Fall all seine Hoffnungen auf des Partners Handeln oder Sichändern. Man
mag dabei nicht das Geringste tun, um sich selbst zu ändern, um etwas Neues
hervorzubringen oder man weist sogar alles zurück, weil man es zwar tun könnte,
aber wegen der damit zunächst einmal verbundenen Unbequemlichkeiten nicht tun
mag. Ist aber der Partner nicht das Problem, so sollte man nach unserer Meinung
zunächst einmal schauen, ob dieses Problem, mit dem man sich herumschlägt, auch irgend eine positive Auswirkung hat. Das ist die
zweithäufigste Begründung dafür, daß jemand für eine sexuelle Schwierigkeit
keine Lösung findet. In diesem Falle ist es meist leichter, mit dem Problem zu
leben, als mit den bei seiner Lösung auftretenden Schwierigkeiten fertig zu
werden. Wenn zum Beispiel eine Frau keine Lust zum Sex hat und all ihre und
ihres Partners Versuche, sie auf Touren zu bringen, fehlschlagen, weil sie sich
nach wie vor völlig asexuell fühlt, dann wird es besser sein, wenn sie
>nein< sagt zum Sex, weil sie sich gegenwärtig nun einmal nicht erregt
fühlt. Ist sie aber selbst erregt, mag sie fürchten, daß ihr Mann dann einen
solchen Dauerappetit auf Sex bekommen könnte, daß er nur noch Sex mit ihr haben
wolle. Eine andere Frau meinte, ein wenig Kühle von ihrer Seite wäre ein guter
Weg, um zwischen sich und ihrem Partner ein wenig Distanz zu erhalten. Wenn sie
selber kühl bleibe, könne sie den Grad der Intimität kontrollieren, der aus
einer zu engen Verbundenheit beim Sex entstehen könne. In beiden Fällen waren
die Ängste unbewußt, und es bedurfte professioneller Hilfe, um die
Zusammenhänge bewußt werden zu lassen. War das erst einmal geschehen, konnten
die Frauen ihre Ängste erkennen und entscheiden, welche Art von Wandel sie in
ihren Beziehungen herbeizuführen wünschten. Wir empfehlen zunächst, sich mit
dem unbewußten Material zu beschäftigen, indem man zu erkennen versucht, welche
Negativerscheinungen sich einstellen könnten, wenn man die sexuellen Probleme
lösen würde, um dann anschließend diese Befürchtungen mit dem Partner zu
diskutieren. Ist man aber nicht in der Lage, die unbewußten Befürchtungen sich
selbst bewußt zu machen und hat keinen Erfolg mit dem Versuch gehabt, die
entstandenen Probleme allein zu lösen, dann könnte sich fremde Hilfe in Form
eines Beraters oder einer Therapie als nützlich erweisen.

Schwangerschaft
und Sexualität
     
    Einer der Gründe, warum über Schwangerschaft und Sexualität so wenig gesprochen
wird, liegt in der Tatsache begründet, daß Frauen in unserer Gesellschaft von
vornherein schon Schwierigkeiten haben, über sexuelle Dinge zu reden. Und das
gilt in noch viel größerem Ausmaß für schwangere Frauen.
    Die meisten Ärzte sprechen
nicht gern über Sexualität, vielleicht weil die meisten von ihnen auf diesem
Gebiet keinerlei Ausbildung haben. Als Konsequenz aus dieser Situation haben
wir in diesem Kapitel Informationen von 61 Frauen zusammengefaßt, die in der
Vergangenheit einmal schwanger gewesen sind, ferner weiteren elf Frauen, die
entweder zur Zeit des Interviews schwanger waren oder erst im letzten Jahr
geboren hatten. Zusätzlich interviewten wir die meisten der Frauen in

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