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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Dunkelwüsten-Projektor … das nenne ich einen Auftrag!«
»Der Dunkelwüsten-Projektor «, sagte Schwejksam. »Ich
kann nicht glauben, daß dieser Alptraum nach all den Jahren
plötzlich wieder aufgetaucht sein soll.«
»Wir sollten lieber hoffen, daß es stimmt«, entgegnete
Frost. »Es ist die einzige Waffe, die wir den KIs von Shub entgegenzusetzen haben, wenn es ihnen wirklich gelungen ist,
die Schläfer in Geistkrieger umzuwandeln. Und Jakob Ohnesorg und Owen Todtsteltzer … wie ich mich darauf freue, sie
zu töten!«
»Ich dachte mir schon, daß Euch dieser Teil des Auftrags
besonders gefallen würde«, sagte Schwejksam trocken. »Vergeßt nur nicht, daß wir zuerst den Dunkelwüsten-Projektor finden müssen. Tote Männer verraten keine Geheimnisse.
Also – Shandrakor, wir kommen! Ich dachte mein ganzes
Leben, dieser Planet sei nur ein Mythos aus der Vergangenheit, eine Legende wie die Wolflingswelt. Es wird sich zeigen.«
»Was?«
»Wie bitte?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Schwejksam. »Irgendwas.«
»Was wird sich zeigen?«
»Sehr geistreich«, sagte Frost. »Also gut. Hier ist noch etwas, über das Ihr Euch den Kopf zerbrechen könnt: Stelmach
scheint ziemlich sicher zu sein, daß die Schläfer genetisch
manipulierte Lebewesen sind. Daraus folgt zwingend, daß
man sie mit einer besonderen Absicht geschaffen hat. Oder
zumindest als Waffe gegen einen bestimmten Feind. Was
könnte Eurer Meinung nach so gefährlich, so tödlich sein, daß
Wesen wie die Schläfer erschaffen werden mußten, um dagegen zu kämpfen? Und weiter: Wartet dieser Feind noch irgendwo dort draußen darauf, daß wir über ihn stolpern?«
Schwejksam musterte sie für einen Augenblick. »Ich weiß
wirklich nicht, warum ich Euch noch immer mit mir herumschleppe, Investigator. Ihr könnt richtig deprimierend sein,
wenn Ihr es Euch in den Kopf setzt.«
Frost nickte ruhig. »Eines meiner größten Talente.«
K APITEL S IEBEN
E
INE
H
OCHZEIT
    Es war heiß im grellen Licht der Arena, aber so war es immer.
Der Maskierte Gladiator lag auf dem Rücken im blutigen
Sand und blickte zu dem Engel hinauf, der mit ausgestreckten
Flügeln über ihm schwebte, und er fragte sich, ob dies der Tag
war, an dem er schließlich sterben würde. Er rollte sich zur
Seite und stöhnte vor Anstrengung. Die Klauenfüße des Engels verfehlten ihn nur um Zentimeter, als das Wesen einen
neuen Angriff startete. Der Maskierte Gladiator kam unsicher
auf die Beine und hob erneut sein Schwert. Leidenschaftslos
musterte er den Engel. Wer immer das Wesen genetisch manipuliert hatte – er mußte sich eine ganze Menge Gedanken
dabei gemacht haben. Die weiten, gefiederten Schwingen und
ein Hauch von Psychokinese ermöglichten ihm einen mühelos
scheinenden Flug, was bedeutete, daß das Wesen mit unglaublicher Geschwindigkeit aus allen möglichen Lagen angreifen konnte. Die Klauen an seinen Händen und Füßen waren lang und geschwungen und stark genug, um das Kettenhemd des Maskierten Gladiators zu zerreißen. Und sie waren
mehr als ausreichend, um ihn mühelos aufzuschlitzen oder
seine Kehle zu durchtrennen, wenn er auch nur einen winzigen Augenblick lang nicht auf seine Deckung achtete. Der
Maskierte Gladiator beobachtete, wie die Silhouette des Engels durch die Luft der Arena glitt, eine Luft, die so heiß und
trocken war, als stammte sie direkt aus der Hölle selbst. Der
Engel umkreiste ihn unablässig und stieß immer wieder auf
den Gladiator hinab; dabei hielt er sich stets außer Reichweite
des Schwertes seines Gegners. Die Kreatur mußte einfach
ermüden, so schnell wie sie sich bewegte, aber sie machte
keinerlei Anstalten, ihre Angriffe zu verlangsamen oder zu
verzögern. Sie schoß heran, und die von den weitgefächerten
Schwingen aufgewirbelte Luft warf den Maskierten Gladiator
mit brutaler Gewalt erneut in den Sand. Irgendwie schaffte er
es, seine Waffe nicht zu verlieren. Er erhob sich wieder auf
die Knie, doch dann kam der Engel von hinten und packte ihn
mit seinen muskulösen Armen. Er trug ihn hinauf in die Luft,
und sein fester Griff trieb dem Gladiator die Luft aus den
Lungen. Aber wenigstens waren seine Arme noch frei. Der
Sand schwebte mit schwindelerregender Schnelligkeit unter
ihm vorbei. Der Maskierte wandte den Blick ab.
    In seinem Nacken spürte er den stoßweisen Atem der Kreatur. Mit aller Kraft riß er den Kopf nach hinten und schlug in
das Gesicht seines Widersachers. Er spürte genausosehr, wie

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