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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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tut mir leid, daß ich dir all das aufbürden mußte, mein
Sohn. Es war nie beabsichtigt, daß du eines Tages eine solche
Last tragen solltest. Aber mir scheint, wir haben einen Verräter in unserer Mitte. Einer nach dem anderen wurden alle
Schlüsselfiguren in unserer geplanten Rebellion enttarnt und
getötet. Ich kann nur annehmen, daß auch meine Zeit bald
gekommen ist. Ich habe die KI mit allem beladen, von dem
ich glaube, es könnte dir vielleicht nützlich sein, und die Dateien so tief in ihr versteckt, wie es nur möglich war. Dies ist
meine letzte Botschaft; es wird keine weitere geben. Du bist
jetzt auf dich alleine gestellt, Owen, mein Sohn. Ich wünschte
… ich wünschte, wir hätten mehr miteinander geredet. Ich
weiß, daß du meine Intrigen nie gutgeheißen hast, oder unsere
Sache, aber ich hoffe, du hast in der Zwischenzeit erkannt,
warum es so wichtig für mich war. Ich hoffe, du hast unsere
Sache inzwischen zu deiner eigenen gemacht. Sei stark, mein
Sohn. Tu, was du tun mußt.
Ich war kein wirklich schlechter Vater, oder? Ich weiß, daß
ich nicht so oft für dich da war, wie ich eigentlich hätte da
sein sollen, doch es gab immer so viele dringende Angelegenheiten zu erledigen. Denke nie, ich hätte dich nicht geliebt. Du
kannst Jakob Ohnesorg vertrauen. Er ist ein guter Mann. Ich
denke dauernd, daß ich noch etwas sagen müßte, aber mir fällt
nichts mehr ein. Lebewohl, Owen. Lebewohl.«
Das Hologramm schaltete sich ab, und Owens Vater verschwand. Lange Zeit herrschte Schweigen in der Lounge der Sonnenschreiter . Jakob Ohnesorg seufzte schwer.
»Noch ein Kamerad, der nicht mehr bei uns ist. Ich hätte nie
für möglich gehalten, daß ich so viele gute Freunde überleben
würde.«
»Bist du in Ordnung, Owen?« fragte Hazel.
»Ja ja. Mir fehlt nichts. Er tut es noch immer. Er versucht
noch immer, mir mein Leben vorzuschreiben.« Owen versuchte, wütend auf seinen Vater zu sein, aber zum ersten Mal
in seinem Leben wollte es ihm nicht gelingen. »Es macht
mich ganz verrückt, daß mir wirklich keine andere Wahl
bleibt, als seinen Plänen zu folgen und seine kostbare Sache
aufzunehmen, ob ich daran glaube oder nicht. Allein schon
um zu überleben. Er zieht immer noch die Fäden, selbst nach
seinem Tod.«
»Ich dachte immer, der Erste Todtsteltzer sei tot«, sagte Hazel. »Ich meine, ich habe auf Golgatha das Holo seiner Gruft
gesehen.«
Owen nickte geistesabwesend. »Die Geschichte besagt, daß
er gejagt und gestellt wurde und daß die Schattenmänner ihn
schließlich vor neunhundertdreiundvierzig Jahren getötet haben. Vierhundert Jahre später wurde seine Unschuld festgestellt, und er wurde rehabilitiert. Sie haben ihm sogar ein
Denkmal errichtet. Ich frage mich, wessen Körper sie in die
Gruft gelegt haben …
Nun, jedenfalls haben wir jetzt wenigstens eine Wahl, wohin wir als nächstes gehen, oder? Nach Shandrakor , um meinen Urahnen zu suchen, oder nach Haden , um eine Armee
aufzuwecken.«
Tobias Mond fixierte Owen mit seinen beunruhigenden goldenen Augen. »Ich warte seit langer Zeit darauf, wieder bei
meinem Volk zu sein.«
»Nun, Ihr werdet wohl noch etwas länger warten müssen«,
sagte Ohnesorg. »Wenn es auf Shandrakor wirklich eine geheime Waffenkammer gibt, dann müssen wir zuerst dorthin.
Ganz besonders, wenn der Dunkelwüsten-Projektor dort verborgen liegt.«
»Das hier ist immer noch mein Schiff«, sagte Owen. »Ich
entscheide, wohin wir fliegen.«
»Dann fang mal an, Todtsteltzer«, brummte Ruby Reise, die
während der ganzen Zeit mit einem bösartig aussehenden
Dolch ihre Fingernägel bearbeitet hatte. »Eine Menge Leute
suchen nach dir, und ich schätze, wir sollten besser nicht mehr
hiersein, wenn sie eintreffen.«
»Da hat sie recht«, stimmte Hazel zu.
Owen nickte. »Wir gehen nach Shandrakor . Wenn mein
werter Vorfahre dort ist, dann kann er zusammen mit Jakob
die Rebellion übernehmen, und vielleicht kann ich mich dann
aus dem Geschehen zurückziehen und endlich wieder Ruhe
finden. Oz, fahr die Maschinen hoch. Wir starten.«
»Jawohl, Owen. Ich habe eine neue Nachricht vom Kontrollturm.«
»Stell sie durch.«
» Sonnenschreiter , hier spricht die Sicherheitsbehörde von Nebelhafen «, meldete sich eine barsche Stimme. »Ihr habt
keine Starterlaubnis. Ich wiederhole, keine Starterlaubnis.
Schaltet Eure Maschinen ab; unsere Leute werden in Kürze an
Bord kommen.«
»Da würde ich aber kein Geld drauf verwetten« brummte
Owen. »Oz,

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