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Der Eiserne Rat

Der Eiserne Rat

Titel: Der Eiserne Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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Welt verändern und New Crobuzon.
    Kann er das? Es ist ein zweiter Weg. Ein verdammt weiter Weg.
    Aber er kennt ihn jetzt, den Weg.
    »Nun will ich dir sagen, wie es weitergeht: Sie warten auf euch. Das Kollektiv ist tot. Das wisst ihr, nehme ich an? Und die Miliz weiß, dass ihr kommt. Sie warten. Sie wissen, wo ihr ankommen werdet. Auf dem Rangiergelände, dem Güterbahnhof, den wir gebaut haben. Es werden viele sein.«
    Bataillone. Brigaden. Aufmarschiert in Reihen, mit ihren Waffen und dem Stoizismus für einen Massenmord. Sie warteten auf das Erscheinen der – Gegner konnte man es nicht nennen, der Todgeweihten, dass sie in Reichweite von Feuer und Eisen kamen, der verheerenden Girandol-Thaumaturgie. Kein Lichtgolem, keine Moos-Magie, kein noch so großer Kampfgeist der fReemade und ihrer Mitstreiter, kein Berserkergang der Kakti, keine schamanistischen Beschwörungen würden diese Übermacht besiegen können.
    »Ihr werdet sterben. Um euch das zu sagen, bin ich gekommen.« Er sprach im Plauderton, als wäre diese Konstatierung ihres Todes Teil einer freundschaftlichen Unterhaltung. Er wird nicht nochmals eingreifen. Dieser senile Spinner hat uns einmal geholfen, von einem religiösen Fimmel, einer merkantilen Manie bewegt. Sogar gegen die Absichten der Regierung. Aber jetzt ist die Galgenfrist abgelaufen. Wir sind zu Hause, wir haben getan, was er brauchte, er hat den vorgebahnten Weg. Er kann verwirklichen, wovon er ein Leben lang geträumt hat. Es steckt im Kopf von Drogon, diesem Bastard, in den Spuren, die wir hinterlassen haben.
    »Ich möchte euch sagen, dass ihr großartig seid. Dieser Mut, diese Unerschütterlichkeit. Nie hätte ich das für möglich gehalten. Gut gemacht, wahrlich gut gemacht. Nun könnt ihr getrost dem Ende entgegengehen.
    Ich will dir sagen, weshalb ich dir das sage.
    Es wäre nicht angemessen für dich, es nicht zu wissen. Du sollt wissen, dass ihr Legende geworden seid. Wenn ihr um diese letzte Biegung kommt und den Bahnhof seht und die Miliz.«
    Cutter wurde von seiner Wut geschüttelt, der er keinen Ausdruck verleihen konnte. Drogon beobachtete ihn.
    »Oder du könntest fortgehen.«
    Cutters Herz schlug schneller, als brauchte Wrightby es nur auszusprechen, um es möglich zu machen. Als hätte er sein – Cutters – Schicksal in der Hand. »Du könntest fortgehen. Drogon wollte, dass ich dir die Möglichkeit gebe zu wählen. Auch deshalb bin ich hier.«
    Drogon? Das hast du getan? Cutter brachte es fertig, die Augen zu bewegen, ein klein wenig, und seinen ehemaligen Weggefährten anzuschauen. Der Mörder im Gewand des einsamen Reiters blickte nicht auf. So viel verwässerte Kameraderie. Was sollte das sein? Eine großmütig gewährte letzte Chance? Ich hatte immer eine Chance, dachte Cutter, auch wenn er sich fühlte, als hätte Drogon ihm ein Geschenk gemacht.
    »Du hast Geschichte über die Steppe von Rohagi getragen. Du hast den TRT zu einer Wahrheit gemacht, der zuvor als eine Lüge verschrien war. Das heilige Werk ist getan, der Kontinent ist durchquert. Du magst nun gehen.
    Oder. Oder du könntest uns helfen. Du könntest uns helfen, auf eurer Spur zurückzukehren. Diesmal ein Gleis für die Dauer zu legen.« Wrightby schaute ihn an, Drogon tat es nicht. »Drogon hat mir von deinen Fähigkeiten berichtet, wie du gelernt hast, dich in der Wildnis zu behaupten, zu planieren, zu kundschaften. Und du hast dich immer abseits gehalten. Wir wissen das. Du könntest uns helfen.«
     

     
    Götter, Jabber, Jabber und Schiet, Gottschiet, Gottschiet, da ist es heraus. Die Wahrheit, eine Offenbarung. Soso. Selbst Drogons lähmendes Kadabra konnte nicht verhindern, dass Cutter höhnisch die Lippen kräuselte.
    Darum geht es? Er versuchte zu sprechen, aber es ging nicht. Der Ausdruck, den er auf sein Gesicht zwang, drückte aus, was er sagen wollte, was er dachte. Du glaubst was? Du glaubst was?
    Was glaubst du, wer ich bin? Glaubst du, ich habe so wenig Gefühl für die Leute, mit denen ich gekämpft habe, gearbeitet und gevögelt, dass ich mich davonmachen würde und sie dir überlassen? Um künftig mit dir deinen Götzen Mammon anzubeten? Dein ganzes bigottes Salbadern diente nur dazu, mich anzuwerben? Weil du mich in deiner Mannschaft haben willst? Weil ich den Weg kenne? Weil ich es schon einmal geschafft habe? Du willst mich in deiner Mannschaft haben? Was glaubst du, was ich bin?
    In ihm brodelte es vor Abscheu, doch er stand still unter dem Flüsterbann, die Hände an den

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