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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wirklich typisch.
Trotzdem. Ich bin überrascht, daß man sie nicht exekutiert
hat.«
»Die Höllenwelt wird das besorgen.«
Schwejksam entschied, das Thema nicht weiterzuverfolgen.
Frost war eindeutig empfindlich, was ihre Kollegin anging.
Sie waren angeblich alle vollkommen, verläßlich, unüberwindlich. Jedenfalls stand das in der Beschreibung ihres Berufsbildes. Genau wie ein Schiffskommandant immer wissen
mußte, was das beste für Schiff und Mannschaft war …
Schwejksam grinste sarkastisch und lehnte sich in seinem Sitz
zurück. Zeit, daß die Schau begann. Zuerst würde er aus sicherer Entfernung einen genauen Blick auf den Landeplatz
werfen. Die Entscheidung, wo sie landen würden, war bereits
gefallen, und ferngesteuerte Einheiten waren damit beschäftigt, sichere Landeplattformen zu errichten. Schwejksam
brachte die entsprechende Ansicht auf seinen kleinen Schirm
und betrachtete nachdenklich das Bild. Grendel besaß keine
festen Landmassen mehr. Nur Asche. Schwejksam hatte diesen Platz ausgesucht, weil eines der wenigen Dinge, die seine
Sensoren ihm übereinstimmend verraten hatten, ein darunter
liegendes Gewölbe in einer Tiefe von etwas mehr als eineinhalb Kilometern war. Es schien ihm der einfachste Weg, um
dorthin zu gelangen. Ferngesteuerte Ausgrabungsmaschinen
waren bereits dabei, einen Tunnel durch die Asche nach unten
zu graben.
Doch das Gewölbe war nicht das einzige, was die Sensoren
dort unten gefunden hatten. Es war kilometerweit in alle Richtungen von einer riesigen Stadt umgeben, beziehungsweise
von ihren Überresten. An der Oberfläche war keine Spur der
verlassenen Städte mehr zu finden. Das Sengen hatte nichts
als einen einzigen, endlosen Ozean aus Asche zurückgelassen,
der sich von Pol zu Pol erstreckte. Aber unter der Asche, wie
durch ein Wunder von all der Zerstörung vollkommen unberührt, lagen die Überreste einer fremden Zivilisation. Auch
das erste Kontaktteam war durch eine unterirdische Stadt gekommen, um zu seinem Gewölbe zu gelangen. Die Erfahrung
hätte sie fast alle in den Wahnsinn getrieben. Die Stadt hatte
etwas an sich gehabt, das der menschliche Verstand kaum
ertragen konnte.
Die Sensoren verrieten nicht viel über die Stadt unter der
Erde, außer daß es sie gab und daß sie vollkommen verlassen
war. Und genau in der Mitte der ausgedehnten Fläche lag der
Eingang zum Gewölbe der Schläfer . Das Gewölbe: ein gewaltiges, stählernes Grab von der Größe eines Berges. Nur daß
das, was in diesem Grab schlief, sehr leicht aufwachte.
Schwejksam hatte die Aufzeichnungen der ersten Kontaktgruppe über ihre Stadt sehr genau studiert, aber sie ergaben
nicht viel Sinn. Erstens waren sie weit davon entfernt, auch
nur ein annähernd vollständiges Bild zu liefern, und zweitens
war das, was er zu sehen bekam, ganz bestimmt kein erbaulicher Anblick. Die Einzelheiten waren einfach zu fremdartig.
Zu unähnlich allem, was Menschen je hervorgebracht hatten.
Zu unähnlich auch allem, das Schwejksam früher gesehen
hatte.
Selbst Frost gestand, daß der Anblick sie beunruhigte, und
sie hatte mehr Erfahrungen mit fremden Rassen als alle anderen an Bord der Unerschrocken zusammengenommen – obwohl es schon einige ziemlich seltsame Vögel an Bord des
Schiffs gab. Schwejksam verzog bei dem Gedanken kurz das
Gesicht. Allmählich wurde es Zeit, daß er sich mit seinem
Kontaktteam in Verbindung setzte. Die Landeoperarion stand
kurz bevor. Er stellte auf seinem privaten Kanal eine Verbindung zu Marinesergeant Angelo Null her und nickte dem breiten, leicht mürrisch dreinblickenden Gesicht freundlich zu.
»Wie kommen Eure Leute voran, Sergeant? Gibt es Probleme?«
»Nichts, womit ich nicht klarkäme, Sir. Sie wurden genau
über alles informiert, was der letzten Kontaktgruppe zustieß.
Sie sind nicht besonders glücklich über ihre Aufgabe, aber sie
wissen zumindest, was auf sie zukommt. Der dreifache
Einsatzlohn hat ihre Laune erheblich steigen lassen, und die
neuen Kampfdrogen tun ein übriges. Das Zeug, das man uns
gegeben hat, würde sogar eine Nonne zu einem Killer machen, Sir. Aber ich denke, wir sparen uns das für den Notfall.
Chemisch erzeugter Mut ist gut und schön, aber ich bevorzuge das Echte. Persönlich halte ich mehr von der Bewaffnung,
mit der man uns ausgerüstet hat. Das Neueste vom Neuesten.
Sehr geschmackvoll, Sir. Die Nachladezeit beträgt zwar immer noch zwei Minuten, aber wenn man Durchschlagskraft
und Zerstörungspotential

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