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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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und diese attraktive Frau sah; wie er es schließlich fertigbrachte, sie zu
treffen, ihr ein paar Gläser zu trinken anbot, sich mit ihr an einen Tisch
setzte und mit ihr plauderte. Wie er danach mit ihr das Lokal verließ, ihr in
seinen Wagen half und mit ihr nach Hause kam in seine Wohnung und dort dann mit
ihr ins Bett ging. Man würde das als eine veritable Eroberung betrachten. In
Übereinstimmung mit unserer Zivilisation hätte dieser Mann alles durchaus
richtig gemacht. Und dann stelle man sich diese ganze Geschichte noch einmal
vor, nur mit dem Unterschied, daß eine Frau in dieser Weise den Ablauf der
Ereignisse schildern würde. Sie würde in ein Lokal gehen, um sich nach einem
interessanten Mann umzuschauen. Sie sähe solch einen attraktiven Mann und würde
dafür sorgen, daß sie ihn kennenlernt. Und sie sitzen zusammen und unterhalten
sich und trinken dabei irgend etwas und anschließend
lädt sie ihn zu sich nach Hause ein und verführt ihn dort.
    Die genau gleiche Geschichte
löst Beifall aus, wenn sie von einem Mann erzählt wird, verursacht aber genau
so rasch Mißfallen, wenn sie eine Frau berichtet. Selbst wenn sie ihn so
geschickt verführen würde, daß er meint, sie verführt zu haben, kann er zwar
bei seinen Freunden mit diesem Erlebnis prahlen, während sie keineswegs darüber
zu sprechen hat. Sie könnte wirklich nicht sagen, »Du wirst nicht glauben, was
ich letzte Nacht erlebt habe. Ich traf diesen herrlichen Mann, und er war im
Bett phantastisch !« Der Verführer ist immer der Mann
und die Frau stets diejenige, die verführt wird. Der ganze Vorgang ist nur dann
akzeptabel, wenn er sie verführt und sie sich verführen läßt. Es ist ein neuer
Trend in der Erlebniswelt der Frau, wenn sie sexuelle Erlebnisse wünscht und
daher herbeiführt, wenn sie dabei völlig und mit Freude beteiligt ist, und zwar
nicht, weil ihr Partner dafür gesorgt hat, daß es zu diesem Erlebnis kam,
sondern sie selbst allein, um ihres sexuellen Genusses willen.
    Obwohl sich viele Frauen
aktiver und einfallsreicher am Geschlechtsleben beteiligen, ist das die
unwidersprochene Norm. Es ist der Anfang zu einem freieren Denken der Frauen,
wenn sie sich auf einen Boden wagen, der bislang ausschließlich männliche
Domäne war. Folglich waren einige der Frauen, mit denen wir sprachen, der
Ansicht, sie hätten nie im Leben etwas erlebt, das man unter dem Titel
>unübliche sexuelle Erlebnisse< einordnen könne. Sie waren der
Überzeugung, sie hätten immer nur an konventionellem Sex teilgenommen, und
keines ihrer sexuellen Erlebnisse hätte jemals den Anstrich des
Außerordentlichen gehabt. Immerhin gab es aber auch andere, die durchaus in der
Lage waren, von außergewöhnlichen sexuellen Erlebnissen zu berichten, und die
dabei die Gewißheit hatten, daß sie eine gleichberechtigte Partnerin gewesen
seien.
    Außergewöhnliche
Sexualerlebnisse bilden eine ganze Tonleiter verschiedenster Ereignisse. Was
für die eine Frau normal schien, war für die nächste absolut ungewöhnlich und
umgekehrt. Vieles von dem, was manchen Frauen unüblich schien, wurde in anderen
Abteilungen dieses Buches bereits besprochen. Als Beispiel möge folgendes
dienen: verschiedene sexuelle Phantasien in die Wirklichkeit zu übertragen,
wurde von einigen als exotisch betrachtet, andere sahen Sex außerhalb des
eigenen Hauses, oder in einem Kino oder an der Arbeitsstelle als
außerordentlich kühn an. Die in diesem Kapitel niedergelegten Erlebnisse
dagegen wurden nach dem Gesichtspunkt ausgewählt, was allgemein als unüblich
oder außergewöhnlich angesehen wird. Daher mögen unsere Leserinnen manche der
nachfolgenden Berichte als schockierend oder unglaubwürdig empfinden. Trotzdem
sind sie alle wahr und wurden von den Frauen, die diese Berichte gaben, als
genußreich bezeichnet.
    Ein Thema, was von mehreren
Frauen wiederholt wurde, war die >Schon-erlebt<-Erfahrung. Dabei handelte
es sich um sexuelle Erlebnisse mit jemandem, den man von früher kannte. In
einigen Fällen hatten die beiden schon früher einmal in Intimbeziehung
gestanden, in anderen hatten sie sich nur gekannt und waren eng befreundet
gewesen.
    Sage, eine 32 Jahre alte
Therapeutin, die allein lebt, beschreibt ihre Gefühle, als sie mal einen Mann
im Bett hatte, nachdem sie zehn Jahre nur mit Frauen geschlafen hatte. Danach
erzählt sie ein Erlebnis mit jemandem, mit dem sie lange Jahre keinen
Geschlechtsverkehr gehabt hatte:
    »Mein ungewöhnlichstes Erlebnis
war, als ich nach zehn

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