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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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verbarg. Ein Geheimnis, das in ein Rätsel verpackt war. Viele
waren bereit, ein kleines Vermögen zu zahlen, wenn sie dafür
in das Gesicht hätten sehen dürfen, das sich unter dem glatten
Helm verbarg, aber noch mehr erfreuten sich an dem Geheimnis um seine Person und griffen zu allen Mitteln, damit
er es bewahrte, selbst vor den persönlichen Agenten der Imperatorin.
    Der Maskierte Gladiator stapfte durch das Tor, und das
Kraftfeld fiel eben lange genug in sich zusammen, damit er
passieren konnte. Hinter ihm schloß sich die undurchsichtige,
undurchdringliche Wand aus Energie sofort wieder. Er stapfte
durch hell erleuchtete Gänge und preßte seine freie Hand
schützend auf die Wunde in seiner Seite. Der Maskierte Gladiator nickte den Trainern und Kämpfern, an denen er vorbeikam, kühl und gefaßt zu. Es ging nicht an, daß das Gerücht
nach draußen gelangte, er wäre ernsthaft verwundet worden –
und ganz besonders nicht, daß er sich die Wunde mit eigener
Hand zugefügt hätte, selbst dann nicht, wenn er durch diese
List den Kampf gewonnen hatte. Es gab beinahe beliebig viele Geier, die sich im gleichen Augenblick auf ihn stürzen
würden, wo sie eine Schwäche zu entdecken glaubten. Der
Maskierte Gladiator besaß eine Menge Feinde. Meist Leute,
die so dumm gewesen waren und gegen ihn gewettet hatten.
Er stapfte weiter und stöhnte, als plötzliche Wogen von
Schmerz sich trotz seiner Konzentration in sein Bewußtsein
drängten, und sein Kopf schien irgendwie ganz weit weg zu
sein. Der Schädel des Engels baumelte gegen sein Bein und
hinterließ eine Fährte blutiger Flecken, während er weiterging, aber darauf gab der Maskierte Gladiator einen verdammten Dreck. Sollten die Angestellten der Arena zur Abwechslung eben für ihr Geld arbeiten.
    Plötzlich tauchte die Tür zu seinen Privaträumen vor ihm
auf, doch er konnte sich nicht mehr erinnern, wie er hergekommen war. Auf der anderen Seite der Tür würde er in Sicherheit sein. Seine Privatsphäre wurde durch die Leitung der
Arena garantiert – und durch seine eigene, oft wiederholte
Drohung, er würde jeden töten, der auch nur versuchte, ihn
auszuspionieren oder in anderer Weise zu belästigen. Er preßte den Daumen seiner freien Hand auf die Sensorplatte des
Sicherheitsschlosses, und die Tür schwang im gleichen Augenblick auf, als der Lektron seinen Daumenabdruck erkannte. Er stolperte durch die Tür, und sie schloß sich hinter ihm.
Sein Mentor und Trainer Georg McCrackin stürzte auf ihn zu,
und Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht. Der Gladiator
grinste hinter seiner Maske und warf ihm den Kopf zu.
»Hallo Süßer; ich bin wieder zu Hause.«
    Plötzlich schien ihn alle Kraft zu verlassen. Georg ließ den
Kopf fallen und war gerade noch rechtzeitig zur Stelle, bevor
der Maskierte auf den Boden aufschlagen konnte. Vor seinen
Augen wurde alles dunkel. Der nächste klare Gedanke kam,
als Georg ihm aus der Regenerationsmaschine half. Er trug
noch immer sein Kettenhemd, aber der Schmerz in seiner Seite und seinem Rücken war zusammen mit den Wunden verschwunden. Nicht einmal Narben würden zurückbleiben. Er
brummte anerkennend. Die Maschine war eine exzellente Erfindung und jeden einzelnen Penny des kleinen Vermögens
wert, das er für sie hatte hinlegen müssen. Der Maskierte Gladiator grinste Georg unter seiner Maske an, der damit beschäftigt war, ihm die Rüstung abzunehmen, dann blickte er
in den großen Spiegel an der Wand. Er sah schon verdammt
furchterregend aus, wenn er sich so betrachtete. Einen Augenblick lang blieb er schweigend stehen, atmete langsam aus
und ließ die Person des Maskierten Gladiators langsam aus
sich herausströmen und sein anderes Ich wieder die Oberhand
gewinnen. Dann erst nahm er den glatten Helm ab, und das
ruhige Gesicht des berüchtigten Stutzers Finlay Feldglöck
kam zum Vorschein.
    Vater hätte auf der Stelle einen Herzanfall bekommen. Der Gedanke hörte niemals auf, Finlay zu amüsieren. Er
spielte seine Doppelrolle inzwischen lange genug, um sich an
vieles gewöhnt zu haben, aber diese Facette brachte noch immer ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht. Er streifte den
Rest seiner Rüstung ab und überließ es Georg, sie wegzuräumen. Nackt stand er vor dem Spiegel und streckte sich ausgiebig und unbefangen wie eine Katze. Der Schweiß auf seiner Brust und seinen Armen begann langsam zu trocknen, und
geistesabwesend nahm er das von Georg angebotene Handtuch. Er

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