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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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im
Krankenhaus und kam am dritten Tag bereits nach Hause. In der ersten Woche
daheim fühlte ich mich von der Episiotomie elend. Ich konnte nur kleine
Schritte machen, und wenn ich ein wenig herumgegangen war, hatte ich wirklich
starke Schmerzen. Ich konnte nicht baden, weil ich noch blutete und konnte auch
kein Heizkissen nehmen, weil ich es einfach nicht an meinem Körper vertrug.
Dann kam mir jener Geniestreich in den Sinn, der darin bestand, daß ich meinen
Haarföhn mit der Düse für breiten Luftstrom bei mittlerer Hitzeeinstellung
nahm. Das tat mir an der Wundnarbe sehr gut und beschleunigte die Heilung. Es
war extrem erleichternd. Die Wärme ließ meine Haut sich anfühlen, als wandle
sie sich in glatte, weiche Haut, während sie bisher hart und spröde gewesen
war. Ich benutzte den Föhn in dieser Weise mehrmals täglich und spürte, daß der
Heilungsprozeß sich beschleunigte .«
    Andere Frauen empfahlen
Sitzbäder mit warmer Milch und 50 bis 100 Milligramm pulverisierter Magnesia.
    Selbstheilung beruht auf dem
Erreichen eines meditativen oder Trancezustandes, in dem man sich selbst als
völlig gesund empfindet oder ansieht. In der Situation nach einer Episiotomie
kann das dergestalt geschehen, daß man sich einbildet, der Schnitt in der
Vagina heile und das Gewebe sei wieder blaß und gesund. Oder man kann sich fest
einbilden, man sitze oder gehe ohne alle Schmerzen, völlig natürlich. Wenn man
das strikt zweimal am Tage für einige Minuten durchführt, scheint es den
Heilungsprozeß wirklich auf natürliche Weise zu beschleunigen. Bis heute weiß
noch niemand, warum und wie dieses Verfahren funktioniert.
    Die Übungen nach Kegel wurden
ebenso empfohlen, um die Vaginamuskeln zu entspannen und sie nach der Geburt
wieder zu der Geschmeidigkeit zu bringen, die sie vorher hatten. Die von uns
interviewten Frauen empfahlen fast einstimmig die Kegelübungen, um die Vagina
nach der Niederkunft wieder zurückzubilden. So wie es eine der Frauen uns
schilderte:
    »Das Muskeltraining
intensiviert die Empfindungsfähigkeit im Vaginalgebiet und richtet außerdem das
Interesse der Frau in besonderer Weise auf ihre Genitalien und auf sexuelle
Freuden. Kegelübungen sind für alle Frauen immer wichtig, auch wenn man nicht
an Schwangerschaftszeiten denkt, weil sie die Ringmuskeln im Genitalbereich
kräftigen und damit der Frau mehr Kontrolle über ihren Körper ermöglichen.
Viele Frauen möchten diese Muskeln während des Geschlechtsverkehrs bewußt
zusammenziehen, um dadurch die Stimulierung ihres Partners wie auch ihre eigene
zu steigern. Diese Technik wird zuweilen als >inneres Küssen< bezeichnet .«
    Eine Frau, die vor mehr als
dreißig Jahren geboren hatte, als also die Kegelübungen noch nicht entwickelt
waren, plädierte für den Geschlechtsverkehr bei zusammengelegten Beinen der
Frau, um so die überdehnten Muskeln infolge der Geburt zu kompensieren.
    »Ich pflegte mir Sorgen zu
machen, daß es da wegen meiner Geburten für meinen Mann nicht mehr genug Druck
geben könne, weil die Vagina beim Geburtsvorgang so stark gedehnt wird. Meine
Einstellung zum Sex mag ja altmodisch sein, denn ich bin gewöhnt, vor allem an
die Befriedigung meines Partners zu denken, zumal es mir Freude macht, wenn ich
ihn befriedigt weiß. Was ich tat? Ich hielt meine Beine beim Geschlechtsakt
geschlossen, anstatt sie wie gewohnt zu spreizen. Ich lag immer auf dem Rücken
und wenn er ein Präservativ benutzte, nahm auch das ein wenig von der
Schlaffheit weg. Ich genoß den Geschlechtsverkehr im allgemeinen mehr mit dem Präservativ als ohne, weil sich dadurch der Druck erhöhte. Es kann
natürlich sein, daß der Gummi damals noch dicker war als heute, daß weiß ich
nicht .«
    Zusätzlich zur Spannung der
Vaginaöffnung und zu den Kegelübungen sprachen die Frauen auch von der
Wichtigkeit eines verlängerten Vorspieles, äußerster Sorgfalt des Mannes und
ausreichender Verwendung von Gleitmitteln, die alle die ersten Sexerlebnisse
nach der Geburtspause genußreicher machten.
    Sues Erfahrung mit der
Wiederaufnahme des ehelichen Verkehrs nach der Geburt ihres zweiten Kindes war
sehr viel besser, weil sie und auch ihr Mann nach der Geburt des ersten Kindes
manches gelernt hatten, was ihnen nun nützlich wurde:
    »Meine Erfahrung mit der Aufnahme
des Geschlechtsverkehrs nach der Geburt unseres ersten Kindes war unglaublich
schmerzhaft. Meine Vaginalöffnung bekam Krämpfe, und das Erlebnis war
schrecklich. Nachdem ich besser auf die

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