Der eiserne Skorpion - Roman
Chamäleonware, aber uns erschien absolut möglich, dass der Feind dies absichtlich herbeigeführt hatte, um weiteres ECS-Personal in den Detonationsradius des CTD zu locken, also ließen wir die Finger davon. Die Explosion Ihres AGW wurde per Satellit geortet, und zwar kurz nachdem unser Freund hier ...« Sie wies mit dem Daumen auf die Krebsdrohne hinter ihr. »... die Warnung in Ihrem Netspace fand. Daraufhin schickten wir alles, was schnell genug fliegen konnte, in die Gegend. Zum Glück fand die Drohne Sie noch rechtzeitig und hob Sie auf.«
Es war entmutigend. Wie konnte er nur zum Ausdruck bringen, dass die Drohne genauso ausgesehen hatte wie eine, die ihn als Kind bereits verfolgt hatte? Sie schickten ihn dann vermutlich für eine Hirnsondierung auf die Krankenstation.
»Ich kann nicht behaupten, dass ich hier schon viele Kriegsdrohnen gesehen hätte«, sagte er.
Spencer musterte ihn eine kurze Zeit lang und zuckte schließlich die Achseln. »Es sind auch nicht viele.«
»Woher kam sie – war sie schon länger hier?« Cormac verzog das Gesicht. »Ob Drohne oder sonst was, ich würde mich gern dafür bedanken, dass sie mich herausgeholt hat.«
»Hagren?«, fragte Spencer, und ihr Gebrauch des Planetennamens deutete an, dass es die planetare Haupt-Runcible-KI war, die die Krebsdrohne hinter ihr benutzte.
»Amistad ist eine freie Drohne und hat nur auf mein Beistandsgesuch reagiert. Er ist nicht mehr mit dem planetaren Netz verbunden und reagiert nicht auf Anfragen. Ich habe keine Ahnung, wo er steckt.«
»Amistad«, wiederholte Cormac. »Hast du irgendwelche weiter reichenden Informationen über ihn?« Als er das gesagt hatte, wünschte er sich, er hätte den Mund gehalten, denn jetzt musterten ihn sowohl Spencer als auch Olkennon aufmerksam.
»An der Sache ist mehr dran«, bemerkte Spencer.
»Ich bin sicher, dass ich diese Drohne schon früher gesehen habe«, räumte Cormac ein.
»Wo?«
»Auf der Erde – vor über zehn Jahren.«
»Ich verstehe«, sagte Spencer und schien auf einmal gereizt. »Darf ich Ihnen vorschlagen, Ihre Freizeit zu nutzen, um dieser Sache auf den Grund zu gehen?« Cormac nickte. »Kehren wir jetzt lieber zu dem Punkt zurück, den unser Gespräch erreicht hatte.« Spencer blickte Olkennon an. »Offenkundig haben Sie keine Einheit mehr.«
Der Golem nickte.
»Und wie ich erfahren habe«, fuhr Spencer fort, »werden Sie sich nach – Cheyne III begeben, um weitere Rekruten auszubilden?«
»Meine Bürde, wie es scheint«, antwortete Olkennon.
Spencer wandte sich erneut Cormac zu. »Ihnen, Cormac, fehlt es noch an Ausbildung und Erfahrung, aber wie es scheint, sind unsere Vorsteher ...« Sie warf einen Blick auf die Krebsdrohne. »... willens, nach Ihren kürzlichen heldenhaften Leistungen ein Risiko mit Ihnen einzugehen.« Sie hob etwas vom Tisch auf und blickte es einen Moment lang an. »Obwohl Ihre Warnung uns in die Lage versetzte, das Hauptbataillon aus dem Dramewood abzuziehen, hatten wir dort vorher viele Verluste. Eine dort tätige, direkt unter meinem Befehl arbeitende Einheit verlor ein Mitglied. Die restlichen drei Mitglieder verfolgen dieses Gespräch, und es liegt allein an ihrer Zustimmung, ob Sie den gefallenen Kameraden ersetzen wollen. Anscheinend ist diese Zustimmung erfolgt.«
Sie warf ihm schnell etwas zu und lächelte beifällig, als er das Objekt mit der rechten Hand aus der Luft pflückte. Er öffnete die Hand und starrte auf ein Abzeichen aus Gold und Platin. Es stellte einen runden Schild dar, hinter dem sich Speere kreuzten und über dem ein antiker griechischer Hoplitenhelm prangte, all das auf einer Scheibe aus einem milchigen Kristall.
»Willkommen bei den Spartasoldaten, Cormac.«
»Das ist ein Standardgerät«, sagte der Arzt. »Ich empfehle Ihnen, dabei zu bleiben.«
Cormac starrte den Verstärker an. Dieser lag auf einem Plastiktablett, das an der Seite eines sockelmontierten Autodoks befestigt war. Der Verstärker sah wie eine fünf Zentimeter lange, breite Bohne aus Chrom aus. Ein solches Gerät war für die meisten Militärangehörigen freiwillig, und Cormac hatte viele Soldaten gesehen, die eines trugen, war aber selbst nicht bereit gewesen, eine derart invasive Technik selbst auszuprobieren. Vielleicht war das albern, aber er empfand eine tiefe Abneigung dagegen, dass jemand an dem herumpfuschte, was er zwischen den Ohren trug. Er wusste nicht, woher das kam, denn bei anderen hatte er diese Haltung nie angetroffen. Um jedoch
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