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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wir den Extraterrestrier so schnell wie möglich nach oben schaffen und
in Fesseln legen. Nur für den Fall.«
»Moment mal!« sagte Schwejksam. »Warum habt Ihr das
verdammte Ding nicht bereits in dem Augenblick eingesetzt,
als das Ungeheuer aus der Tür gestürmt kam? Warum mußtet
Ihr warten, bis die meisten von uns tot sind?«
»Richtig. Warum?« stimmte Frost dem Kapitän gefährlich
leise zu.
»Ah«, erklärte Stelmach. »Die Techniker, die mir dieses
nette kleine Spielzeug in die Hand gaben, waren sich nicht
ganz sicher, ob es auch funktionieren würde. Tatsächlich
dachten sie, es bestünde eine kleine, aber nicht zu vernachlässigende Chance, daß das Ding ziemlich heftig in die Luft fliegen könnte, wenn man es einschaltet. Deshalb setzte ich es
erst ein, als es nicht mehr anders ging.«
»Kein Wunder, daß mir niemand verraten wollte, was das
für ein Apparat ist«, brummte Schwejksam. »Wenn ich es
gewußt hätte, wäre der Kasten niemals an Bord meines
Schiffs gekommen. Ach, zur Hölle! Die Kreatur gehört Euch,
Stelmach. Schafft sie mir aus den Augen.«
Stelmach hantierte an den Kontrollen des Stasisprojektors,
und das Wesen begann, gefangen in dem umgebenden Stasisfeld, wenige Zentimeter über dem Boden voranzuschweben.
Der Sicherheitsoffizier folgte in vorsichtigem Abstand und
steuerte seine Fracht in die Dunkelheit. Die beiden verschwanden auf dem Weg, der zurück an die Oberfläche führte.
Schwejksam bedeutete vier Infanteristen, Stelmach und seiner Beute zu folgen, dann blickte er sich um und sah nach,
wie viele seiner Leute den Angriff der Kreatur überlebt hatten. Traurig, aber nicht überrascht erkannte er, daß nur noch
zwei Soldaten und ein Esper lebten. Alle anderen waren tot
und teilweise bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Blutige
Leichenteile lagen überall vor dem Eingang zum Gewölbe
verstreut. Langsam schüttelt Schwejksam den Kopf. So viele
Tote, nur um einen einzigen der Schläfer gefangenzunehmen
… plötzlich kam ihm ein erschreckender Gedanke, und er
machte einen Schritt auf den Eingang des Gewölbes zu.
Diesmal packte Frost seinen Arm.
»Einen Augenblick, Kapitän. Jetzt, da das Gewölbe offen ist
– wo bleiben all die anderen Schläfer? Im ersten Gewölbe
lauerten Tausende von ihnen. Ich glaube kaum, daß es eine
gute Idee ist, wenn Ihr einfach hineinstapft und Euch darin
umseht.«
»Also gut«, stimmte ihr Schwejksam zu. »Was schlagt Ihr
vor?«
»Wir haben noch einen Esper. Er soll gefälligst für sein
Geld arbeiten.«
Schwejksam und Frost blickten zu dem einzigen überlebenden Kampfesper, und dieser blickte mit bitterer Resignation
zurück. Er war ein großer, hagerer Mann mit müden, erschöpften Gesichtszügen, blaßblondem Haar, blauen Augen
und einem überraschend energischen Mund. Schwejksam
mußte sich in Erinnerung rufen, daß dieser Esper überlebt
hatte, obwohl all seine Kameraden gefallen waren.
»Ihr müßt es nicht tun«, sagte er leise. »Ihr habt Eure Pflicht
mehr als erfüllt, und ich werde Euch lobend in meinem Bericht erwähnen. Aber wir müssen einfach wissen, was in diesem Gewölbe vorgeht, und Ihr seid alles, was wir noch haben.«
»Ich weiß«, erwiderte der Esper mit einer Stimme, die zu
müde klang, um noch wütend oder ärgerlich zu wirken. »Am
Ende bleibt immer alles an mir und meinesgleichen hängen,
oder?«
Er setzte sich in Richtung des Gewölbes in Bewegung, ohne
auf eine Antwort zu warten, und blieb im Eingang stehen.
Sein Rücken straffte sich ruckartig, und ein erschrecktes Keuchen kam von seinen Lippen. Schwejksam starrte ihn an, aber
der Esper winkte ab, ohne sich nach dem Kapitän umzusehen.
»Mir fehlt nichts. Ich war nur nicht auf das hier vorbereitet,
als ich mein Bewußtsein öffnete. Ich sehe nichts als leeren
Raum, der sich in alle Richtungen erstreckt. Kein Leben. Keine Spur von Leben. Wir sind zu spät. Was auch immer hier
geschah, es ist vorbei.«
»Und was geschah?« fragte Schwejksam.
»Es ist zu groß«, erwiderte der Esper. »Ich fühle mich wie
eine Fliege in einer Kathedrale, die die Funktion des Bauwerks zu verstehen sucht.«
»Was immer hier geschehen ist, es muß doch irgendwelche
Eindrücke hinterlassen haben«, sagte Frost. »Geht tiefer. Wir
müssen es erfahren. Was ist mit den anderen Schläfern geschehen?«
Der Esper stöhnte laut, und die Muskelstränge zeichneten
sich deutlich an seinem Hals ab. »Gewalt … all diese Gewalt.
Tod, Kampf. Die Wände sind voll

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