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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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über den weiblichen Körper Bescheid weiß. Er sollte wissen, wo und wie
ich gestreichelt werden möchte und mich fragen, was ich mag und nicht mag.
Außerdem darf er nicht beleidigt sein, wenn ich aggressiv werde und die
Initiative im Sex ergreife. Es muß jemand sein, dem ich offen sagen kann,
>dies mag ich jetzt tun und jenes mag ich jetzt nicht<, und dann ist es
schön mit ihm .«
     
     

Die Zeit
     
    Eine signifikante Zahl der
Frauen richtete ihr Interesse stärker auf die Qualitäten des sexuellen Verkehrs
selbst als auf irgendwelche physischen oder seelischen Eigenschaften bei ihnen
selbst, bei ihren Partnern oder in der Beziehung zwischen beiden. Der Faktor,
der am häufigsten als besonders wichtig für ein gutes Sexualerlebnis genannt
wurde, war die Zeit. Reichlich Zeit haben, um das Liebesspiel in aller Ruhe und
in gemächlichem Tempo spielen zu können, das wurde immer und immer wieder als
wichtig herausgestellt.
    Dazu die alleinstehende 38jährige
Alice:
    »Genügend Zeit haben, damit ich
mich nicht gedrängt oder gejagt fühle, so daß wir gemütlich miteinander reden
und uns streicheln können, das ist für mich wichtig .«
    Connie spricht vom langsamen
Anlaufenlassen, das ihr wichtig sei:
    »Ich genieße immer und bestehe
auch auf stufenweisem Vorgehen. Ich mag die >Zeremonie< in der
Anfangsphase. Sie unterstreicht, daß es etwas Wichtiges ist, was hier
geschieht. Von den schnellen Sachen halte ich nicht viel, es sei denn, es ist
bereits sehr spät in der Nacht. Aber eine gute Vorbereitung kann mancherlei
sein — es kann ein gemeinsames Dinner, ein Ausgehen, ein Theaterbesuch, auch
eine lange Autofahrt zu zweit sein, das alles kann ein Vorspiel sein. Solch
eine Vorbereitung ist für mich viel erregender als sich gerade nackt ins Bett
zu legen und zu sagen >komm, liebe mich< .«
    Meg, eine College-Professorin
von 36 Jahren, Mutter einer zweijährigen Tochter, spricht über die
Notwendigkeit, während des Liebesaktes ausreichend Zeit zu haben:
    »Das Wichtigste bei dem, was
ich guten Sex nenne, ist, sich ausreichend Zeit zu nehmen, damit wirklich jeder
den anderen genießen kann. Ich streichele gern und werde gern lange
gestreichelt. Dann entsteht das Gefühl, daß man nicht nur in sexueller
Beziehung zusammen ist. Ich fühle mich dann als Wissende und wirklich auf einer
Wellenlänge mit meinem Partner. Mein ganzer Körper braucht Zärtlichkeit, nicht
nur mein Bauch und meine Brüste. Meine Zehen sind da genauso wichtig wie meine
Brustwarzen oder meine Haare. Dann fühle ich mich richtig wohl, fühle mich
geliebt und erregt. Ich mag dieses Gefühl, daß die ganze Welt den Atem anhält
und nichts geschieht außer dem, was sich zwischen uns beiden ereignet .«
    Im Gegensatz dazu sieht Helen
in knapper Zeit den besten Weg zu einem hochbefriedigenden Geschlechtsverkehr:
    »Einmal sollte der Mann, mit
dem ich zusammelebte, zu seiner Arbeit gehen, und er trödelte herum, weil er
keine Lust dazu hatte. Andererseits wollte er damals noch nicht, daß wir beide
zu spät kämen. Ungefähr fünf Minuten, ehe wir fertig waren, um wegzugehen,
sagte er: >Komm, wenn wir das jetzt tun, sind wir ja wirklich jetzt gegangen .< Und plötzlich fühlte ich mich fürchterlich erregt und
sagte: >Uh, ich gehe nicht. Genau jetzt will ich einen raschen Fick
haben<. Ich dachte, er würde einen Herzanfall bekommen! Er sagte: >Wovon
sprichst Du überhaupt ?< und ich antwortete: >Und
ich gehe nicht!< So sprangen wir für höchstens fünf Minuten zurück ins Bett
zu einem riesigen Akt. Ich war sofort furchtbar geil. Vielleicht weil ich genau
wußte, daß wir in wenigen Minuten ganz woanders sein mußten. Und dieses
Restchen einer Nacht war so herrlich. Wir schauten uns dauernd gegenseitig an
und grinsten, weil wir gerade diesen kleinen Akt miteinander erlebt hatten.
Danach wollten wir immer gerade jetzt solch einen Schnellakt haben, und wenn
wir dann irgendwohin wollten, wollten wir nie weg, außer wenn wir hinrennen
mußten, weil es so spät war. Das half uns, Geschäftsessen und Parties zu
überstehen .«
     
     

Mutwillen
     
    Sex als eine Form von Spaß oder
Spiel wurde ebenfalls von vielen Frauen als wichtig für ein gutes Sexerlebnis
beschrieben. Das Element von Mutwillen steht oftmals in direktem Gegensatz zu
jener Kulturbotschaft, die viele Frauen und ihre Eltern überliefert bekamen:
Sex dient der Zeugung und nicht dem Vergnügen. Daß das Geschlechtsleben Erotik
und Intensität bedeuten und dazu auch noch Spaß machen

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