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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wampyre als Rückendeckung bei sich.
Was ihm zumindest einen leichten Vorteil verschaffen sollte.
    Ehrlich gesagt war Schwejksam ziemlich überrascht, daß
die Flotte tatsächlich noch zwanzig Wampyre in ihren Diensten hatte. Ihre Einsatzmöglichkeiten waren begrenzt, sie waren kostspielig im Unterhalt, und sie ängstigten jeden zu Tode, der mit ihnen zusammenarbeiten mußte … und inzwischen
wußte mit Sicherheit auch der letzte an Bord, was es mit
Plasmakindern auf sich hatte. Das hatte ihm an Bord eines
neuen Schiffs mit einer neuen Mannschaft noch gefehlt: eine
suchterzeugende Droge, die seine Leute in Versuchung führte.
Wahrscheinlich waren sie sowieso schon längst dabei, ihre
illegalen Destillen aufzubauen und in ihren versteckten Labors neue Kampfdrogen zu synthetisieren, nur um herauszufinden, ob ihr neuer Kapitän das tolerieren würde. Was wahrscheinlich auch der Grund war, warum die Imperatorin darauf
bestanden hatte, ihm einen verdammten Sicherheitsoffizier
zur Seite zu stellen. K. Stelmach lautete sein Name. Einfach
K. Er hatte seinen Vornamen nicht preisgegeben, und
Schwejksam hatte nicht nachgefragt, für den Fall, daß er ihm
peinlich war (Kurt, Konrad …. Kamillo!). Groß, breitschultrig, mit breitem Mund und bar jeden Humors. Der Sicherheitsoffizier war nie weit von Schwejksam oder Investigator
Forst entfernt und hatte ein wachsames Auge auf beide. Nur
eine Gedächtnisstütze, daß die beiden noch unter Bewährung
standen. Schwejksam gab sein Bestes, um sich nichts anmerken zu lassen.
    Er sah zu Frost, die unverrückbar und gelassen wie ein Fels
in der Brandung schräg hinter seinem Kommandantensitz
stand und den Planeten auf dem Hauptschirm mit entschlossenen Blicken musterte. Schwejksam hatte nicht viel Gelegenheit gehabt, mit Frost zu reden, seit Löwenstein sie beide
begnadigt hatte. Es war viel zuviel zu tun gewesen, um das
Schiff auf die Abreise vorzubereiten, und ihre Aufgaben hatten sie an verschiedenen Orten festgehalten … außerdem hätte
er sowieso nicht gewußt, worüber er mit Frost reden sollte.
Investigator Frost hatte ihm das Leben gerettet, aber er wußte
nicht, warum. Bei jedem anderen hätte er ein paar wohlbegründete Vermutungen anstellen können, aber nicht bei Frost.
Investigatoren besaßen keine menschlichen Emotionen. Ihre
Ausbildung sorgte dafür. Manche behaupteten, Investigatoren
wären genauso unmenschlich wie die fremden Rassen, die sie
studierten, und in ihren Köpfen wäre kein Platz für etwas anderes als kühler, berechnender Mord.
    In diesem Fall würde Frost sich auf Grendel wahrscheinlich
wie zu Hause fühlen.
Schwejksam seufzte ein weiteres Mal leise vor sich hin und
richtete seine Aufmerksamkeit auf den Sichtschirm. Grendel füllte die Fläche aus, eine graue konturlose Aschenkugel, die
ihre Geheimnisse vor ihnen verbarg. Der Planet hatte einst
eine bewohnbare Oberfläche besessen, zusammen mit den
Ruinen einer versunkenen fremden Kultur und unbekannten
Maschinen und Technologien, aber das war Vergangenheit;
verloren oder zerstört, als die Imperiale Flotte den Planeten
aus dem Orbit herab sengte, um sicherzugehen, daß keine der
schrecklichen Kreaturen überleben konnte, die aus dem Gewölbe der Schläfer entkommen war.
Seither war eine undurchdringliche Quarantäne über den
Planeten verhängt worden. Sechs Imperiale Sternenkreuzer
hingen permanent im Orbit und stellten sicher, daß niemand
zum Planeten hinunter und erst recht niemand wieder von ihm
wegkam. Schwejksam hatte die Maßnahme im ersten Augenblick als Überreaktion empfunden, doch das war gewesen,
bevor er die verbliebenen Aufzeichnungen des ersten Kontaktteams gesehen hatte – und wie sie gestorben waren.
Jetzt empfand er sogar so etwas wie Dankbarkeit für die
Blockade. Nicht, daß die Schiffe ihm Rückendeckung gegeben hätten – selbst dann nicht, wenn die Dinge ein zweites
Mal in einer Katastrophe enden sollten –, aber sie würden
sicherstellen, daß keine der fremdartigen Kreaturen jemals
den Planeten verlassen könnte, ganz gleich, was dort unten
geschah. Selbst, wenn sie Grendel erneut würden sengen
müssen. Schwejksam erschauerte kurz und verdrängte auch
diesen Gedanken wieder. Die wichtigen Dinge zuerst: Überprüfung, ob die Quarantäne noch aufrechterhalten wird, für
den Bericht. Er ließ das Flaggschiff der Quarantäneflotte
durch seinen Komm-Offizier rufen, und die kalten, bedächtigen Gesichtszüge von Kapitän Bartek an

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