Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Mühe, immer
neue Wege für unser Geschlechtsleben einzuleiten, oder ich frage meinen Mann
danach. So verfallen wir nicht in eine schale Routine. Manchmal frage ich ihn
nach Sex, wenn ich genau weiß, daß das nicht möglich ist, nur um ihn zu reizen
und auch mich selbst anzuheizen. Einmal fuhren wir den Parkweg hinunter, und
ich nahm seinen Penis und sagte: >Laß uns ficken<, wobei ich sehr gut
wußte, daß er das mitten auf dem Parkweg nicht tun konnte. Aber ich möchte
keinesfalls in einen langweiligen Routinebetrieb verfallen .«
Zwei Jahre nach ihrer zweiten
Eheschließung beschreibt Elaine, wie sie die Vielfalt in ihrem Geschlechtsleben
erhält:
»Ich liebe Sex zu jeder Zeit.
Wenn jetzt mein Mann heimkäme und die Kinder wären nicht im Weg, dann würden
wir nichts anderes tun, wenn wir beide in entsprechender Stimmung wären. Ich
mag keine Wiederholungen. Ich möchte, daß die Dinge unterschiedlich verlaufen.
Deshalb versuchen wir uns die Abwechslung zu erhalten, indem wir nicht wieder
die gleichen Stellungen machen. Wir machen es im Stehen, im Sitzen, auf dem
Tisch liegend — unterschiedliche Stellungen für
unterschiedliche Stimmungen. Haben wir es in letzter Zeit auf eine bestimmte
Weise gemacht, so denken wir darüber nach, wie wir es in nächster Zeit anders
machen können. Wir benutzen verschiedene Kerzen, verschiedene Räume des Hauses
oder verschiedene Einrichtungsstücke. Meine Tochter hat ein Wasserbett. Wenn
sie nicht daheim ist, nehmen wir das oder unser Bett, oder die Couch im
Wohnzimmer oder unsere römische Badewanne .«
Susan ist 36 Jahre alt und Teilzeitangestellte
einer Luftfahrtgesellschaft. Seit 15 Jahren ist sie mit Paul verheiratet, einem
Kaufmann, mit dem sie zwei Kinder hat. Sie erfährt die Vielfalt auf einem
ruhigeren Wege:
»Unsere Geschlechtsbeziehungen
tendieren dazu, immer die gleichen zu sein, weil jeder von uns weiß, was der
andere gern hat. Trotzdem ist da gewöhnlich irgend etwas anders, gerade so viel, daß es jedesmal ein wenig unterschiedlich ist. Das
macht es interessant. Ich glaube kaum, daß einer von uns beiden vorher weiß,
was da diesmal anders sein wird, ehe es nicht passiert ist. Es ist ja nicht so,
daß wir Dinge machen, die wir nie zuvor getan hätten. Aber wir machen es
anders, als wir es in letzter Zeit taten. Das geschieht ganz von selbst, und
dann denke ich, oh je, ich habe ganz vergessen, wie man das nun wieder macht .«
Das Element der Überraschung
war allezeit verbunden mit der Notwendigkeit zur Abwechslung. Jackie fand, daß
die Erlaubnis an den Partner, die Führung zu übernehmen, ihr Abwechslung versprach und so das sexuelle Erlebnis steigerte:
»Was mir wirklich am Sex
gefällt, ist das Element der Überraschung. Das erregt mich immer dermaßen, daß
ich völlig außer Kontrolle gerate. Und das geschieht, wenn mein Partner die
Entscheidung trifft. Ich habe es gern, wenn ich nicht weiß, was als nächstes
kommen wird und wenn es immer wieder anders ist. Und mein Partner liebt die
Mannigfaltigkeit und macht das großartig. Er führt und ich veranlasse gar
nichts. Und meistens ist es mir ganz egal, was er tut. Ich will damit sagen,
daß ich ein abgrundtiefes Vertrauen zu ihm habe, daß er mich niemals quälen und
auch niemals etwas tun würde, von dem er weiß, daß ich es nicht gern hätte,
wenn er es fordern würde. Für mich ist der Sex das einzige, was mich niemals
langweilen könnte, weil ich nie weiß, was dabei als nächstes geschehen wird .«
Die Töpferin Paula, 32 Jahre
alt und alleinstehend, beschreibt, wie sie selbst ein Element der Überraschung
schuf, das in großartigem Sex endete:
»Wir hatten ein Gespräch über
die Spontaneität. Ich sagte, um selbst spontan zu sein, daß eine Person, die
spontan einen Akt beginnt, im allgemeinen nicht
spontan sein muß. Man müsse aber irgend etwas auf die
Beine stellen, da das ja der einzige Weg sei, um einmal spontan etwas zu
beginnen. Um diesen Standpunkt selbst zu überprüfen, ging ich weg und
organisierte bis ins Kleinste eine >Nacht der Phantasien Ich besitze die
nötige Phantasie zu der Vorstellung, ich führe ein Zigeunerleben. Und so machte
ich als erstes ein erschwingliches China-Restaurant mit der geeigneten
Atmosphäre ausfindig. Dann nahm ich eine Karte und schrieb darauf: >Sie
haben zu erscheinen. Seien Sie darauf vorbereitet, daß Sie gekidnappt werden.
Dies schreibt Ihr geheimer Liebhaber .< So lud ich
ihn anonym ein, mit mir zu dinieren. Das war natürlich der Junge, mit dem
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